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Der Goldvulkan

Der Goldvulkan

Titel: Der Goldvulkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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umherschweifen, die nach neuen Lagerstätten suchen.« – »Darauf werden wir die Hand legen, polterte Hunter heraus, und die mögen sehen, was für sie dann übrig bleibt!« – »Nicht so viel, eine Schüssel oder einen Napf damit zu füllen,« erwiderte Malone, der sein rohes Lachen mit lästerlichen Flüchen begleitete.
    »Zunächst wurde es ein Weilchen still, dann singen die Raubgesellen wieder an zu schwatzen, und dabei hörte ich alles, was für uns Interesse haben kann.
    »Hunter und Malone lagerten zum zweitenmal auf jener Lichtung. Vor zweieinhalb Monaten von Circle City aufgebrochen, waren sie auf gut Glück hinausgezogen unter einem eingebornen Führer – Krarak nannten sie ihn – der den Golden Mount zwar gerüchtweise, nicht aber dessen genaue Lage kannte. Nachdem die Bande nutzlos weit nach Osten hinausgezogen war, ist sie einige Tage vor uns längs des Peel River hingezogen und sie ist es offenbar gewesen, gegen die sich die Besatzung des Fort Macpherson verteidigen mußte. Von da aus ist sie nach Westen weitergezogen und hat, doch viel weiter südlich, den Wald erreicht, worin sie noch jetzt sitzt und in dem sie sich verirrt hat. Dabei ist sie bereits vor zehn Tagen einmal nach der Waldblöße gekommen, wo sie sich eben mit uns befand. Der Feuerherd, den wir dort sahen, rührte von ihrer Hand her, und sein Rauch ist es gewesen, den Neluto bei unsrer letzten Besteigung des Vulkangipfels gesehen hat.
    »Nach der ersten Rast sind Hunter und seine Spießgesellen, von ihrem Führer falsch beraten, zunächst weiter nach Westen vorgedrungen. Natürlich haben sie in dieser Richtung nichts entdeckt. Endlich ermüdet von der vergeblichen Nachsuchung, haben sie sich dahin entschieden, umzukehren und einen Versuch von der Ostseite her zu unternehmen, nötigenfalls das ganze Küstengelände abzulaufen, um den Golden Mount zu finden.
    »Augenblicklich wissen sie noch immer nicht, wo der Vulkan liegt, doch wird das, meiner Ansicht nach, nur eine Frage von Stunden sein, und wir müssen also auf alles vorbereitet sein.«
    So lautete der Bericht Summy Skims.
    Ben Raddle, der seinem Vetter ohne weitre Unterbrechung zugehört hatte, versank in Nachdenken. Was er immer gefürchtet hatte, war nun also eingetroffen. Der Franzose Jacques Ledun hatte nicht als einziger vom Golden Mount Kenntnis gehabt. Ein Indianer besaß ebenfalls dieses Geheimnis und hatte es den Texanern enthüllt. Diese mußten sich bald über die Lage des Vulkans klar werden ohne die Notwendigkeit, deshalb die ganze Küste des Arktischen Meeres abzusuchen. Sobald sie nur den Fuß aus dem Walde gesetzt hätten, würden sie ihn erblicken und den Rauch und die Flammen sehen, die über seinem Krater emporwirbelten. Binnen einer Stunde konnten sie dessen Fuß erreichen und wenige Minuten später im Lager ihrer alten Nachbarn vom Forty Miles Creek angelangt sein.
    Was würde aber dann geschehen?
     

    Der Scout besichtigte die Umgebung des Lagers. (S 375)
     
    »Wieviele, sagtest du, daß ihrer wären? fragte Ben Raddle seinen Vetter.
    – Gegen vierzig bewaffnete Männer.
    – Zwei gegen einen!« murmelte Ben Raddle etwas sorgenvoll.
    Da mischte sich Jane Edgerton mit ihrer gewohnten Lebhaftigkeit ein.
    »Was tut das! rief sie. Die Lage ist ernst, doch nicht verzweifelt, wie Herr Skim erst vorhin gesagt hat. Wenn sie den Vorteil der Zahl haben, so haben wir den der Stellung. Das gleicht die Aussichten aus.«
    Ben Raddle und Summy Skim betrachteten mit Befriedigung das mutige Mädchen.
    »Sie haben recht, Fräulein Jane, pflichtete ihr Ben Raddle bei. Wenn’s nötig wird, werden wir uns verteidigen. Vorläufig wollen wir aber dahin trachten, womöglich unbemerkt zu bleiben.«
    Der Scout schüttelte ungläubig mit dem Kopfe.
    »Das scheint mir sehr schwierig zu sein, sagte er.
    – Versuchen wollen wir’s doch, meinte Summy.
    – Nun ja, meinetwegen, gab der Scout zu. Es muß aber alles vorgesehen sein. Was machen wir denn, wenn sie uns doch aufspüren? Wenn wir gezwungen sind, handgemein zu werden, da sie vielleicht über uns herfallen?«
    Der Ingenieur beruhigte ihn durch eine bezeichnende Handbewegung.
    »Das wird sich finden,« sagte er kurz.
Elftes Kapitel.
Vor dem Kampfe.
    War jetzt noch zu hoffen, daß der Golden Mount von der Bande der Texaner nicht entdeckt würde? Nein, da ihn Hunter ja sehen mußte, sobald er aus dem Walde hervortrat. Und er wurde obendrein von Krarak geführt, dessen Namen Summy Skim hatte nennen hören.
    Wenn aber der Golden

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