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Der Golfklub Mörder Kommissar Morry

Der Golfklub Mörder Kommissar Morry

Titel: Der Golfklub Mörder Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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des Arztes erreichte, stand ein Dienstwagen von Scotland Yard davor. Im Wohnzimmer befanden sich McLean, Raney und Dr. Brooks. McLean schob gerade sein Notizbuch in die Tasche. Er hatte anscheinend schon das Wichtigste notiert.
    „Na, Mr. Lee?" fragte er bei James' Eintritt. „Hat sich die junge Dame wieder eingefunden?"
    „Sie wissen also schon, was passiert ist?"
    „Mr. Brooks hat mir erzählt, was Sie ihm über das Telefon berichteten. Können Sie noch etwas hinzufügen?"
    „Leider nicht. Nur, daß ich mit Mr. Prentiss, dem Besitzer der Agentur, gesprochen habe und weiß, daß das Mädchen Daphne Bittle oder Brittle heißt."
    „Das bringt uns einen Schritt voran. Wie ich höre, haben Sie den Unbekannten von Angesicht zu Angesicht gesehen?"
    „Angesicht ist im seinem Fall geschmeichelt. Es war eine scheußliche Fratze."
    „Das erklärte bereits der Doktor. Tja, Mr. Lee, soweit sich feststellen läßt, fehlt in der Wohnung nichts. Natürlich ist es möglich, daß der Safe ausgeraubt wurde. Das wird sich erst zeigen, wenn Mr. Brooks den Zweitschlüssel probiert, also nicht vor heute morgen."
    „Was halten Sie eigentlich von dem ganzen Theater, McLean?" fragte James.
    McLean stand auf. Er strich sich um das glattrasierte Kinn und grinste schwach.
    „Sie haben, bewußt oder unbewußt, den richtigen Ausdruck gefunden, Sir. Ich neige zu der Ansicht, daß es sich tatsächlich nur um Theater handelt. Um eine Komödie, die dem Zweck dient, andere Menschen einzuschüchtern. Fragen Sie mich nicht nach dem Grund. Ich kenne ihn nicht. Noch nicht. Aber ich werde dahinter kommen."
    „Eine Komödie?" wiederholte der Doktor schwach und ungläubig. „Das ist wohl nicht Ihr Emst, Mr. McLean! Sehen Sie sich meine Kopfwunde an, denken Sie an das, was sich heute ereignete. Mr. Lee wird Ihnen berichten können, daß man mit einer Pistole auf ihn zielte . . . dann war die Sache mit dem Keller . . . der Überfall in meinem Haus . . . nein, Sie können mir nicht erzählen, daß das alles nur eingefädelt war, um uns einzuschüchtern!"
    McLean lächelte schwach. „Ich gebe zu, daß es für Sie schreckliche Stunden waren. Aber fassen wir doch das Ganze einmal zusammen. Zu welchem Ergebnis gelangen wir da? Es ist zwar viel geschehen . . . aber keinem Menschen wurde ein Haar gekrümmt."
    Der Doktor lief rot an. „Na, Sie sind gut! Sehen Sie sich meine Wunde an, betrachten Sie sich die Beule von Mr. Lee!"
    McLean nickte. „Verzeihen Sie. Ich habe mich falsch ausgedrückt. Ich wollte sagen, niemand kam ernstlich zu Schaden. Wir von Scotland Yard sind es gewohnt, mit anderen Verletzungen umzugehen."
    „Denken Sie an Sir Ginbourgh!" erinnerte der Doktor.
    „Der Mord liegt ein volles Jahr zurück. Es gibt keinen Anhaltspunkt dafür, daß die Tat in irgendeinem Zusammenhang mit den Geschehnissen der letzten Stunden steht."
    „Das stimmt", gab James zu.
    „Übrigens, Mr. Lee", sagte McLean, „wie wäre es, wenn Sie einmal Ihre Taschen leerten?"
    „Meine Taschen?" fragte James verblüfft. „Wollen Sie mich der gleichen Behandlung unterziehen wie den armen Richardson?"
    „Sie werden zugeben, daß die Methode erfolgreich war", sagte McLean lächelnd. „Ich bitte Sie auch, nur deshalb darum, weil ich sehe, daß Ihre rechte Jackettasche ziemlich ausgebeult ist."
    James faßte hinein. Seine Finger stießen auf etwas Weiches, Nachgiebiges, das sich wie Gummi angriff. Er zog es heraus.
    „Lieber Himmel!" stieß der Doktor entsetzt hervor und trat einen halben Schritt zurück.
    McLean grinste. „Sehr interessant!" sagte er.
    James starrte auf das seltsame Ding in seiner Hand. Es war eine Maske, wie man sie in jedem Geschäft kaufen kann, das mit Kostümen handelt. Sie sah grünlich aus und bestand aus Gummi. Man zog sie einfach über den Kopf und bekam dabei das grauenhafte, erschreckende Aussehen eines Miniaturfrankenstein. Das markanteste an der Maske war die Nase. Sie stach scharf und klobig hervor.
    „Nun?" fragte McLean.
    James starrte noch immer auf die Maske. „Sagen Sie doch etwas, mein Freund!" würgte der Doktor mit gepreßter Stimme über die Lippen.
    James warf die Maske auf den Tisch. „Du lieber Himmel, was gibt es da schon zu sagen?" fragte er. „Ist doch klar, was geschehen ist! Als ich ohnmächtig in Ihrem Arbeitszimmer lag, hat der Kerl die Maske von seinem Gesicht gezerrt und in meine Tasche geschoben."
    „Erwarten Sie, daß wir das glauben?“ fragte McLean.
    James wurde wütend.
    „Es ist mir ziemlich egal,

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