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Der goldene Thron

Titel: Der goldene Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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ihren Duft, indem er die Nase an ihrem Nacken rieb, und saugte an ihrem Hals. Er ließ die Hände über ihre Hüften auf ihren Bauch gleiten und biss ihr sanft in den Halsansatz. »Spürst du nicht, wie sehr ich dich begehre?«, flüsterte er und presste sich an sie.
    Isabelle begann, unter seinen Liebkosungen heftig zu atmen, drehte sich um und sah ihm tief in die Augen. »Du wirst sie vergessen«, wisperte sie ihm ins Ohr, fuhr mit den Händen überseinen Rücken und drängte sich an ihn. »Ich will dich ganz für mich allein!«
    Guillaume stöhnte leise und gab sich ihren Liebkosungen hin. Sie hatte recht. Er musste Ellen vergessen. Isabelle war nun sein, und es dürstete ihn so sehr nach ihrer Liebe und Zärtlichkeit. Endlich! Endlich würde auch er glücklich sein!
    * * *
    »Guten Morgen!«, flötete Isabelle gut gelaunt.
    Conall sah von dem Huf auf, den er gerade säuberte. »Morgen«, brummte er, »bin gleich fertig.« Er beendete seine Arbeit, ließ das Bein des Pferdes los und sah sie an. Er hatte immer gewusst, dass er den Verlust ihrer Jungfräulichkeit in ihren Augen erkennen würde, doch was er jetzt sah, war nicht das, was er erwartet hatte. Conalls Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen. Statt verletzt und traurig auszusehen, ein wenig beschämt vielleicht, funkelte und strahlte Isabelle. Dieser außergewöhnliche Glanz in ihren Augen traf ihn wie Messerstiche mitten ins Herz.
    Der Normanne hatte sie nicht gezwungen! Nein, das war wohl nicht nötig gewesen. Sie sieht nicht aus wie ein Mädchen, dem Gewalt angetan wurde, dachte Conall herablassend und schnaufte. Sie muss sich ihm freiwillig hingegeben haben!
    »Guillaume und ich wollen ausreiten. Würdest du bitte unsere Pferde satteln?«, sagte Isabelle freundlich und strahlte ihn an.
    »Hat er dich so weit?«
    »Bitte?«
    »Er ist klüger, als ich dachte, dein Gatte. Scheint die Frauen zu kennen, wusste, wenn er dich zappeln lässt, würdest du es kaum erwarten können, dich zu ihm zu legen.« Conall zog die Nase hoch und spuckte neben sich aus.
    »Was weißt du schon von den Frauen!«, antwortete Isabelle gekränkt.
    »Nichts, du hast recht. Ich kenne ja nicht einmal dich, obwohl ich doch dachte, wir wären wie eins. Niemals hätte ich für möglichgehalten, dass du dich dem Normannen an den Hals wirfst und deine Herkunft verrätst.« Conall musterte sie abweisend. »Das normannische Blut deines Vaters scheint dich stärker vergiftet zu haben, als ich je für möglich hielt.«
    »Conall, du gehst zu weit!«
    »So? Was willst du tun? Willst du mich bestrafen lassen, nun, da du eine normannische Metze bist? Sicher doch, lass mich auspeitschen oder, besser noch, lass mich aufknüpfen, damit ich nicht länger mit ansehen muss, wie du dich selbst verrätst!«
    »Ich habe weder mich verraten noch dich.« Isabelle legte ihm die Hand auf den Arm. »Conall«, sagte sie sanft. »Du wirst mir immer wichtig sein! Wir sind Freunde, du bist mein Bruder durch Brigids Milch, und ich liebe dich nicht weniger als zuvor. Wenn auch du mich liebst, so bitte ich dich, freu dich mit mir und sei dankbar dafür, dass ich in der ehelichen Kammer keine Qualen erdulden muss.« Isabelle errötete leicht.
    »Es zerreißt mir das Herz, zu sehen, wie schnell du den Kampf gegen die Besatzer aufgegeben hast«, beharrte Conall, wohl wissend, dass es keineswegs um die Frage ging, ob sie eine irische Prinzessin war und ihr Gatte ein Normanne. Er war eifersüchtig! Er hätte jeden Nebenbuhler gehasst, ganz gleich, ob Ire, Normanne oder Engländer. Solange er denken konnte, hatte Isabelle ihm gehört. Tief in seinem Inneren war er schon seit Langem davon überzeugt, dass sie füreinander geschaffen waren und dass sie gemeinsam alle Hürden überwinden würden, um eines Tages miteinander glücklich zu werden. Bis zu der Hochzeit hatte er geglaubt, Isabelle denke genau wie er. Er war sicher gewesen, dass auch sie zärtliche Gefühle für ihn hatte. Und nun sollte alles anders sein? Nun sollte er damit leben müssen, dass sie nicht nur verheiratet war, sondern auch noch glücklich mit ihrem Gatten?
    »Jetzt, da du in sein Bett gestiegen bist, wird er dir schon bald sein wahres Gesicht zeigen. Er wird dich betrügen, vielleicht auch schlagen, aber ich werde für dich da sein!« Conall versuchte, die Bitterkeit hinunterzuschlucken. Er liebte sie. Er konnte nicht anders, denn er kannte sie. Was wusste ihr Gatte schon vonihr? Weder welche Speisen sie hasste noch welche Farben oder Blumen sie

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