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Der Goldvulkan

Der Goldvulkan

Titel: Der Goldvulkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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befanden sich noch einige ihrer Leute auf dem Plateau. Nach Besichtigung des Kraters gingen sie um diesen herum und betrachteten die Umgebung des Berges. Eben jetzt hatten sie die Augen dem hydrographischen Netze des Mackensiedeltas zugewendet.
    »Ah, die beiden Schurken! stieß Summy Skim hervor. Und ich muß mir sagen, daß ich hier zwei Kugeln für sie habe und daß diese sie leider nicht erreichen können!«
    Ben Raddle verhielt sich schweigend. Er folgte nur mit dem Blicke den beiden Männern, die ihnen ohne Zweifel den Golden Mount rauben wollten.
    Ungefähr eine Stunde lang konnte er die beiden Texaner auf dem Plateau hin-und hergehen sehen. Sie betrachteten sich die Gegend mit gespannter Aufmerksamkeit und neigten sich manchmal vor, um den Fuß des Vulkans an der Seite des Deltas zu besichtigen.
    Ob sie das Lager unten am Berge entdeckt hätten und also schon wüßten, daß ihnen eine Karawane an der Mackensiemündung zuvorgekommen war, das konnte niemand entscheiden; unzweifelhaft war nur, daß Hunter und Malone hartnäckig den Rio Rubber betrachteten, dessen Nachbarschaft ihnen passend erscheinen mochte, sich da für einige Wochen einzurichten.
    Bald schlossen sich ihnen noch zwei andre Männer an. Der eine, den Ben Raddle und Summy Skim sofort wieder erkannten, war der Werkführer des einstigen hunderteinunddreißigsten Claims. Der andre war ein Indianer.
    »Sollte das der Führer sein, der sie hierhergebracht hat? fragte der Ingenieur.
    – Wenigstens ist es der, den ich schon auf der Waldblöße gesehen habe,« antwortete Summy Skim.
    Während sie die vier Abenteurer am Plateaurande stehen sahen, kam ihnen der Gedanke, daß es die Sachlage erleichtern, vielleicht ganz beendigen würde, wenn jene das Gleichgewicht verlören und so acht-bis neunhundert Fuß herunterstürzten. Ihrer Anführer beraubt, würde die Bande wahrscheinlich bald von hier fortziehen.
    Dazu sollte es jedoch nicht kommen. Die Texaner fielen nicht von der Höhe des Vulkans herunter, dagegen polterte ein mächtiger Quarzblock herab, der sich von der Kante des Felsens gelöst hatte.
    In seinem Sturze schlug der Block auf einen Vorsprung des Berges auf, wodurch er in mehrere Stücke zersprang, die sich an den das Lager schützenden Bäumen noch weiter zerteilten.
    Summy Skim wollte schon einen Schrei ausstoßen, was Ben Raddle noch dadurch verhinderte, daß er ihm die Hand auf den Mund legte.
    Ob einzelne der kanadischen Prospektoren durch diesen Felssturz verletzt worden waren, das konnten Ben Raddle und Summy Skim nicht wissen. Jedenfalls aber war vom Lager her kein Schmerzensschrei hörbar.
    Dagegen wurde bei dieser Gelegenheit eins der Pferde der Karawane arg erschreckt. Das Tier zerriß seine Leine und stürmte aus dem kleinen Gehölz hervor dem Kanale zu, den es übersprang und worauf es nach der Ebene hin entfloh.
    Mehrere durch die Entfernung geschwächte Rufe ließen sich da vom Gipfel des Golden Mount vernehmen. Hunter und Malone riefen ihre Spießgesellen herbei.
    Fünf oder sechs tauchten sogleich auf dem Plateau auf und begannen sofort ein eifrig geführtes Gespräch. Aus ihrem Verhalten war leicht zu erkennen, daß Hunter jetzt wußte, woran er sich bezüglich der Anwesenheit einer Karawane an den Mündungen des Mackensie zu halten habe. Jenes Pferd konnte nur aus einem Lager entsprungen sein und dieses Lager befand sich da unten ihm zu Füßen.
    »Verwünschtes Tier! wetterte Summy.
    – Ja, antwortete Ben Raddle, ihm können wir’s zu verdanken haben, wenn wir die Partie… wenigstens den ersten Anzug verlieren.«
    Summy sah auf seine Doppelflinte nieder, die er fast zärtlich streichelte.
    »So begnügen wir uns mit dem Nachzuge!« murmelte er zwischen den Zähnen.

Zwölftes Kapitel.
Belagert.
    Die Gefährten Ben Raddles und Summy Skims wußten noch nichts davon, daß das Lager entdeckt war. Von der Stelle aus, wo sie sich nahe am Fuße des Golden Mount befanden, konnten sie den Rand des Plateaus nicht sehen. Sie wußten noch nicht einmal, daß Hunter und einige seiner Leute den Berg erstiegen hatten, und konnten also auch nicht ahnen, daß diese das davongelaufne Pferd bemerkt hätten, dessen Verfolgung Neluto aufgenommen und das er auch leicht wieder eingefangen hatte.
    Sobald die beiden Vettern zur übrigen Gesellschaft zurückgekommen waren, unterrichteten sie diese über die Lage der Dinge, und keiner zweifelte nun ferner daran, daß sie bald gezwungen sein würden, einen Angriff abzuwehren.
    »Wir werden uns zu

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