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Der goldene Thron

Titel: Der goldene Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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de Lusignan und ihre Männer! Guillaumes Herz schien einen Moment auszusetzen.
    Er warf einen hastigen Blick zu den Männern seines Onkels. Starr vor Entsetzen standen sie da, unfähig zu erfassen, wie das geschehen konnte. Nichts, rein gar nichts hatte darauf hingedeutet, dass sie an dieser Stelle mit einem Überfall würden rechnen müssen. Ihr Zögern dauerte nur einen Wimpernschlag, dann liefen sie los und suchten in aller Eile ihre Waffen zusammen.
    Sir Patrick, der ebenfalls unbewaffnet war, gab seinen besten Männern per Handzeichen zu verstehen, dass sie die Königin in Sicherheit bringen sollten, und stellte sich den Angreifern in den Weg, damit sie die Lady nicht verfolgen konnten.
    Die Königin musste den Ernst der Lage sogleich erkannt haben, denn sie schwang sich ohne Aufforderung auf ihr Pferd und preschte mit ihren Begleitern davon.
    Auch Guillaume hatte inzwischen sein Schwert ergriffen und wollte seinem noch immer unbewaffneten Onkel zu Hilfe eilen. »Hinter Euch!«, warnte er Patrick of Salisbury entsetzt, als er einen feindlichen Soldaten mit einer Lanze auf den Onkel zulaufen sah. Sir Patrick wich dem Angreifer geschickt aus, doch es war ihm schon ein weiterer Mann auf den Fersen. »Onkel!«, rief Guillaume, aber der Soldat war bereits zu nah. Feige streckte er den wehrlosen Earl von hinten nieder.
    Stumme Verwunderung stand in Sir Patricks geweiteten Augen, als das Schwert seine Brust durchbohrte. Ein gurgelnder Laut entfuhr seiner Kehle, dann sackte er in die Knie.
    Guillaume stand da wie angewurzelt. Er konnte nicht glauben, was gerade geschah. Gewiss würde sich der Onkel gleich erheben. »Ein Kratzer nur!«, würde er rufen und weiterkämpfen, doch der Earl of Salisbury fiel nach vorn wie ein gefällter Baum.
    Sein Angreifer zog das Schwert, das noch immer im Rücken des Earls steckte, genüsslich heraus. Mit einem breiten Grinsen, das eine Reihe schwarzer Zähne entblößte, sah er Guillaume an. »Komm, mein Junge, du wirst ihm gleich folgen!«, rief er herausfordernd und winkte ihn herbei.
    Kalt wie ein riesiger Klumpen Eis fühlte sich Guillaumes Herz an. Tränen schossen ihm in die Augen. »Onkel!«, flüsterte er ungläubig. Dann packten ihn Empörung und grenzenlose Wut. »Das wirst du büßen!«, heulte Guillaume auf, schloss die Finger enger um den Griff seines Schwertes und schwang sich auf Bucephalus’ Rücken. Ohne Helm und Kettenhemd jagte er auf den Mörder seines Onkels zu. Er würde seinen Tod rächen, und wenn es das Letzte war, das er tat! Tränen verschleierten ihm immer noch den Blick, als er an dem niedergestreckten Leib vorbeiritt. Patrick of Salisbury hatte ihm ein Heim gegeben. Er war ein guter Mensch gewesen, ein königstreuer Mann, ein Held und Guillaumes großes Vorbild. Warum nur hatte er so sinnlos sterben müssen?
    Schreiend hielt Guillaume auf die Poiteviner um Geoffrey und Guy de Lusignan zu. Einen Mann des Earls nach dem anderenschlachteten sie ab. Gute Männer lagen röchelnd in ihrem Blut und stöhnten vor Schmerz, viele waren bereits tot. Guillaume hieb wie von Sinnen um sich, doch das Glück war auch ihm nicht hold.
    Urplötzlich sprang ihm ein unscheinbarer Mann in den Weg und versenkte sein Schwert bis zum Heft in Bucephalus’ Brust. Nein! Sein stummer Schrei gellte Guillaume in den Ohren. Doch da knickte der Hengst bereits mit den Vorderläufen ein. Wie Ares damals schnaubte auch er ungläubig, bevor er zusammenbrach.
    Wut, Kummer und Hilflosigkeit drohten Guillaume zu überwältigen. Das Herz wollte ihm in der Brust zerspringen, doch für Trauer um seinen geliebten Onkel oder Mitleid mit dem stolzen Bucephalus war jetzt keine Zeit. Er musste um sein eigenes Leben kämpfen, denn die Männer der Lusignans wollten nun ihm ans Leder.
    Guillaume sprang auf seine Füße, wehrte seine Angreifer mit Hieben nach rechts und links ab und wich zurück, bis er ein Gebüsch hinter sich spürte. Immer mehr Gegner grinsten ihn siegesgewiss an. Guillaume sah sich verzweifelt nach Hilfe um, doch weit und breit war niemand, der ihm hätte beispringen können. Sollte das etwa sein Ende sein? Er hatte doch noch so viel vor, wollte ein berühmter Ritter des Königs werden!
    Wie schnell aber ein vielversprechendes Leben ausgehaucht war, hatte ihm der grausame, jähe Tod seines Onkels gezeigt. Wie konnte der Herr es nur zulassen, dass ein so guter Mensch so jämmerlich sterben musste? Erneut ergriff Guillaume Empörung über die Feigheit der Poiteviner und vertrieb jegliche

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