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Der Goldvulkan

Der Goldvulkan

Titel: Der Goldvulkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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schwerer als vorher beladen sind.
    – Und das wird der Fall sein, Scout; zweifeln Sie nicht daran!
    – Dann aber, Herr Raddle, wird die Jahreszeit schon weit vorgeschritten sein, ehe wir in Dawson City eintreffen. Träte der Winter etwas vorzeitig ein, so würden wir auf dem Wege nach Skagway im Gebiete der Seen manche Beschwerden zu überstehen haben.
    – Sie sprechen goldne Worte, lieber Scout, antwortete der Ingenieur scherzend, und das ist ja auch ganz am Platze, wenn man am Fuße des Golden Mount lagert. Doch beruhigen Sie sich getrost. Es sollte mich sehr wundern, wenn unsre Wagen nicht binnen acht Tagen auf dem Wege zum Klondike wären.«
    Der Tag verlief wie gewöhnlich und am Abend war der Kanal von dem einen Ende bis zum andern fix und fertig.
    In der fünften Nachmittagsstunde war auf der Ebene im Westen noch keiner der beiden Jäger bemerkt worden. Vorläufig beunruhigte das Ben Raddle nicht. Summy Skim hatte ja noch eine Stunde vor sich, ohne seinem Versprechen untreu zu werden. Wiederholt begab sich der Scout indessen ein Stück jenseit des Kanals hinaus, um zu sehen, ob er ihn entdecken könnte. Er sah aber niemand; keine Silhouette tauchte am Horizont auf.
    Eine Stunde später begann auch Ben Raddle unruhiger zu werden und nahm sich vor, seinem Vetter ordentlich Vorwürfe zu machen, ein Entschluß, der freilich ein platonischer blieb, da der Schuldige immer noch nicht erschien.
    Auch um sieben zeigten sich Summy Skim und Neluto ebensowenig. Der Unmut Ben Raddles verwandelte sich zu einer wirklichen Angst und diese verdoppelte sich noch, als die Abwesenden auch eine Stunde später noch nicht zurück waren.
    »Die haben sich von ihrem Eifer verführen lassen, sagte er. Auf diesen Racker von Skim ist doch nie zu rechnen, wenn er ein Tier vor sich und eine Flinte in der Hand hat. Dann stürmt er unbesonnen vorwärts… nichts vermag ihn noch zurückzuhalten. O, ich hätte mich dieser Jagd widersetzen sollen.
    – Vor zehn Uhr wird es ja nicht dunkel, sagte Bill Stell, um den Ingenieur zu beruhigen, und daß sich Herr Skim hätte verirren können, ist doch kaum anzunehmen. Den Golden Mount sieht man ja von weitem und im Dunkeln würden noch seine Flammen den Weg hierher zeigen.«
    Hieran war ja wirklich etwas Wahres. Wie weit vom Lager die Jäger auch umherschweifen mochten, den Vulkan mußten sie doch immer sehen können. Wenn ihnen nun aber ein Unfall zugestoßen war? Wenn es ihnen unmöglich war, zurückzukehren?
    Zwei Stunden vergingen. Ben Raddle konnte sich nicht mehr an Ort und Stelle halten und der Scout wurde auch allmählich nervös. Schon versank die Sonne bald unter den Horizont und dann wurde der Himmel nur noch von dem Dämmerschein dieser hohen Breiten beleuchtet.
    Kurz nach zehn Uhr gingen Ben Raddle und der Scout, die in ihrer Besorgnis das Lager verlassen hatten, am Fuße des Berges hin, als der Sonnenball eben im Westen verschwand. Der letzte Blick, den sie über die Ebene hinwarfen, zeigte, daß diese gänzlich verlassen war. Regungslos lauschten sie mit gespanntem Ohr, während die Nacht nach und nach niedersank. Alles ringsum war totenstill, nirgends das leiseste Geräusch zu vernehmen.
    »Was soll man nun davon halten, Herr Raddle? begann der Scout. Von Gefahr kann bei einer Jagd auf Orignale doch nicht die Rede sein; Herr Skim und Neluto müßten es gerade mit Bären zu tun gehabt haben…
    – Mit Bären… oder mit Raubgesindel, Bill… Ja, mir ahnt, daß ihnen ein Unglück zugestoßen ist.«
    Da ergriff Bill Stell die Hand des Ingenieurs.
    »Achtung!… Horchen Sie!« sagte er.
    In der zunehmenden Finsternis ließ sich jetzt ein fernes Gebell vernehmen, doch vermischt mit Klagelauten, als ob der Hund verwundet worden wäre.
    Ben Raddle und sein Gefährte liefen Stop entgegen, den sie auch zweihundert Schritt weit draußen antrafen.
    »Verwundet!… Angeschossen!« rief Ben Raddle, dessen Herz stürmisch klopfte.
    Der Scout machte jedoch dazu die Bemerkung:
    »Vielleicht ist er wider Willen von seinem Herrn oder von Neluto verletzt worden; es kann ihn ja eine verirrte Kugel getroffen haben.
    – Warum wäre er da nicht bei Summy geblieben, da dieser ihm doch etwas helfen und ihn mit zurücknehmen konnte? wandte Ben Raddle dagegen ein.
    – Jedenfalls, sagte der Scout, wollen wir den Hund nach dem Lager führen und ihm seine Wunde verbinden. Ist diese nur leichter Art, so kann er uns vielleicht noch auf die Fährte seines Herrn leiten.
    – Ja, und dann machen wir uns in

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