Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Golfklub Mörder Kommissar Morry

Der Golfklub Mörder Kommissar Morry

Titel: Der Golfklub Mörder Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
Vom Netzwerk:
Tempo fuhr er zurück nach Chelsea. Als er in seinem Haus ins erste Stockwerk stürmte, hatte er ein seltsames Gefühl im Magen. Er riß die Tür zum Fremdenzimmer auf, ohne vorher anzuklopfen. Daphne war verschwunden. Auch ihre Sachen waren nicht mehr da. Ihm fiel ein, daß sie den Anruf vom Wohnzimmer aus getätigt haben mußte. Der Apparat, der neben dem Bett stand, war nur ein Haustelefon. Er raste nach unten. Dabei entdeckte er, daß auch der Nylonmantel nicht mehr in der Garderobe hing. Verdammt, dachte er. Ich weiß nicht einmal, wer sie ist und wie sie heißt. Daphne! Was ist das schon? Es gibt mindestens zehntausende Mädchen in London, die den gleichen Namen tragen. Plötzlich fiel ihm der Name der Vermittlung ein, die sie geschickt hatte. Er suchte im Telefonbuch die Privatnummer von Mr. Prentiss heraus und rief ihn an. Eine barsche, verschlafene Stimme meldete sich.
    „Hier spricht Mr. Lee", sagte James. „Wir kennen uns. Ich bin ein guter Bekannter von Doktor Brooks. Wir sind beide Mitglieder des Westside Golf Klubs."
    „Ja, ich erinnere mich, Sie schon einmal gesehen zu haben", brummte die Stimme von Mr. Prentiss. „Wollen Sie mir nicht bitte erklären, weshalb Sie diese höchst ungewöhnliche Zeit gewählt haben, um mich mit Dingen vertraut zu machen, die ich längst weiß?"
    „Entschuldigen Sie, Mr. Prentiss. Ich bedaure zutiefst, Sie aus dem Schlaf gerissen zu haben. Ich wäre nie auf den Gedanken gekommen, etwas Aehnliches zu wagen, wenn mich nicht ein Vorfall von äußerster Wichtigkeit dazu zwänge."
    „Was für ein Vorfall?" fragte die Stimme am anderen Ende der Leitung scharf. Allmählich schien Mr. Prentiss munter zu werden.
    „Erinnern Sie sich an das Mädchen, das Sie uns heute ins Klubhaus schickten?"
    „Ja, natürlich. Sie suchte eine Stellung und sagte, sie habe Erfahrung im gastronomischen Gewerbe. Ich dachte sofort daran, daß Mr. Brooks darum gebeten hatte, ihm eine Bardame zu schicken. Das Mädchen war attraktiv. Sie schien mir für die Arbeit geeignet. Sie vermochte zwar keinerlei Zeugnisse vorzuweisen, aber ich dachte mir, daß in diesem Fall, da es ja doch nur um eine Nacht..."
    „Jaja, schon gut", unterbrach James. „Darum geht es gar nicht. Ich muß den Namen des Mädchens haben."
    „Warten Sie... er fällt mir sicher gleich ein. Hm. Sie hieß mit Vornamen Daphne, daran erinnere ich mich. Ich muß so viele Namen behalten, wissen Sie. Ja, Daphne Bittle. Oder Brittle. Genau weiß ich das nicht mehr. Es war Brittle, wenn ich nicht irre. Der Name steht auf der Karteikarte, aber die Kartei ist im Büro."
    „Bittle oder Brittle? Vielen Dank, das genügt."
    „Was ist denn passiert?"
    „Ich erkläre es Ihnen morgen, Mr. Prentiss. Entschuldigen Sie mich jetzt bitte. Ich bin in Eile. Gute Nacht, Sir!"
    Ohne eine Erwiderung des Maklers abzuwarten, knallte er den Hörer auf die Gabel zurück. Dann durchblätterte er das Telefonbuch, um einen Mr. Bittle oder Brittle ausfindig zu machen, der als Barbesitzer eingetragen war. Im nächsten Moment fiel ihm ein, daß er auf diese Weise keinen Schritt weiter kommen konnte. Daphne trug bestimmt ihren Geburtsnamen, während der Stiefvater ganz anders hieß. Nach kurzer Überlegung wählte er die Telefonnummer von Doktor Brooks. Der Arzt meldete sich sofort. Anscheinend hatte er während der ganzen Zeit in unmittelbarer Nähe des Apparates gestanden.
    „Ist McLean schon eingetroffen?" fragte James.
    „Nein. Wie steht es bei Ihnen? Alles in Ordnung?"
    „Das Mädchen ist verschwunden."
    Brooks pfiff durch die Zähne. „Ungewöhnlich, höchst ungewöhnlich. Ich nehme an, Sie vermuten ein Verbrechen?"
    „Nach allem, was sich heute ereignet hat, kann es darüber kaum einen Zweifel geben."
    „Haben Sie Blutspuren gefunden?" wollte der Doktor wissen. „Existieren Anzeichen dafür, daß es einen Kampf gegeben hat?"
    „Nein."
    „Vergessen Sie nicht, daß das Mädchen schon einmal in kopfloser Panik davongerannt ist."  
    „Ich, frage mich, woher sie wußte, daß ich bei Ihnen war", meinte James nachdenklich.
    „Haben Sie keine Erklärung dafür?"
    „O doch", sagte James nach kurzer Überlegung. „Ich versuchte in ihrem Beisein mehrere Male, Sie telefonisch zu erreichen. Sie wußte also, daß es mir äußerst wichtig erschien, noch in dieser Nacht mit Ihnen zu sprechen."
    „Was werden Sie jetzt unternehmen?"
    „Ich komme zurück zu Ihnen, Doktor. Ich muß mit McLean sprechen."
    „Okay, James. Ich warte auf Sie."
    Als James das Haus

Weitere Kostenlose Bücher