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Der goldene Ring

Der goldene Ring

Titel: Der goldene Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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Mutter?« fragte Nodonn.
    Die Königin antwortete: »Du wirst es mit eigenen Augen sehen. Der Thagdal war mit ihr erst vor kurzer Zeit fertig und schickte sie ins Redaktionshaus zurück. Culluket holte die Wahrheit aus ihr heraus, als ich ihm durch Fernsprache mitteilte, was geschehen war. Er bringt sie wieder in den Palast, damit auch wir sie befragen können.«
    Sie befanden sich im Morgenzimmer der Königin. Sie war noch en déshabillé, während der Schlachtenmeister, aus der Arena abberufen, einen leichten Übungsküraß mit Vambrace und Pauldron für seinen ungeschützten rechten Arm und die rechte Schulter trug.
    »Eine neue menschliche Verschwörung!« sann er laut. »Die Frechheit der Geringen ist fast nicht mehr zu glauben. Natürlich steckt diese Guderian dahinter. Die Menschen-Firvulag-Entente, die Benutzung des heiligen Speers ... und jetzt dies!«
    Nontusvel berichtete: »Es war ein Rachegedanke, den sich das Mädchen Gwen-Minivel entschlüpfen ließ, verstehst du, als der Thagdal sie mit seiner Gnade füllte. Dem Sinn nach lautete er ungefähr: >Du wirst nicht mehr lange in der Lage sein, menschlichen Frauen dies anzutun, denn wir werden eure Ringefabrik zerstören und das Zeitportal schließen. Wir werden alle menschlichen Sklaven befreien.«
    »Ein Glück, daß du in Reichweite warst und den Gedanken auffingst.«
    »Er war schwer abgeschirmt. Aber ich bin die Mutter der Heerschar.«
    »Und wer genau ist sie, daß sie Kenntnis von diesem Plan haben kann?«
    »O weh - eine vielversprechende junge Heilerin. Dionket selbst stellte sie von der üblichen Versteigerung zurück. Sie hätte schon längst ins Bett des Königs geschickt werden sollen. Aber aus Gründen, die mir noch nicht klar sind - du wirst ihnen nachgehen wollen -, wurde sie mit der stillschweigenden Billigung Mayvars und des Lord-Heilers in den Katakomben des Redaktionshauses versteckt. Da dein ehrfurchtgebietender Vater wegen in letzter Zeit stattgefundener betrüblicher Ereignisse niedergeschlagen ist, fiel mir dies Mädchen wieder ein, das ich für eine mögliche Quelle des Trostes hielt. Sie hatte die ganze Festgesellschaft bei dem Versteigerungsbankett mit ihrer Empathie in Erstaunen gesetzt. Ich ... ich gestehe, daß sie mich an mich selbst als kleines Mädchen erinnerte, als ich meine Puppen in den Schlaf sang und von den Kindern träumte, die ich eines Tages gebären würde ... Doch genug davon. Da es meine Pflicht ist, für die Seelenruhe unseres Königs zu sorgen, beauftragte ich deinen Bruder Culluket, nachzuforschen, was aus Minivel geworden sei. Das Mädchen untersteht Dionket, aber einem königlichen Befehl konnte er sich nicht widersetzen. So wurde sie ordnungsgemäß vorgeführt. Culluket ist viel zu geradeaus, um sich mit den mentalen Vorbereitungen aufzuhalten, die bei Minivel notwendig waren, und bei dem delikaten Zustand deines ehrfurchtgebietenden Vaters wollte er es auch nicht riskieren, daß sie ihn abwies. Deshalb Übernahm ich selbst die Koerzierung und Redigierung der jungen Frau. Ich arbeitete mit ihr den ganzen gestrigen Nachmittag, und am Abend ging sie eifrig wie eine Nymphe zum Thagdal. Er hat nichts davon gemerkt, daß sie ihn verachtete. Und natürlich hat dein Vater Minivels fürchterliches Rachegeständnis nicht gehört, denn seine eigene Leidenschaft lenkte ihn ab.
    Ich ließ sie für ihn singen und in Ergänzung des Üblichen die mütterlichsten Formen des Trostes anwenden. Sie war ein großer Erfolg.«
    »Und völlig ahnungslos«, meinte Nodonn, »mag sie auch der Schlüssel zu unserem Sieg werden.«
    Die Tür zu der Suite öffnete sich. Der Inquisitor des Königs, schön und streng in einem dunkel-burgunderroten Kapuzen-Cape, schob Sukey vor sich her und winkte der Eskorte aus Leibwächtern in granatfarbener Rüstung, draußen zu bleiben. Culluket begrüßte Nontusvel und seinen Bruder.
    »Ehrfurchtgebietende Mutter! Bruder Schlachtenmeister! Ich habe die Frau Gwen-Minivel befragt und alles bloßgelegt, was sie weiß.«
    Sukey stand da mit entschlossenem Gesicht. Ihre Augen und ihre Nase waren vom Weinen gerötet, und ihr Haar hing in Strähnen herab. Sie trug immer noch das durchsichtige Gewand der Liebesgeschenke, das die Diener der Königin ihr am Abend zuvor angelegt hatten.
    Nontusvel und Nodonn studierten die Informationen, die Cullukets Gedanken ihnen zeigten.
    »Kind, Kind«, klagte die Königin. »Nicht nur der Verrat -auch noch einen menschlichen Liebhaber! Ein niedriger Grauer - Stein

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