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Der goldene Thron

Titel: Der goldene Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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Schwertkampf wesentlich war, als die meisten Burschen, die Guillaume kannte, und erfasste rasch, wie man seine Technik verbessern konnte.
    »Warum machst du das überhaupt?«, erkundigte sich Guillaume atemlos, als sie kurz innehielten. »Du wirst nie ein Schwert führen dürfen.«
    »Glaubst du, ein Schuster, der barfuß läuft, kann gute Schuhe herstellen?«, fragte Alan grinsend.
    Guillaume lachte laut auf. »Da hast du sicher recht. Und wenn man bedenkt, wie du jetzt schon mit dem Schwert umgehst, dann wirst du sicher einmal ein verdammt guter Schwertschmied.« Er klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter.
    »Da könntest du richtig liegen!« Alan schien fest entschlossen zu sein. »Ich hab’s jedenfalls vor. Eines Tages werde ich ein Schwert für den König schmieden!«
    »Ich bin beeindruckt!«, spottete Guillaume gutmütig und verriet dem Schmied, dass seine Ziele ebenso hoch gesteckt waren. »Als Nachgeborener habe ich weder Aussicht auf eine einträgliche Stellung bei Hof noch auf Land oder Geld, ja nicht einmaldarauf, eine gute Partie zu ehelichen. Trotzdem bin ich sicher, dass mir das Schicksal den rechten Weg zeigen wird und ich eines Tages Ruhm, Ehre und die Gunst meines Königs erzielen werde«, erklärte er. Alan schien ihn als Einziger wirklich zu verstehen. Er spottete nicht, sondern nickte nachfühlend. Guillaume räusperte sich ein wenig verlegen. »Aber jetzt essen wir erst einmal etwas, ich sterbe vor Hunger. Und das wäre doch wirklich schade, weil dann aus meinem Plan nichts würde!« Er zwinkerte Alan zu und packte den mitgebrachten Proviant aus.
     
    Die Tage bis zum nächsten Sonntag zogen sich auch diesmal in die Länge. Am Freitag, den Guillaume daran erkannte, dass es überall nach Fisch roch, hielt er es nicht mehr aus vor Neugier und ging wie zufällig an der Schmiede vorbei, um Alan bei der Ausübung seines Handwerks zu beobachten.
    Er arbeitet genauso konzentriert, wie er kämpft, und schwingt den Hammer mit der gleichen Leidenschaft wie das Schwert, dachte er fasziniert. Sicher waren es Kraft und Durchsetzungsvermögen und sein eiserner Wille, es zu etwas zu bringen, die Alan eine besondere Ausstrahlung gaben. Doch da war noch etwas anderes … Guillaume wollte den Blick schon von Alan abwenden, als der junge Schmied plötzlich an seinem Hemd herumzupfte, immer wieder mit der Hand darunterfuhr und sich schließlich heimlich aus der Schmiede schlich.
    Ohne so recht zu wissen, warum, folgte Guillaume ihm.
    In einer dunklen Ecke hinter der Schmiede machte Alan halt.
    Guillaume versteckte sich hinter einem Schuppen und äugte vorsichtig um die Ecke.
    Immer wieder sah Alan sich argwöhnisch um, dann hob er plötzlich sein Hemd. Eine Leinenbinde kam darunter zum Vorschein. Sie war um seinen Leib gewickelt und offenbar während der Arbeit heruntergerutscht. Ob er sich verletzt und es seinem Meister verschwiegen hatte? Guillaume reckte sich ein wenig. In der dunklen Ecke konnte er den Freund nur undeutlich sehen. Vielleicht hatte er sich geprügelt und sich dabei die Rippenverletzt? Unter den Knappen kamen Schlägereien häufiger vor. Auch Guillaume hatte sich schon einmal eine Rippe gebrochen. Es tat höllisch weh, selbst wenn man die Brust fest wickelte. Jede Bewegung wurde zur Qual. Mit solch einer Verletzung zu schmieden, musste die Hölle sein!
    Alan löste das Leinen und wickelte seine Brust erneut. Er drehte sich dabei ein wenig, und Guillaume schien es, als sähe er zwei deutliche Hügel unter dem Leinen. Er hat Brüste!, dachte Guillaume entsetzt, zuckte zurück und legte den Kopf mit geschlossenen Augen an die Wand des Schuppens. So ein Unsinn!, dachte er dann und sah erneut zu Alan hinüber. Der aber stand nun wieder mit dem Rücken zu ihm, schlug das Leinen an einer Seite unter und ließ sein Hemd herabgleiten.
    Guillaume blieb an den Schuppen gelehnt stehen. Sein Herz hämmerte wie nach einem schnellen Lauf.
     
    An den beiden Tagen bis zu ihrem Treffen versuchte Guillaume, sich auf seine Aufgaben zu konzentrieren, doch immer wieder schweiften seine Gedanken zu Alan und dem Leinenwickel ab.
    Du bist ein Narr, sagte er sich am Sonntag und machte sich auf den Weg in den Wald. Alan ist ein vortrefflicher Kamerad, ein guter Kämpfer, und gewiss wird einmal ein erstklassiger Schmied aus ihm. Du hast ganz sicher nur einen Schatten gesehen! Je länger er Alan jedoch an diesem Tag beobachtete, desto unsicherer wurde er wieder.
    Die Anzeichen waren winzig, und doch fühlte er sich

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