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Der Gorilla - die letzten schwarzen Riesen im Kongo

Der Gorilla - die letzten schwarzen Riesen im Kongo

Titel: Der Gorilla - die letzten schwarzen Riesen im Kongo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Jutzi
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Prozent. Nur Schimpansen und Bonobos stehen uns genetisch betrachtet mit etwa 1,5 Prozent Unterschied näher.
    Die Biologie kennt etwa 300 Primatenarten, vom weniger als 50 Gramm leichten Lemuren bis zum mehr als 200 Kilogramm schweren Gorillamännchen. Die als Große Menschenaffen bezeichnete Gruppe zählt neben dem Menschen drei noch existierende Gattungen: Schimpansen, Orang-Utans und Gorillas. Erstaunliche Gemeinsamkeiten verbinden Mensch und diese nicht-menschlichen Menschenaffen (im Folgenden vereinfachend nur noch Menschenaffen genannt) – und gewaltige Unterschiede trennen sie.
    Die atemberaubende Entwicklung des Menschen markieren einige herausragende Meilensteine, die für die zunehmenden kognitiven Fähigkeiten und die zunehmende manipulative Macht des Menschen stehen. Die Vorfahren des Menschen richteten sich auf und gingen immer sicherer und müheloser auf zwei Beinen. Die nun für die Fortbewegung nicht mehr benötigten Hände entfalteten eine immer größere Geschicklichkeit und erschlossen neue und bessere Nahrungsquellen. In einem ständigen Dialog zwischen Händen und Gehirn entstand schließlich der moderne Mensch.
    Innerhalb eines evolutionär betrachtet kurzen Zeitraumes verlief die Entstehung unsere Art entlang markanter Erfindungen, zum Beispiel der ersten Schneide- und Schabwerkzeuge, den sogenannten Choppern, vor etwa zwei Millionen Jahren. Mit verbesserten Faustkeilen hantierten die menschlichen Vorfahren dann vor gut 1,5 Millionen Jahren. Sie schnitten damit Fleisch aus Aas und knackten Knochen, um an das nahrhafte Mark zu gelangen. Das Zerteilen von Fleisch oder widerspenstigen Pflanzenfasern mithilfe scharfer Klingen, wie sie zuerst wohl aus Feuersteinen gewonnen wurden, ist eine menschliche Eigenart. Von keinem seiner nächsten Verwandten ist bekannt, dass sie das in freier Wildbahn machen. In Gefangenschaft können sie das Zerschneiden zwar lernen, aber Steine zu mehr als zum Zertrümmern von etwas oder als Wurfgeschosse einzusetzen, ist ihnen selbst noch nicht in den Sinn gekommen.
    Vor vielleicht 500 000 Jahren flog dann der erste Speer auf ein Beutetier oder einen um Nahrung konkurrierenden Löwen, der seinen Riss verteidigte. Irgendwann in dieser im Dunkel liegenden Zeit gelang es auch einem Frühmenschen, das Feuer zu zähmen. Da konnte unser Urahn bereits sprechen.
    Gerade erst ist die älteste Matratze eines Menschen in Südafrika in einer Höhle gefunden worden. Sie besteht aus Pflanzenfasern, und ihr Alter wird auf beinahe 80 000 Jahre datiert. Da sich auch Menschenaffen Nester bauen und mit einer Art Matratze auspolstern, dürfte diese allerdings nicht als herausragende Innovation gelten. Das menschliche Schlaflager enthielt jedoch bevorzugt jene Gewächse, die Parasiten abhalten oder sogar töten. Es wäre nicht erstaunlich, wenn sich herausstellte, dass auch Schimpansen, Gorillas oder Orang-Utans die wohltuende Wirkung mancher Kräuter in ihren Schlafnestern schätzen.
    Einen weiteren entscheidenden Schritt in seiner Entwicklung vollzog der Mensch vor etwa 40 000 Jahren. Das legen zumindest die Funde der ältesten bekannten Kunstwerke, sowohl geschnitzter Figuren als auch Höhlenmalereien, nahe. Nur wenige Technologiesprünge der Moderne lassen sich mit all diesen enormen Fortschritten vergleichen.
    Kulturell hat sich der Mensch sehr weit von seinen Vorfahren entfernt. Biologisch betrachtet trennt uns aber nur sehr wenig von den anderen Großen Menschenaffen. Eine der größten Auffälligkeiten ist das unterschiedliche Gehirnvolumen. Das durchschnittliche Gehirn eines ausgewachse nen Orang-Utans umfasst etwa 400 Kubikzentimeter, das eines Schimpansen etwa 450 Kubikzentimeter und das eines Gorillas rund 530 Kubikzentimeter. Das Hirn eines Menschen rangiert mit etwa 1 500 Kubikzentimetern weit darüber. Im Verhältnis zu seiner Körpergröße und seinem Gewicht schleppt der Homo sapiens eine überdimensionale Denkmaschine mit sich herum. Bei einem 65 Kilogramm schweren Menschen würden Biologen nur ein Gehirngewicht von etwa 450 Gramm erwarten. Tatsächlich wiegt das Hirn eines solchen Menschen aber im Schnitt 1,3 Kilogramm, al so dreimal so viel. Die meisten anderen Organe erfüllen hingegen in etwa die Annahmen der Experten. So sollte die Leber rein rechnerisch etwa 1,5 Kilogramm wiegen. Tatsächlich bringt sie 1,4 Kilogramm auf die Waage. Das Herz sollte 320 Gramm wiegen und ist in Wirklichkeit etwa 300 Gramm schwer.
    Von den ersten Australopithecinen, affenartigen,

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