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Der goldene Thron

Titel: Der goldene Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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Ehrgeiz, schließlich kehrte er unter dem Banner seines Onkels als Teil einer ansehnlichen Streitmacht zurück zum Festland. Sir Patrick sollte nicht bereuen, ihn bei sich aufgenommen zu haben!

Poitou, Anfang April 1168
    B itte, Mylady, folgt mir, wir müssen uns beeilen!«, bat der Earl of Salisbury offenbar in Sorge, lief eilig die Treppe vom Wohnturm hinunter und geleitete die Königin zu den Pferden. »Ihr dürft den Lusignans nicht in die Hände fallen! Sie sind brutal und unberechenbar, ich könnte nicht für Eure Sicherheit garantieren. Niemand könnte das.«
    Die Königin nickte wissend und ließ sich von ihm in den Sattel helfen. Guillaume starrte sie mit unverhohlener Bewunderung an. Der König war um ihre Sicherheit besorgt, darum hatte er Sir Patrick den Auftrag erteilt, sie unauffällig aus dem Kampfgebiet zu bringen. Guillaume hatte bei festlichen Anlässen schon vielen Liedern gelauscht, in denen ihre Schönheit besungen wurde, doch keine der noch so blumigen Beschreibungen wurde der Königin wahrhaft gerecht.
    Ihre Ausstrahlung war so majestätisch und zugleich ganz ohne Hochmut, dass man sie einfach lieben und bewundern musste. Ihre Achtung gebietende Haltung, aufrecht mit leicht zurückgezogenen Schultern, ließ ihren zarten, weißen Hals noch länger aussehen, und das Gebende um Kopf und Kinn brachte ihr fein gezeichnetes Gesicht mit den klugen Augen überaus vorteilhaft zur Geltung. Ihre Figur war trotz der vielen Kinder, denen sie das Leben geschenkt hatte, so vollkommen wie die eines jungen Mädchens und wurde von ihrer schlichten und doch eleganten Kleidung noch unterstrichen.
    Guillaume hatte gehört, dass sie nicht nur wunderschön und scharfsinnig, sondern auch eine ausgezeichnete Reiterin war, ausdauernd, diszipliniert und manchem Mann ein Vorbild.
    »Klapp den Mund wieder zu und gaff sie nicht so an!«, raunte sein Onkel ihm zu. »Keiner von uns hat je eine schönere Frau als sie gesehen, aber sie ist unsere Königin, und niemandem steht es zu, sie ungebührlich anzusehen.«
    »Verzeiht, Onkel, aber ich …« Guillaume konnte seinen Satz nicht zu Ende bringen, denn der Earl hatte sich bereits abgewandt, um ebenfalls aufzusitzen. Guillaume beeilte sich, es ihm gleichzutun, und schwang sich auf Bucephalus’ Rücken.
    »Ein wunderbares Pferd«, hörte er plötzlich eine Frauenstimme neben sich und erschrak, als er begriff, dass es die Königin selbst war, die ihn angesprochen hatte.
    »Oh! Ja!« Guillaume räusperte sich. »Habt Dank, Mylady.« Er neigte den Kopf, sah wieder auf und lächelte sie verlegen an. »Bucephalus ist zwar stark wie ein Ochse, aber auch störrisch wie ein Esel, wenn man ihn nicht zu nehmen weiß.«
    Die Königin lachte auf. »Heißt es nicht: ›Wie das Ross, so auch der Reiter‹?«, fragte sie erheitert.
    Guillaume stockte der Atem. Was konnte er darauf sagen, ohne vorlaut zu klingen? Er lächelte die Königin gewinnend an. »Von seiner Sturheit abgesehen, ist Bucephalus ein gutes Tier, Mylady.«
    »Soso.« Ein Schmunzeln umzuckte Eleonores Mund und hinterließ die Andeutung eines Grübchens, das ihr so hervorragend stand, dass Guillaume erneut von ihrer Schönheit überwältigt war.
    »Seid gewiss, meine Königin, Ross und Reiter sind Euch zutiefst und stets treu ergeben!«, sagte er voller Hingabe und war selig, als die Königin ihm wohlwollend zunickte. Obwohl sie um viele Jahre älter war als er, hatte sie doch sein Herz entflammt. Niemand würde ihr etwas antun, solange er lebte und es verhindern konnte.
    Eleonore von Aquitanien schenkte ihm ein warmes Lächeln. »Ihr seid wahrlich der Neffe Sir Patricks. Mit solch treuen Gefährten wird mir gewiss nichts zustoßen!« Sie neigte ihr Haupt ein wenig zum Gruß und gab ihrem Pferd die Sporen.Nach einem langen Ritt abseits der Straßen hielten sie kurz vor Sonnenuntergang auf einer Lichtung an.
    Guillaume stieg ab. Sein Gesäß schmerzte. Er rieb mit den Händen darüber und ließ die Hüften kreisen, als sein Blick an der Königin hängen blieb, die nicht nur voller Anmut vom Rücken ihres Pferdes geglitten war, sondern nun auch noch so munter einherschritt, als hätte sie den ganzen Tag auf einem bequemen Lager verbracht. Wie konnte sie nach dem anstrengenden Ritt über den holprigen Waldboden noch so ausgeruht und schön aussehen? Die ungeheure Stärke, die von ihr ausging, beeindruckte Guillaume zutiefst.
    »Wir werden über Nacht hierbleiben«, befand sein Onkel. Die laute Stimme riss Guillaume aus seinen

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