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Der Golfklub Mörder Kommissar Morry

Der Golfklub Mörder Kommissar Morry

Titel: Der Golfklub Mörder Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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und schloß ihn wieder.
    „Hören Sie auf, solche Witze zu machen", meinte er dann erregt. „Ich mag diese Art von Scherzen nicht."
    „Natürlich hatten Sie einen Komplizen", fuhr James ruhig fort. „Das war Prentiss. So kurz vor der Erreichung des Ziels fragten Sie sich plötzlich, warum Sie mit ihm teilen sollten. Darum mußte er sterben."
    „Lieber Himmel, James . . . wissen Sie eigentlich, was Sie da reden?"
    „Mir ist gerade etwas eingefallen, Doktor. Nur eine Kleinigkeit, aber sie ist sehr wichtig."
    „Nun?"
    „Gestern, kurz bevor der gute Prentiss umfiel, stand er doch bei uns, nicht wahr? In diesem Moment erschreckten Sie uns mit der Feststellung, draußen einen Schatten zu sehen. Erinnern Sie sich?"
    „Aber ja . . . hinter den Büschen bewegte sich etwas."
    „Das ist möglich . . . aber es ist auch denkbar, daß Sie uns nur für den Bruchteil einer Sekunde abzulenken versuchten. Die kurze Zeit genügte Ihnen, um das Pülverchen in Mr. Prentiss' Glas zu schütten."
    „Eine ungeheure Verleumdung!" flüsterte der Doktor. Er schien nicht die Kraft zu haben, laut zu sprechen. Aber dann donnerte er los; „Ich bin nicht bereit, die haarsträubenden Beleidigungen hinzunehmen. Ich werde Sie verklagen, Mr. Lee. Ich werde Ihnen den Prozeß machen, verlassen Sie sich darauf!"
    „Langsam, langsam, Doktor. Wenn es zu einem Prozeß kommen sollte, wird er gewiß anders aussehen und ausgehen, als Sie es im Moment darzulegen versuchen."
    Der Doktor ließ sich in einen Sessel fallen, den eben noch James benutzt hatte. „Ich frage mich, ob nicht Sie der Mörder sind", meinte er und zog ein Taschentuch hervor, mit dem er sich die schweißfeuchte Stirn abtupfte. „Bis jetzt nahm ich Sie immer in Schutz . . . vor allem gegen McLean, der anscheinend einen guten Riecher hatte, als er Sie zum erstenmal verdächtigte. Allmählich wird mir klar, daß ich den falschen verteidigte und schützte. Vorhin, als Sie die Psychologie des Mörders beschrieben, hielt ich das Ganze für dummes Gestammel. Jetzt wird mir klar, daß es nichts dergleichen war ... es waren vielmehr Ihre eigenen, verbrecherischen Gedanken, die Sie jetzt einem Unschuldigen zuschieben versuchen."
    „Keine billigen Retourkutschen, Doktor. So etwas verfängt nicht bei mir. Wollen Sie erfahren, was mich so plötzlich auf meinen Verdacht lenkte?"
    „Ich habe mir bis jetzt soviel Blödsinn anhören müssen, daß ich sogar bereit bin, auch die letzte Ungeheuerlichkeit über mich ergehen zu lassen. Schließen Sie schon los. Es interessiert mich, wie Sie Ihr Lügennetz noch dichter gestalten wollen."
    „Als Sie eben hinaus gingen, um den Brief des Boten in Empfang zu nehmen, fiel mein Blick zufällig auf die Bücher im Wandregal. Eines davon . . . der dicke schwarze Wälzer . . . trägt in besonders deutlichen Lettern den Namen des Autors. Er lautet Douglas Patterson. Es durchzuckte mich wie-ein Blitz. Mir wurde klar, daß Sie vorhin den Namen ablasen, als ich Sie nach dem Makler fragte."
    „Mein armer, kranker Freund ... es gibt in London wahrscheinlich tausend Leute, die Douglas Patterson heißen."
    „Schauen wir im Telefonbuch nach, ob es einen Makler dieses Namens gibt."
    „Bitte, das steht Ihnen frei."
    James blickte sich um. „Wo ist das Buch?"
    „Sie finden es in der linken oberen Schreibtischlade."
    James zog den Kasten auf und holte das Telefonbuch hervor. Der Doktor erhob sich und kam näher. James fuhr in die Höhe. Der Doktor lächelte. „Warum so nervös, mein Freund? Ich will nur die Polizei anrufen."
    „Haben Sie die Absicht, sich zu stellen?" fragte James.
    „O nein, ich will Scotland Yard nur mitteilen, daß ich bereit bin, bis zum Eintreffen der Polizei den Mörder von Sir Ginbourgh und Mr. Prentiss festzuhalten. Den gleichen Mann, der auch Miß Brittle zu töten versuchte..."
     
    *
     
    Als sie klingelten, hörten sie, wie hinter der Tür aufgeregt getuschelt wurde. Schritte huschten durch den Flur. Dann war Stille. Die Tür blieb geschlossen. May drückte erneut auf den Klingelknopf. Nichts rührte sich. May schaute den Kommissar an.
    „Wahrscheinlich hat sie einen ihrer Verehrer in der Wohnung", meinte May. „Verständlich, daß sie nicht gestört werden will."
    „Klingeln Sie nochmals."
    May kam der Aufforderung nach. Als sich nichts regte, hämmerte er mit der Faust gegen die Tür. „Aufmachen, Polizei!" rief er.
    Fast unmittelbar darauf öffnete sich die Tür. In ihrem Rahmen zeigte sich June Nell.
    Sie war ein kurvenreiches,

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