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Der goldene Ring

Der goldene Ring

Titel: Der goldene Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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Oleson, Kämpfer von Aiken Drum. Und du hast sein Kind empfangen!«
    »Stein ist mein Mann«, erklärte Sukey.
    Der Inquisitor, seiner sanften Mutter so ähnlich und so unähnlich, schob seine Kapuze zurück. »Schon für diese Handlung allein wäre die Strafe der Tod, Gwen-Minivel. Tod für dich, für dein ungeborenes Kind und für den Vater des ungesetzlich Erzeugten. Du hast deinem silbernen Ring Schande gemacht und jeden Anspruch auf Tanu-Verwandtschaft verwirkt. Du bist nicht länger Gwen-Minivel, sondern nur noch Sue-Gwen Davies, eine gesetzlose Menschenfrau. Du und alle Personen, die in diesen Verrat und die noch größeren Schändlichkeiten, die du mir enthüllt hast, verwickelt sind, werden sich vor unserm Gericht zu verantworten haben - ganz gleich, wie hoch ihr Stand ist.«
    Sukeys geschwollene Lippen lächelten. Ihr Gedanke war klar: Wir verlieren unser Leben. Aber ihr werdet eure ganze Welt verlieren, selbst wenn ihr weiterlebt!
    »Schick sie weg!« sagte Nodonn. »darüber müssen wir diskutieren.«
    Culluket Übergab Sukey den Leibwächtern, und die Königin schlug vor: »Laßt uns in Atrium gehen, wo mehr Luft ist. Ich fühle mich gar nicht wohl.«
    Der Zweite Redakteur nahm den Arm seiner Mutter, und alle drei begaben sich in einen kleinen Innenhof, der wie eine Laube aus Herbstrosen war. Die Königin und Culluket setzten sich auf den marmornen Rand des Springbrunnens in seiner Mitte. Nodonn schritt hin und her Über die Fliesen. In dem schattigen Garten brachen die Facetten seiner Rüstung das Licht wie Glasprismen.
    »Was hast du mit dem Mann gemacht?« erkundigte sich Nontusvel.
    »Natürlich hat es einen Aufstand gegeben«, erwiderte Culluket trocken. »Stein und Aiken Drum waren im Koerzierer-Kolleg und frühstückten zusammen mit Gomnol, ich bitte dich! Klar, daß der junge Marktschreier und der Lord-Koerzierer behaupteten, nichts Über Steins Beziehung zu Sukey zu wissen - was ich als Grund dafür angegeben hatte, daß ich ihn in Gewahrsam nahm. Stein wurde recht gewalttätig, ungeachtet seines Rings. Gomnol blieb jedoch keine Wahl, als ihn zu bändigen und uns zu Übergeben. Die Bestätigung unserer Anklage troff aus Steins Verstand wie aus einem Sieb. Er wird bis zum Großen Wettstreit in Haft bleiben und bei einem der Gladiatorenkämpfe eingesetzt werden. Das Mädchen geht selbstverständlich in die Große Retorte.«
    »Und Aiken Drum?«
    Cullukets Lachen verriet widerwillige Bewunderung. »Das ist ein ganz Kühler! Man braucht kein Redakteur zu sein, um zu erkennen, daß Herr und Kämpfer bei beiden Straftaten im Einverständnis gewesen sein müssen. Aber Drum bestand darauf, den Unschuldigen zu spielen. Er verlangte, Gomnol und ich sollten gemeinsam seinen Geist inspizieren, gleich an Ort und Stelle. Ohne sachgemäßen Erweichungsprozeß mußte unsere Examinierung sehr direkt sein - aber der kleine Halunke war uns gewachsen. Wir konnten nirgendwo in seinen Gedanken eine Spur von Verrat finden. Er wußte nichts Über Stein und Minivel, wußte nichts Über irgendein Attentat auf die Ringefabrik oder das Zeitportal.«
    Der Schlachtenmeister hörte mit seinem Hin- und Herlaufen auf und setzte sich neben seinen Bruder auf den Rand des Springbrunnens. Er rührte mit einem Finger im Wasser. Kleine Dampfwölkchen stiegen auf. »Du und Gomnol, ihr habt die Befragung - zusammen durchgeführt.«
    Die Königin blickte von Nodonn zu Culluket. »Du meinst doch wohl nicht ...«
    Aber Culluket nickte langsam. »Es könnte durchaus sein. Gomnol ist dazu fähig! Ich hatte keinen Verdacht ... Gerüchte Über die Impotenz des Königs haben unter allen Mitgliedern der Hohen Tafel die Runde gemacht, und wir wissen, unser hochgeschätzter Lord-Koerzierer kümmert sich um nichts als die größte Chance. Zweifellos ist ihm inzwischen aufgegangen, daß seine erste Einschätzung von Aiken Drum als metapsychische Nova ein Irrtum war. Außerdem hat das Verbot seines genetischen Plans, Elizabeth und den Thagdal betreffend, eine kleine Revidierung seines dynastischen Szenarios notwendig gemacht.«
    »Oh, der Undankbare!« rief die Königin. »Gomnol verbündet mit Aiken Drum! Das ist das Ergebnis, wenn man Geringe an unsere Hohe Tafel zuläßt! Wir müssen sofort etwas gegen ihn unternehmen! Imidol muß Gomnol bei den diesjährigen Manifestationen der Kräfte herausfordem.«
    »Er würde verlieren«, stellte Culluket sachlich fest.
    »Was dann?« beschwor die Königin ihn. »Gomnol wird sein Schicksal mit den

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