Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Golfklub Mörder Kommissar Morry

Der Golfklub Mörder Kommissar Morry

Titel: Der Golfklub Mörder Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
Vom Netzwerk:
„Der Kerl hat mir doch den Schlüsselbund geklaut. Der Zweitschlüssel für den Safe ist bei der Bank deponiert."
    „Wieviel Geld befindet sich im Safe?"
    „Ach, höchstens fünfzig Pfund. Ich sagte es ja bereits. Dazu ein paar Diplome und Papiere. Nichts von Bedeutung. An sich brauche ich den Safe gar nicht. Ich habe ihn mit dem Haus übernommen."
    James rieb sich das Kinn. Er dachte noch immer an die Fratze, die er plötzlich vor sich gesehen hatte.
    „Der Kerl hat das häßlichste Gesicht, das man sich denken kann. Abstoßend und fast ekelerregend. Ich frage mich, ob er nicht geschminkt war."
    „Geschminkt?"
    „Ja . . . um sich unkenntlich zu machen. Um den Leuten, die ihm zufällig über den Weg laufen, einen tödlichen Schrecken einzujagen."
    „Schon möglich. Aber diese Vermutung bringt uns nicht viel weiter. Ich rufe jetzt die Polizei an."
    „Das wird das beste sein."
    „Haben Sie McLeans Nummer im Kopf?"
    James nickte und nannte sie. Der Doktor wählte, wartete, bis sich Scotland Yard meldete, und rief dann: „Noch immer im Dienst, McLean? Sie machen wohl überhaupt keinen Feierabend? Gut, daß ich Sie noch antreffe. Hier ist nämlich in der Zwischenzeit eine Menge passiert . . . jawohl, eine ganze Menge. Ich bin überfallen worden . . . auch Mister Lee hat etwas abgekriegt. Sie kommen sofort? Wunderbar! Meine Adresse lautet . . . wie bitte? Ach, die haben Sie. Gut, wir erwarten Sie!"
    Er legte auf und blickte James an.
    „Viel halte ich nicht von diesem McLean!"
    „Ich auch nicht."
    Der Doktor ging zur Tür. „Kommen Sie mit rüber in die Praxis, James", bat er. „Ich möchte mir die Wunde im Spiegel besehen und mit etwas Jod reinigen."
    James folgte dem Arzt und ließ sich im Sprechzimmer in einem der Stahlrohrsessel nieder, während der Doktor seine Wunde behandelte.
    „Muß ein scharfkantiger Gegenstand gewesen sein", kommentierte Brooks. „Ein paar Millimeter tiefer . . . ein bißchen mehr Schwung bei der Tatausführung . . . und ich könnte mich neben dem armen Sir Ginbourgh ins Grab legen."
    „Für mich war dieser Weg schon geebnet", sagte James. „Nach Ihrem Weggang aus dem Klubhaus versuchte man auf mich zu schießen."
    „Das ist doch nicht möglich! Man hat Sie verfehlt?"
    „Der Schreckensschrei eines Mädchens hat mich gerettet", erwiderte James und berichtete, was Daphne erlebt hatte.
    Er erklärte, daß sie im Augenblick im Fremdenzimmer seines Hauses schlief, erwähnte aber nichts von dem Grund ihrer Flucht aus dem Elternhaus. Er verschwieg auch den Geldfund in der Tasche ihres Mantels.
    „Diesen Tag und diese Nacht werden wir so rasch nicht vergessen", meinte Doktor Brooks.
    „Es ist noch nicht alles. Richardson war bei mir, nachdem er vorher vergeblich versucht hatte, Sie zu erreichen."
    „Was wollte er?“
    „Ein Geständnis loswerden. Der rote Hund gehört ihm."
    „Das ist doch nicht möglich."
    James erklärte, was Richardson veranlaßt hatte, den Besitz des Hundes zu leugnen.
    „Lassen Sie ihm den Köter", schloß er. „Es ist heutzutage schwer, einen guten Platz- und Hausmeister zu bekommen."
    „Ich will es mir überlegen", brummte Brooks und klebte sich ein Heftpflaster auf die Wunde.
    Plötzlich klingelte das Telefon.
    „Wahrscheinlich ein Patient", sagte Brooks mißmutig. „Sie rufen immer zur falschen Zeit an. Na, ich bin ja Kummer gewohnt." Er hob den Hörer ab. Sein Gesicht veränderte sich. Er sah verblüfft und erschreckt aus.
    „Bitte?" fragte er. „Ja ... er ist bei mir. Moment bitte!"
    Er reichte James den Hörer. „Das Gespräch ist für Sie bestimmt."
    James führte den Hörer ans Ohr. Er vernahm ein unterdrücktes, wie erstickt klingendes Schluchzen.
    „Kommen Sie!" schluchzte Daphnes vor Terror geschüttelte Stimme am anderen Ende der Leitung. „Bitte kommen Sie sofort . . . warum haben Sie mich allein gelassen? Sie wissen doch, daß ..."
    Es knackte in der Leitung.
    „Hallo!" rief James. „Hallo, Daphne . . ."
    Dann ließ er den Hörer sinken.
    „Was ist los?" fragte Brooks aufgeregt.
    „Tot. Die Leitung ist tot."
    „Hat das Mädchen aufgelegt?"
    „Nein", sagte James. Er warf den Hörer auf die Gabel und stürzte zur Tür. „Das hat ein anderer für sie besorgt . . . gegen ihren Willen."
    „He, James . . . Sie müssen doch auf die Polizei warten!"
    „Zum Teufel mit der Polizei" rief James. Er durchquerte die Diele, öffnete die Vordertür und hastete über den mit Steinplatten belegten Weg zu seinem Wagen. Mit halsbrecherischem

Weitere Kostenlose Bücher