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Der Goldvulkan

Der Goldvulkan

Titel: Der Goldvulkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Company,
wenn das nicht infolge des Ausbleibens einer Antwort hinfällig geworden war.
    Jedenfalls war Ben Raddle aber hierhergekommen, selbst nach der Lage der Dinge zu sehen, und das würde er auch tun. Obwohl die Nummer 129 noch niemals Pepiten für dreitausend Francs das Stück geliefert hatte – die größte, die in Klondike je gefunden worden war, erreichte annähernd diesen Wert – so konnte die Fundstätte doch noch nicht erschöpft sein, weil dann gewiß kein Kaufsanerbieten darauf erfolgt wäre. Die amerikanischen oder englischen Syndikate behandeln solche suchen nicht mit geschlossenen Augen. Es war also zu glauben, daß die beiden Vettern selbst im ungünstigsten Falle so viel Erlös erzielen wurden, daß ihre Reisekosten dadurch gedeckt waren.
    Außerdem wußte Ben Raddle recht gut, daß man schon wieder von neuen Entdeckungen sprach. Summy brummten schon ordentlich die Ohren von dem Gerede über den Hunter, einen Nebenfluß des Klondike, der zwischen fünfzehnhundert Fuß hohen Bergen hinrauschte, deren reiche Ablagerungen ein reineres Gold als das des Eldorado enthalten sollten, und dazu noch von den Gerüchten bezüglich des Gold Bottom, in dem, nach Ogilvies Berichten, eine goldhaltige Quarzader verlaufen sollte, von der die Tonne für tausend Dollars Gold lieferte… von hundert andern, noch wunderbareren Rios ganz zu schweigen.
    »Du siehst wohl ein, Summy, predigte Ben Raddle, daß wir selbst im Falle einer Enttäuschung in diesem Lande ohnegleichen auch noch andre Wege frei haben.«
    Summy verschloß solchen Worten die Ohren und erwiderte nur wie immer:
    »Alles ganz gut und schön, Ben. Erlaube mir jedoch. dich an das zu erinnern, was uns allein angeht. Vor der Bonanza, dem Eldorado, dem Bear, dem Hunter und dem Gold Bottom mag man ja den Hut ziehen. Wir haben es aber doch nur mit dem Forty Miles Creek zu tun und von dem höre ich gar nicht mehr sprechen, als ob’s ihn überhaupt nicht gäbe.
    – O, den gibt’s schon; darüber beruhige dich nur, antwortete Ben Raddle höchst gelassen. Du wirst dich davon bald mit eignen Augen überzeugen.«
    Dann fuhr er jedoch, auf seinen Lieblingsgedanken zurückkommend, fort:
    »Warum in aller Welt interessierst du dich nur nicht wärmer für dieses so wunderbare Klondike? Hier… ja ja, buchstäblich: Hier sind die Straßen mit Gold gepflastert. Und Klondike ist noch nicht einmal die einzige Gegend dieses Landes, die von goldhaltigen Erzgängen durchzogen ist. Du brauchst den Blick nur auf eine geologische Landeskarte zu werfen, um zu sehen, welch unglaubliche Menge von Erzlagerstätten schon nachgewiesen worden ist. Auch auf dem Chilkoot, über den wir gekommen sind, in den Cassiarbergen und noch anderwärts sind solche vorhanden. Ganz Alaska ist voll davon und ihre Kette reicht auch über den Polarkreis bis zur Küste des Eismeeres hinaus.«
    Dieser begeisterte Hymnus rüttelte Summy Skim aber in keiner Weise aus seiner heitern Ruhe auf. Vergeblich führte Ben Raddle seinem Vetter den verlockenden Glanz dieser Naturschätze vor Augen, denn der antwortete nur lächelnd:
    »Du hast ja recht, Ben, hast vollkommen recht. Das Becken des Yukon ist offenbar ein von den Göttern gesegnetes Stückchen Erde. Was mich betrifft, denke ich mit innigster Befriedigung daran, daß wir davon nur ein ganz kleines Stück besitzen, denn wenn’s ein größres wäre, würde es jedenfalls weit mehr Zeit beanspruchen, uns dessen endgültig zu entledigen!«
Zehntes Kapitel.
Ein unsichrer Meridian.
    »Jawohl, als einen unregelmäßigen Haufen von Hütten, Isbas (d. s. aus Balken zusammengefügte kleine Häuser) und Zelten auf sumpfigem Boden, als eine Art stets vom Hochwasser des Yukon und des Klondike bedrohten Feldlagers mit ebenso beliebig verlaufenden wie schmutzigen Straßen, die auf Schritt und Tritt Löcher haben, kurz, nicht als eine Stadt, sondern nur als eine Ansammlung von Hundehütten, höchstens gut genug zum Bewohnen für die Vierbeiner, die man die ganze Nacht bellen hört, so hatten Sie, mein Herr Skim, sich Dawson City nach den darüber umlaufenden Legenden vorgestellt! Der Hundehüttenhaufen hat sich aber, dank den Feuersbrünsten, die den Boden reinfegten, im Handumdrehen verändert. Jetzt ist Dawson City wirklich eine Stadt, mit katholischen und protestantischen Kirchen, mit Banken und richtigen Hotels. Bald wird sie auch zwei Theater haben, das Opernhaus mit zweitausend Plätzen im Zuschauerraum etc. etc. Nein, Sie haben gar keine Ahnung davon, was sich

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