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Der Goldvulkan

Der Goldvulkan

Titel: Der Goldvulkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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gezogen worden waren, also Ben Raddle, Jane Edgerton und selbst Bill Stell, nahmen das Vorhandensein des Golden Mount und seiner Schätze als einen Glaubensartikel an. Der Rest der Truppe folgte mehr vertrauensselig; die Leute wußten ja nur, daß es sich zum Zwecke des Goldsuchens um eine Reise nach dem Norden handelte, und berauscht von einem unbegründeten Optimismus, erwogen sie schon im voraus die Ergebnisse. Ben Raddle war und blieb in bester Gemütsverfassung. Man raunte einander zu, daß der Scout ihm »einen Floh ins Ohr gesetzt hätte« und daß man mit tödlicher Sicherheit fabelhaften Reichtümern entgegenziehe, die der Ingenieur mit einem Schlage aus der Erde zu heben verstehen würde.
    Unter diesen glücklichen Umständen wurde Dawson City verlassen. Von der Stadt aus fuhr der von Neluto geführte Wagen, worin die beiden Vettern und Jane Edgerton Platz genommen hatten, ziemlich schnell dahin. Bald aber mußte er seine Geschwindigkeit mäßigen, da die andern stark belasteten Zugtiere ihm nicht mehr folgen konnten. Immerhin gelang es, die ersten Etappen ohne zu große Anstrengung für die Menschen und die Tiere zurückzulegen, da die unabsehbare Ebene keine Hindernisse aufwies. Um den Maultieren eine Erleichterung zu verschaffen, legten die Männer wiederholt größere Wegstrecken zu Fuß zurück. Ben Raddle und der Scout sprachen dann über das, was ihre Gedanken ja immer in Anspruch nahm. Summy Skim und Neluto suchten dagegen das Land rechts und links vom Wege ab und da es an Wild hier nicht fehlte, gelang ihnen mancher gute Schuß. Noch bevor es dann Nacht wurde, die zu dieser Zeit und in so hoher Breite noch ziemlich zeitig eintrat, wurde bis zum folgenden Morgen ein schnell aufgeschlagnes Lager bezogen.
     

    Der Bär rieb sich mit der Tatze das ausgeschlagne Auge… (S. 311.)
     
    Am 16. Mai, zehn Tage nach dem Aufbruche aus Dawson City, war es, wo die Karawane etwas oberhalb des sechsundsechzigsten Parallelkreises den Polarkreis überschritt. Auf dem ersten Teile der Fahrt hatte sich nichts Besondres ereignet. Man war nicht einmal Indianerhorden begegnet, die von den Agenten der Hudsonbai-Gesellschaft noch immer eifrig verfolgt und weiter nach Westen verdrängt werden.
    Das Wetter blieb schön, der Gesundheitszustand ließ nichts zu wünschen übrig. Das kraftstrotzende, an Beschwerden gewöhnte Personal schien von der Reise nicht zu leiden. Die Zugtiere fanden reichliches Futter auf den grünenden Wiesen. Das Lager für die Nacht konnte man immer in der Nähe eines klaren Wasserlaufs am Saume von Wäldern mit Fichten, Birken und Espen errichten, die sich in der Richtung nach Nordosten über Sehweite hin ausdehnten.
    Das Bild des Landes veränderte sich dann langsam. Am östlichen Horizont ragte schon der Kamm der Felsengebirge auf. In diesem Teile Nordamerikas ist die Ebene schon durch die ersten, von ihnen ausgehenden Bodenwellen unterbrochen, die sich, immer höher werdend, dann durch die Neue Welt in deren ganzer Länge fortsetzen.
    Einige Kilometer nach dem Passieren des Polarkreises mußte die Karawane in einem Flusse nahe an seiner Quelle durch eine Furt ziehen. Der Fluß selbst verlief nach Nordwesten, wo er in die Porcupine mündete.

    Infolge eines Netzes von Creeks ebenso wie infolge der Unebenheiten des Bodens wurde der Weg nördlich vom jenem Flusse ziemlich beschwerlich und trotz der äußersten Vorsicht Nelutos kamen Brüche an den Rädern und den Federn des Wagens mehrfach vor.
    Keinem fiel es jedoch ein, sich über derlei Schwierigkeiten zu wundern. Man hatte doch gar nicht erwartet, in dieser Gegend etwa makadamisierte und mit Gaslaternen beleuchtete Straßen zu finden. Nur Bill Stell, der früher schon denselben Weg zurückgelegt hatte, schien einigermaßen erstaunt zu sein.
    »Der Weg, sagte er eines Tags, als die Karawane durch einen engen Hohlweg dahin zog, schien mir doch nicht so schlecht zu sein, als ich vor zwanzig Jahren hier durchkam.
    – Er hat sich inzwischen aber doch sicherlich nicht verändert, meinte Summy Skim.
    – Vielleicht ist das nur eine Folge des letzten, so strengen Winters, bemerkte dazu der Ingenieur.
    – Ja, das denke ich auch, Herr Ben, antwortete der Scout. Die Kälte ist eine so außerordentliche gewesen, daß der Frost sehr tief in die Erde eingedrungen ist. Übrigens möchte ich dringend empfehlen, sich vor Schlaglawinen in acht zu nehmen.«
    In der Tat wurden solche zwei-oder dreimal beobachtet. Gewaltige, durch Unterwaschung aus dem

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