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Der goldene Ring

Der goldene Ring

Titel: Der goldene Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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Körperbau machte ihn zum Kandidaten für den rituellen Krieg zwischen Tanu und Firvulag, dem >Großen Wettstreit< In bewußtlosem Zustand wurde er nach Süden zu der Tanu-Hauptstadt Muriah geschickt.
    Auch Aiken Drum, der junge Tunichtgut, erhielt einen Ring, allerdings aus Silber. Bei den Tests entdeckten die Aliens, daß er zwar nur latente, doch sehr starke metapsychische Fähigkeiten besaß, die operant werden würden, sobald er sich an das Tragen des Verstärkers gewöhnt hatte.
    Bryan Grenfell, der Anthropologe, verfügte nicht über nennenswerte mentale Kräfte. Aber die Tanu legten merkwürdigerweise viel Wert auf seine beruflichen Fähigkeiten, so daß Bryan ihnen seine Mitarbeit im Tausch gegen die Hilfe der Tanu bei seiner Suche nach Mercy anbot. Außerdem verlangte er, frei von einem Halsring zu bleiben.
    Der alte Knochengräber Claude Majewski zeigte keine versteckten mentalen Talente. Tanu-Diener informierten ihn geringschätzig, er werde zusammen mit dem Großteil der Wochenladung an Zeitreisenden nach Norden in die Stadt Finiah und an die Arbeit geschickt werden. Er fand sich in dem >Menschenpferch< der Torburg zusammen mit mehr als dreißig anderen gewöhnlichen Menschen wieder, die auf den Aufbruch der Karawane nach Norden warteten. Im Schlafsaal des Gefängnisses lag Richard nach einem mentalen Mißbrauch durch Epone in komatösem Zustand.
    Die letzten Mitglieder der Gruppe Grün, die noch getestet werden mußten, waren Schwester Amerie und Felice Landry. Die Nonne hatte keine nennenswerten mentalen Eigenschaften. Felice, die nach ihr an der Reihe war, schien vor Angst hysterisch zu werden, und ihre Aufregung machte eine genaue Messung unmöglich. Epone ließ das Mädchen laufen, denn es konnte immer noch später in Finiah getestet werden. Dann informierte Epone die beiden ganz beiläufig von der Tanu-Sitte, menschliche Frauen als Zuchtmaterial zu benutzen. Auf ihren entrüsteten Protest antwortete sie mit der Versicherung, sie würden ihre Rolle letzten Endes akzeptieren und in ihrem neuen Leben in Finiah sogar glücklich sein. Kaum hatte die Fremde sie verlassen, als Felices vorgetäuschte Hysterie verschwand. Es war ihr gelungen, ihre starken latenten Metafunktionen vor Epone zu verbergen und dem Ring fürs erste zu entgehen. Jetzt faßte sie in kaltem Zorn den Entschluß, die gesamte Tanu-Rasse auszurotten.
    Noch am gleichen Abend verließen zwei Karawanen die Torburg und zogen in entgegengesetzten Richtungen an der Rhône des Pliozän entlang. In der nach Norden reisenden Gruppe, deren Ziel Finiah am Urrhein nahe dem Schwarzwald war, befanden sich Richard, der sich halbwegs wieder erholt hatte, Claude, Amerie, Felice und die Mehrheit der anderen menschlichen Gefangenen. Sie wurden von Epone und einer Abteilung menschlicher Grauring-Soldaten eskortiert. Zu der zweiten, von Creyn nach Süden geführten Karawane gehörten Elizabeth, Bryan, Aiken Drum, der verwundete Stein und zwei weitere Menschen mit Silberreifen: eine frühere Jugendbetreuerin von einer Satelliten-Kolonie namens Sukey Davies und der finstere finnisch-kanadische Holzfachmann Raimo Häkkinen.
    Der Zug nach Norden verlief anfangs friedlich. Amerie litt allerdings sehr darunter, daß sie ein mächtiges Pliozän-Tier, Chaliko genannt, reiten mußte. Sie erforschte ihre Seele und begann zu verstehen, daß sie ihren Beruf eines neurotischen Zwangs wegen aufgegeben hatte. Richard, der sich mit Claudes Hilfe wieder ganz erholte, kochte vor hilfloser Wut, als er seine Lage erkannte. Er war mißtrauisch, aber unterbewußt aufnahmebereit, als Felice einen Fluchtplan entwickelte.
    Zwei Tage nach der Abreise von der Torburg wurde Felices Plan in die Tat umgesetzt. Sie hatte drei Waffen: Übernatürliche Stärke in einem täuschend schmächtigen Körper, die Fähigkeit, Tiere durch Willenskraft zu beherrschen (ein Aspekt ihrer latenten metapsychischen Begabung, den sie in ihrer Athleten-Laufbahn benutzt hatte) und ein kleines Messer, das der Beschlagnahme entgangen war. Felice brach die Ketten ihrer Freunde aus Gruppe Grün und die von vier anderen Gefangenen. Richard, verkleidet in Ameries Nonnentracht, gelang es, den Offizier der Eskorte zu erstechen. Währenddessen zwang Felice mit ihrer koerziblen Kraft die fürchterlichen Bärenhunde, die als Wächter die Karawane begleiteten, die anderen Soldaten und Epone anzugreifen. Die Folge war ein wildes Gemetzel, in dem die befreiten Gefangenen zusammen mit den beeinflußten Bärenhunden nicht

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