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Der Golfklub Mörder Kommissar Morry

Der Golfklub Mörder Kommissar Morry

Titel: Der Golfklub Mörder Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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hinter einem Schrank oder einem Mauervorsprung auftauchen zu sehen . . . aber nichts dergleichen geschah. Ich erreichte das Erdgeschoß und das Telefon ohne Zwischenfälle. Ich rief bei Doktor Brooks an; es war der einzige Name, den ich kannte, und der einzige Mensch, bei dem ich dich vermuten konnte..."
    „Warum hast du dich nicht an die Polizei gewandt?"
    Sie schaute ihn verwirrt an. „Du kennst doch meine Gründe! Aber vielleicht hast du recht . . . ich hätte es tun sollen. Aber ich war einfach kopflos. Kaum hatte ich dich erreicht und das Gespräch begonnen, da wurde es auch schon unterbrochen. Jedenfalls hörte ich nichts mehr. Da stürmte ich in wilder Panik aus dem Haus..."
    James nickte. Er dachte an das Geld in Daphnes Tasche und fragte sich, warum sie ihn belogen hatte . . . und möglicherweise noch immer belog. Gleichzeitig versuchte er Klarheit darüber zu erlangen, welche Motive sie dazu veranlaßt haben mochten.
    „Du hast also niemand gesehen?"
    „Nein, James. Aber ich habe ihn gehört . . . ganz deutlich, und ich sah auch, wie sich die Klinke bewegte."
    „Eine verrückte Geschichte."
    „Warum hast du mich allein in deinem Haus zurückgelassen?" fragte sie.
    „Ich wäre geblieben, wenn ich das Gefühl gehabt hätte, daß du in Gefahr schwebst. Mir ist es nicht viel besser ergangen als dir. Ich hatte einen Zusammenstoß mit dem Fremden. Uebrigens hast du ihn richtig beschrieben. Er hatte tatsächlich eine scharfkantige, klobige Nase. Seine Häßlichkeit beruhte freilich nur auf der Tatsache, daß er eine Gummimaske trug. Sie fand sich später in meiner Tasche."
    Daphnes Augen weiteten sich. „In deiner Tasche?"
    James nickte. „Ich war in Sorge wegen des Doktors. Da er sich auf mein Klingeln nicht meldete, drang ich über den Balkon in sein Haus ein. Dabei prallte ich förmlich mit dem Unbekannten zusammen. Noch ehe ich etwas gegen ihn zu unternehmen vermochte, setzte er mich mit einem Schlag gegen die Schläfe außer Gefecht.
    „Armer James!" flüsterte Daphne. „Was soll das nur alles bedeuten? Was will der Mann eigentlich?"
    „Mir wäre wohler, wenn ich diese Frage beantworten könnte."
    „Wie stellt sich die Polizei dazu?"
    „Sie hält das Ganze für eine Komödie. Merkwürdige Auffassung, was?“
    „Was wirst du nun unternehmen?"
    „Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht! Mir wurde nichts gestohlen . . . abgesehen von meiner Nachtruhe. Wiederholt jagte man mir einen gehörigen Schrecken ein. Ich wurde mit dieser prächtigen Beule bedacht . . . aber sonst ist nichts geschehen. Die Polizei hat leider recht. Es sieht so aus, als wäre alles das Werk eines makabren Spaßvogels."
    „Glaubst du daran?"
    Er zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht, was ich glauben soll. Mir fehlen die konkreten Anhaltspunkte. In dem ganzen Geschehen ist kein Sinn zu erkennen. Sprechen wir lieber von dir. Wohin bist du nach der Flucht aus meinem Haus gelaufen? Wo hast du die Nacht zugebracht?"
    „Bei einer Freundin."
    „Was gedenkst du nun zu unternehmen?"
    „Ich werde arbeiten."
    „Du besitzt keine Papiere. Deine Eltern werden dich ohne Zweifel suchen lassen."
    „Ich habe mich entschlossen, mit meinem Stiefvater zu sprechen. Telefonisch natürlich. Ich werde ihm klarmachen, daß ich Anzeige gegen ihn erstatte, wenn er mich zur Rückkehr zwingt."
    „Das ist eine kleine Erpressung, Daphne."
    „Ich kann ihm gegenüber in der Wahl meiner Mittel nicht sehr wählerisch sein. Es ist die einzige Waffe, mit der ich mich gegen ihn wehren kann."
    „Hoffst du noch immer, anläßlich unseres Sommerfestes hinter dem Bartisch zu stehen?"
    „Ja . . . oder wurde das Fest inzwischen abgeblasen?"
    „Noch nicht. Aber das könnte leicht geschehen. Es wird nicht leicht sein, nach den Vorfällen der letzten Nacht unsere Mitglieder zum Erscheinen zu bewegen. Die meisten sind biedere Geschäftsleute und pensionierte Offiziere, denen es zwar nicht an Mut gebricht, die aber auf ihre ängstlichen Frauen Rücksicht nehmen müssen. Ich fürchte, wir werden wieder einen Haufen Mitglieder verlieren."
    „Du hältst die Abhaltung des Sommerfestes also für gefährdet?"
    „Mehr als das. Ich halte die Existenz des Klubs für gefährdet. Er kann einen weiteren Mitgliederschwund nicht verkraften."
    „Habt ihr finanzielle Schwierigkeiten?"
    „Die Unterhaltung des Platzes verschlingt eine Menge Geld. Kein Klub kann auf die Dauer mit einem Defizit arbeiten."
    „Warum macht ihr keine Umlage zwischen den

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