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Der goldene Greif

Der goldene Greif

Titel: Der goldene Greif Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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keit Ejas dürfen wir nicht nachlässig werden oder unser Ziel aus den Augen verlieren. Wir müssen Eja so lange täuschen, bis wir wissen, wo die Statue ist, und das wird schon sehr schwer fallen. Raigo, es wird dir wohl nichts anderes übrigbleiben, als auf Ejas Spiel einz u gehen. Nur wenn sie denkt, sie könne dich betören, kannst du ihr Vertrauen gewinnen und erfahren, was wir wissen mü s sen.“
     
    „Das kann ich nicht, Werigan!“ Raigo schüttelte den Kopf. „So schön Eja auch ist, in meinem Herzen wohnt Corianes Bild. Ich könnte diese Frau nicht berühren.“
     
    „Aber Werigan hat recht!“ meinte nun auch Storn. „Weist du Eja zurück, ziehst du den Zorn dieser Frau auf uns alle, und wir werden tot sein, ehe wir auch nur h e rausgefunden haben, wo sich das Heiligtum des Dämonen befindet. Wenn du Mynthars Auftrag erfüllen willst, mußt du ihren Wünschen nachg e ben.“
     
    „Ja, nachgeben muß er ihr“, sagte nun auch Namur, „aber er darf dabei seinen kl a ren Kopf nicht verlieren. Und da liegt die große Gefahr! Wie kann man eine solche Frau umarmen, ohne ihr völlig zu verfallen? Denn was nutzt es, wenn Raigo weiß, wo die Statue ist, aber ke i nen Sinn mehr darin sieht, sie zu stehlen?“
     
    „Dabei wird ihm sein Amulett helfen, daß ihn vor Liebeszauber schützt“, erklärte Werigan. „Du siehst, Raigo, unser aller Leben und die Erfüllung deiner Aufgabe wird davon abhängen, wie du dich Eja g e genüber verhältst.“
     
    „Freunde, was ihr da von mir verlangt, kommt den Prüfungen des Orakel gleich!“ stöhnte Raigo. „Wie kann ich Corianes reine Liebe mit einer solchen Frau entwe i hen? Coriane würde mir nie verzeihen, wenn sie es erführe.“
     
    „Du befleckst nicht Corianes Liebe, indem du Eja als Werkzeug zur Erfüllung deiner Aufgabe benutzt, die dir schließlich von Mynthar, dem obersten der Götter selbst gegeben wurde“, beruhigte ihn Gilian. „Wenn Coriane so ist, wie du sie beschreibst, wird sie verstehen, daß das deine einzige Chance war.“
     
    „Hört auf jetzt!“ sagte Raigo verlegen. „Vielleicht will Eja gar nicht, was ihr vermutet, und ihr macht mir das Herz nur schwer ohne Grund.“
     
    „Armer Narr!“ lächelte Werigan verächtlich. „Ihr hättest das Zimmer sehen sollen, das er bewohnt. Und er glaubt allen Ernstes, sie respektiere damit nur seinen Rang als unser A n führer.“
     
    Da klopfte es leise an der Tür, und die Gefährten fuhren zusammen. Hatte jemand ihr G e spräch belauscht? Storn, der am nähesten stand, öffnete die Tür, und zum Erstaunen aller huschte der Zwerg herein.
     
    „Timio! Was willst du denn hier?“ fragte Raigo verblüfft. „Schickt dich die Königin?“
     
    „Nein, nein!“ der Zwerg hob abwehrend die Hände. „Und sie darf auch nicht wissen, daß ich hier bin, ihr Herren! Versprecht mir, daß ihr es ihr nicht sagen werdet“, be t telte er mit seiner piepsigen Stimme. Angst stand in den großen, dunklen Kinderaugen, und seine dünnen Hände zitterten.
     
    „Beruhige dich nur! Niemand wird es ihr sagen, das versprechen wir dir“, sagte Raigo b e schwicht i gend. „Aber nun sag uns, warum du hergekommen bist.“
     
    „Ich kam, um Euch zu warnen, Herr“, flüsterte der Zwerg. „Eja hat Böses mit euch vor. Viele habe ich gesehen, die dem Zauber ihrer Schönheit verfielen. Sie hat ein i ge Zeit mit ihnen gespielt, und wenn sie ihrer überdrüssig war, hat Eja sie IHM g e opfert, den wir nicht nennen. Auch euch allen wird es so ergehen, einem nach dem anderen, denn ihr seid stattliche Mä n ner. Und keinen von euch wird das Verschwi n den der anderen stören, denn sie wird euch alle in ihren Bann schlagen. Auch ich war einst ein stolzer Recke wie ihr. Seht, was sie mit ihren bösen Künsten aus mir gemacht hat! Bei mir hielt ihr Zauber nicht lange vor, und ich wollte fliehen. Ihre Diener ergriffen mich. Tagelang ließ sie mich in den Verliesen foltern und ergötzte sich an meinen Qualen. Als sie merkte, daß ich dem Tode nahe war, sagte sie: „Der Tod als SEIN Opfer wäre zu ehrenvoll für dich. Lebe - aber lebe zum Gespött meines ga n zen Hofes!“ Dann beschwor sie IHN mit einem mächtigen Spruch, und ER erfüllte ihren pe r versen Wunsch. So wurde ich zum Gnom. Seit dieser Zeit hält sie mich als ihren Hofnarren, und ich kann dieses Gebäude hier nicht verlassen, denn SEIN Bannspruch liegt auf mir. Eja hat mir alles genommen: meinen Körper, meine Selbstachtung und meine Freiheit.“ Die A u

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