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Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott

Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott

Titel: Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Osho
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langweiligen Reden ertragen, weil er mein bester Kunde ist und ich es mir nicht leisten kann, ihn zu verlieren.«

    Ich entgegnete ihm: »Das ist dein Problem, nicht meines. Du lügst, weil er dein bester Kunde ist, und ich werde ihm das erzählen.«
    Er sagte: »Warte!« Doch ich er widerte: »Ich kann nicht warten , denn ich muss ihm sofort sagen, dass du sein langweiliges Gerede nur deshalb erträgst, weil er ein guter Kunde ist – und du musst mir eine Belohnung dafür geben.«
    Da sagte mein Vater: »Du bist wirklich schwierig. Du nimmst mir meinen besten Kunden, und dann muss ich dir auch noch eine Belohnung geben? Lass es doch bitte einfach bleiben.«
    Doch ich tat es. Und ich bekam zwei Belohnungen – eine von diesem langweiligen Mann, weil ich zu ihm sagte: »Die Wahrheit sollte immer belohnt werden, also gib mir eine Belohnung, weil ich meinem Vater einen seiner besten Kunden wegnehme.«
    Er umarmte mich und gab mir zwei Rupien. Ich sagte zu ihm:
    »Denk daran, du sollst nicht aufhören, im Laden meines Vaters einzukaufen, aber du solltest aufhören, ihn zu langweilen. Wenn du reden möchtest, kannst du mit den Wänden reden oder mit den Bäumen. Die ganze Welt steht dir zur Verfügung. Du kannst dich einfach in deinem Zimmer einschließen und mit dir selber reden.
    Dann wirst du dich langweilen.«
    Und zu meinem Vater sagte ich: »Mach dir keine Sorgen.
    Schau, eine Rupie habe ich von dir bekommen, und zwei von deinem Kunden. Nun schuldest du mir noch eine weitere Rupie; du musst sie mir geben, weil ich die Wahrheit gesagt habe. Aber mach dir keine Sorgen. Ich habe dafür gesorgt, dass er ein noch besserer Kunde wird und dass er dich niemals mehr langweilen wird. Er hat es mir versprochen.«
    Mein Vater erklärte: »Du hast ein Wunder vollbracht!« Von diesem Tag an kam der Mann nicht mehr vorbei, oder wenn, dann blieb er nur ein oder zwei Minuten, um hallo zu sagen, und ging dann wieder. Und er kaufte weiter im Laden meines Vaters ein.
    Er sagte zu meinem Vater: »Es ist wegen Ihres Sohnes, dass ich weiter zu Ihnen komme. Andernfalls wäre ich verletzt gewesen, aber dieser Junge hat beides geschafft. Er hat mich davon abgehalten , Sie weiter zu langweilen , und gleichzeitig von mir verlangt, dass ich weiter bei Ihnen einkaufen soll, weil Sie von mir abhängen. Ich habe ihm zwei Rupien gegeben – und dabei hat er doch so schockierende Dinge zu mir gesagt. Niemand hat es je gewagt, mir zu sagen, dass ich langweilig bin.«
    Er war der reichste Mann in unserem Dorf. Jeder war auf irgendeine Art und Weise von ihm abhängig. Die Leute borgten sich Geld von ihm oder pachteten Land von ihm, um es zu bearbeiten. Er war der reichste Mann und der größte Grundbesitzer in diesem Dorf. Jeder war ihm auf die eine oder andere Art verpflichtet, und daher konnte ihm niemand sagen, dass er langweilig war. Also sagte er: »Es war ein großer Schock, doch es war die Wahrheit. Ich weiß, dass ich langweilig bin. Ich langweile mich selbst mit meinen Gedanken. Das ist der Grund, warum ich immer zu anderen gehe und sie langweile, einfach nur um meine Gedanken loszuwerden. Wenn meine Gedanken mich selbst langweilen, dann weiß ich sehr wohl, dass auch die anderen davon gelangweilt sein werden, aber jeder ist mir irgendwie verpflichtet.
    Nur dieser Junge war mir nicht verpflichtet und hatte keine Angst vor den Konsequenzen. Und er hat Mut! Er hat mich um eine Belohnung gebeten. Er hat zu mir gesagt: >Wenn du die Wahrheit nicht belohnst, belohnst du damit die Lüge.<«
    Das ist der Grund, warum es in unserer Gesellschaft so verrückt zugeht. Jeder bringt euch bei, aufrichtig zu sein, doch niemand belohnt euch dafür, wenn ihr aufrichtig seid, so dass ein schizophrener Zustand entsteht. Die indische Regierung steht unter dem Motto Satyameva jayate – »Die Wahrheit ist immer siegreich«.
    Das ist ihr Motto. Doch alle Politiker belügen die Menschen, geben Versprechen ab, von denen sie doch genau wissen, dass sie sie nicht halten können. In jedem Gerichtsgebäude steht Satyameva jayate –
    »Die Wahrheit ist immer siegreich«. Doch vor Gericht ist es nicht die Wahrheit, die siegreich ist, sondern der geschicktere Anwalt, der besser argumentierende Anwalt gewinnt den Fall. Es spielt keine Rolle, ob er für oder gegen den Kriminellen ist.
    Ich kannte einmal einen Anwalt, der einer der besten Rechtsexperten der Welt war. Er hatte drei Büros, eines in London, eines in Neu-Delhi und eines in Peking. Er reiste ständig von einem

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