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Der Goldvulkan

Der Goldvulkan

Titel: Der Goldvulkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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traurige Einöde.
    Am Zusammenflusse der beiden Wasserläufe war es, wo dann eines schönen Tages ein Kanadier namens Leduc Dawson City gründete, das 1898 schon über achtzehntausend Einwohner hatte.
    Die Stadt wurde von ihrem Gründer gleich anfangs in Lose zerlegt, für die er nicht mehr als je fünfundzwanzig Francs verlangte, Lose, die heutzutage zum Preise von fünfzig-bis zweihunderttausend Francs noch Käufer finden würden. Sind die Lagerstätten am Klondike nicht in naher Zukunft von Erschöpfung bedroht und werden noch andre Placers im Becken des großen Stromes aufgefunden, so kann sich Dawson City leicht zu einer ebenso bedeutenden Metropole entwickeln wie Vancouver für das britische Kolumbien oder Sacramento für das amerikanische Kalifornien.
    In der ersten Zeit nach ihrer Entstehung war die neue Stadt wiederholt bedroht, unter einer Überschwemmung ebenso zu verschwinden wie das Sumpfland, worauf sie lag. Das nötigte zur Erbauung fester Deiche, um sich gegen diese Gefahr zu schützen, die übrigens jedes Jahr nur sehr kurze Zeit besteht.
    Zu der Zeit freilich, wo auf dem Yukon Eisgang stattfindet, ist die Wassermasse des Stromes so groß, daß davon die schlimmsten Verwüstungen zu befürchten sind, im Sommer dagegen sinkt sein Wasserstand wiederum so weit, daß man den Klondike zu Fuß passieren kann.
    Ben Raddle kannte die Geschichte und die Verhältnisse dieser Gegend sehr genau. Er hatte sich über alle in die letzten Jahre fallenden Entdeckungen eingehend unterrichtet und kannte auch den noch immer anwachsenden Ertrag der Placers und die besondern Glücksfälle, die sich hier ereignet hatten. Man konnte ihm glauben – er sprach es ja selbst offen aus – daß er nur nach Klondike gekommen war, von dem Claim am Forty Miles Creek Besitz zu nehmen.
    Summy Skim hatte es auch recht gut herausgefühlt, daß seines Vetters Interesse für alle die Goldgewinnung berührenden Fragen in demselben Maße wuchs, wie sich ihr Fernsein von der Gegend der Lagerstätten verringerte, und mehr und mehr fürchtete er zu seinem Leidwesen, daß sie hier im Lande des Goldes und des Elends für lange Zeit gefesselt bleiben könnten.
    Gegenwärtig zählte der Bezirk nicht weniger als achttausend Claims, alle numeriert von der Mündung bis zur Quelle der Nebenflüsse und Zuflüsse des Yukon. Jedes Los war fünfhundert oder – nach einer 1896 ergangnen gesetzlichen Neuordnung – zweihundertfünfzig Fuß lang und breit.
    Die einzelnen Prospektoren und die hier tätigen Syndikate gaben ganz allgemein den Lagerstätten an der Bonanza und ihren Nebenarmen sowie denen an den Hügeln am linken Ufer des Klondike den Vorzug.
    Von diesem reichgespickten Boden war es, wo Georgie Mac Cormack einst mehrere Claims von vierzehn Fuß Breite verkaufte, aus dem in weniger als drei Monaten für achttausend Dollars (32.000 Mark) Goldklümpchen gewonnen wurden.
    Ja der Gehalt der Lagerstätten am Eldorado soll nach dem Katasterführer Ogilvie so groß sein, daß jede Schüssel Flußsand zwischen fünfundzwanzig und fünfunddreißig Francs wert ist. Daraus ist der Schluß zu ziehen, daß die Ader, wenn sie – worauf vieles hindeutet – dreißig Fuß lang, fünf Fuß breit und fünf Fuß dick ist, etwa für zwanzig Millionen Francs Gold liefern würde. Seit dieser Feststellung bemühten sich auch verschiedne Gesellschaften und Syndikate, die betreffenden Claims zu erwerben, für die sie einander mit immer größern Kaufsummen überboten.
     

    Am Zusammenflusse der beiden Wasserläufe gründete ein Kanadier Dawson City. (S. 143.)
     
    Es war wirklich bedauernswert – wenigstens mußte Ben Raddle so urteilen, denn Summy Skim machte sich über solche Dinge keinerlei Gedanken – daß die Hinterlassenschaft des Onkels Josias nicht in einem der Claims an der Bonanza bestand, statt daß sie zum Flußgebiete des Forty Miles Creek am jenseitigen Ufer des Yukon gehörte. Ob er nun selbst bearbeitet oder verkauft wurde, jedenfalls hätte der Claim einen größern Nutzen abgeworfen. Ja es lag sogar die Annahme nahe, daß die den Erben gemachten Angebote so hoch gewesen wären, daß diese die Reise nach Klondike gar nicht hätten zu machen brauchen, dann befände sich Summy Skim jetzt zum Sommeraufenthalt auf seiner Farm in Green Valley, statt durch die Straßen dieser Stadt zu waten, wo der Kot auf den Wegen vielleicht Beimischungen des kostbaren Metalls enthielt.
    Vorläufig bestand freilich noch das Angebot der
Trading and Transportation

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