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Der goldene Greif

Der goldene Greif

Titel: Der goldene Greif Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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Worte zu murmeln, und mit jedem Wort wu r de das Grauen stä r ker, das Raigo ergriffen hatte.
    Und dann war Er da!
    Mit weit aufgerissenen Augen, die ihm fast aus den Höhlen drangen, starrte Raigo auf das Standbild, das sich zu beleben begann. Immer lauter und eindringlicher wurde Ejas Sin g sang, und dann - schritt die grauenhafte Gestalt auf Raigo zu.
    Wieder zerschnitt sein Schrei die Stille der Gewölbe, als das einem Alptraum en t sprungene Wesen ihn erreichte.
     
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    Die Moradin waren Timio in die Verliese gefolgt. So schnell es ging liefen sie durch die nie d rigen, hallenden Gänge, die sich wie ein Labyrinth unter dem ganzen Palast zu erstrecken schienen. Ein widerlich beißender Geruch überlagerte den Moderg e stank der Gewölbe, und die Wände waren mit einer klebrigen Substanz überzogen, die den Männern bei einer B e rührung würgenden Ekel verursachte. Riesige Spinnen saßen lauernd in ihren Netzen, und es knackte oft abscheulich unter den Füßen der dahineilenden Männer, wenn sie auf einen der dicken schwarzen Käfer traten, die den Schleim von den Wänden zu fressen schienen. Die Luft war kalt und klamm, dabei aber so bedrückend, daß die Männer nur keuchend Atem holten. Die schw e re, lastende Finsternis der Gänge, die von den qualmenden Fackeln kaum durchdrungen wurde, schien angefüllt mit einer ungewissen Bedrohung, die den Mä n nern wie ein Eiszapfen über den Rücken strich.
    Plötzlich blieb Timio stehen und drängte dann die Gefährten in einen Seitengang.
     
    „Löscht die Fackeln!“ zischte er.
     

Ohne zu fragen stießen Storn und Namur die Fackeln auf dem Boden aus. Dann hörten auch sie die herannahenden Schritte, deren Echo vielfach in den Gängen widerhallte. Drei Männer kamen mit brennenden Fackeln an dem Gang vorbei. Zum Glück fiel das düstere Licht nicht sehr weit in den Gang, in dem Timio und die M o radin steckten, und so blieben sie unen t deckt.
     
    „Die Wachen, die Raigo nach unten gebracht haben“, flüsterte Timio, als die Schritte der drei Männer verklungen waren. „Nun ist Eja allein bei Raigo.“
     
    „Gut!“ gab Werigan leise zurück. „Mit ihr allein sollten wir wohl fertig werden.“
     
    „Mit ihr schon - aber nicht mit IHM!“ antwortete der Zwerg schaudernd. „Aber kommt! Es ist nicht mehr weit.“
     
    Da zerfetzte ein gellender Schrei die dumpfe Finsternis, der den Männern den Atem stocken ließ.
     
    „Das war Raigo!“ stöhnte Findir. „Oh, ihr Götter, was mag sie mit ihm treiben?“
     
    „Sie hat ihm SEIN Standbild gezeigt“, flüsterte Timio heiser. „Das allein kann einen Me n schen in den Wahnsinn treiben. Wenn Mynthar ihn nun nicht schützt, ist er ve r loren, denn nun wird Eja den Dämonen beschwören, damit er sich sein Opfer holt. Mir zittern die Glieder, wenn ich nur an sein Standbild denke - wie mag da erst ER selbst aussehen? Ich könnte schon den Anblick des Abbildes nicht noch einmal e r tragen!“
     
    Sie mußten schon nahe der Dämonenstätte sein, denn auf einmal vernahmen sie Ejas Stimme, die Beschwörungen sang. Timio führte sie rasch in einen Seitengang.
     
    „Bleibt hier“, befahl er leise, „und geht nicht weiter! Bald wird ER erscheinen, und allein SE I NE Nähe wird für euch kaum erträglich sein. Wenn Mynthars Schild euren Freund wirklich schützt, wird ER bald merken, daß ER nicht an sein Opfer gelangen kann. Dann wir er sich voll Groll zurückziehen. Ich denke, Eja wird außer sich vor Wut sein, wenn sie merkt, daß der Dämon Raigo nicht getötet hat. Sie wird Raigo selbst umbringen wollen, denn er scheint sie zutiefst gekränkt zu haben. Ich sah aber, daß sie unbewaffnet war, als sie an mir vorbe i ging. Somit wird sie in ihre Gemächer oder in eine der Waffenkammern gehen müssen, denn ich glaube nicht, daß die Wachen wissen dürfen, daß nicht ER sein Opfer getötet hat. So bleibt euch genug Zeit, euren Freund dort herauszuholen. Bin ich dann noch nicht z u rück, so folgt ihr diesem Gang hier zurück bis zum siebten Seitenstollen, der links abzweigt. Diesem Gang folgt ihr bis zur dritten Abzweigung nach rechts. Dieser Korridor führt auf eine steile Treppe. Steigt sie empor und wendet euch dann wieder links. Nach etwa zwanzig Schritten teilt sich dieser Gang. Der linke führt zu der kleinen Pforte, die ich euch genannt habe. Sie wird unve r schlossen

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