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Der Goldvulkan

Der Goldvulkan

Titel: Der Goldvulkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Klondike zu gewährleisten.«
    Da hätte man den begeisterten Mann nur hören sollen, wie er die drei Worte »Hauptstadt von Klondike« betonte.
    »So ist also alles in schönster Ordnung, gab Summy Skim darauf zur Antwort. Im Grunde sehe ich jedoch nicht ein, warum ich überhaupt an Sie solche Fragen richte. Die Kürze meines Aufenthalts wird es, das hoffe ich stark, verhindern, die so zahlreichen Vorzüge von Dawson City nach Gebühr schätzen zu lernen, und wenn die Stadt ein gutes Hotel aufweist, so hätt’ ich keine Ursache, mehr zu verlangen.«
    Deren gab es übrigens drei, das Yukon-Hotel, das Klondike-Hotel und das Northern-Hotel, das Summy Skim gar nicht unbekannt sein konnte, da die beiden Vettern im letzteren ihre Zimmer hatten.
    Strömen auch noch weiter so viele Goldgräber hierher, so müssen die Besitzer dieser Hotels unzweifelhaft bald ein hübsches Vermögen erwerben. Ein Zimmer darin kostet für den Tag sieben und jede einzelne Mahlzeit drei Dollars; für Bedienung entrichtet man täglich einen Dollar, das Rasieren kostet ebensoviel und das Haarschneiden kann man nicht unter anderthalb Dollar haben.
    »Ein Glück für mich, flocht Summy Skim ein, daß ich keinen Bartscherer nötig habe, und meine Haare – ich stehe dafür ein – die bringe ich unverletzt wieder mit nach Montreal zurück.«
    Die erwähnten Zahlen beweisen, wie teuer das Leben in der Hauptstadt Klondikes ist. Wer hier nicht schnell durch einen glücklichen Zufall reich wird, der hat die beste, fast sichre Aussicht, sich in kurzer Zeit zugrunde zu richten. Das Preisverzeichnis über die Marktwaren in Dawson City läßt das ja recht erklärlich erscheinen: ein Glas Milch kostet danach (nach deutschem Gelde) 2 Mark, das Pfund Butter 4 Mark und volle 10 Mark muß man daran wenden, ein Dutzend Eier zu erwerben. Das Pfund Salz kostet 80 Pfennige und ein Dutzend Zitronen 20 Mark!
    Bäder bezahlt man, und zwar die gewöhnlichen, mit zehn Mark, für ein russisches Bad muß man aber hundertachtundzwanzig Mark anlegen.
    Summy Skim erklärte sogleich bestimmt, er werde nie ein andres als ein gewöhnliches Wannenbad nehmen.
    Jenerzeit hatte Dawson City, am rechten Yukonufer hin und zwölfhundert Meter entfernt von den nächsten Hügeln, eine Längenausdehnung von zwei Kilometern. Seine achtundachtzig Hektar Oberfläche waren in zwei Teile getrennt, zwischen denen sich unten der Klondikefluß in die große Wasserader ergießt. Es gab hier schon sieben von Häuserreihen begleitete Alleen und fünf sich rechtwinklig schneidende und mit Holztrottoir versehene Straßen. So lange diese Verkehrswege nicht wie in den endlosen Wintermonaten von Schlitten belebt werden, poltern rohe Wagen, schwer beladene Karren inmitten einer Schar von Hunden durch sie hin.
    Rings um Dawson City liegen viele Gemüsegärten, worin man Rüben, Kohlrabi, Lattich und Pastinaken, freilich nur in unzureichender Menge, baut. Man ist hier deshalb gezwungen, das nötige Gemüse mit hohen Kosten aus der Dominion, aus Kolumbien oder den Vereinigten Staaten heranzuschaffen. Der Bedarf an Fleisch wurde durch Schiffe mit Eiskammern gedeckt, die, sobald Tauwetter eingetreten war, den Yukon von St. Michel aus herausgefahren kamen. Von der ersten Woche des Juni an treffen diese »Yukoner« unterhalb der Stadt ein und die Kais hallen fast ununterbrochen von ihren Heulpfeifen wider.
    Im Winter aber ist der in seinen Eispanzer eingeschlossene Yukon ganz unbenützbar und Dawson City ist monatelang von der übrigen Welt abgeschlossen. Dann müssen sich seine Bewohner mit Konserven ernähren und hübsch in ihrer Wohnung bleiben, denn die oft außerordentlich strenge Kälte macht jeden Aufenthalt im Freien unmöglich.
    Wenn dann der Frühling zurückkehrt, lodern in der Stadt wieder gefährliche Seuchen auf. Skorbut, Hirnhautentzündung und Typhus wüten unter der vom langen Eingeschlossensein geschwächten Einwohnerschaft.
    Gerade dieses Jahr waren die Säle des Krankenhauses nach einem besonders strengen Winter mehr als sonst besetzt. Das gewöhnlich vorhandene Personal konnte seine Arbeit kaum noch bewältigen und Doktor Pilcox konnte sich jetzt gar nicht genug beglückwünschen wegen der Unterstützung, die ihm die neu angeworbene Oberwärterin unter den so ungünstigen Verhältnissen gewährte.
    Bis zu welchem Grade von Erschöpfung hatten Kälte und Entbehrungen die zahllosen armen Leute heruntergebracht, die alle von so weit hierher wallfahrteten! Die Zahl der Todesfälle stieg mit

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