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Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott

Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott

Titel: Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Osho
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hatte, und außerdem war er ein Trunkenbold, wenn auch ein sehr starker Mann, Barabbas. Und der zweite Mann war ebenfalls ein Verbrecher. Pontius Pilatus hoffte, dass die Juden fordern würden, dass Jesus freigelassen werden sollte. Er war vollkommen unschuldig; er hatte kein Verbrechen begangen, er hatte nichts Ungesetzliches getan. Er war absolut unschuldig.
    Doch die Juden waren zornig auf ihn, weil er sich selbst als Sohn Gottes bezeichnet hatte. Und die Juden glauben nicht daran, dass Gott eine Familie hat, denn sobald man eine Familie hat, ist es eine endlose Geschichte. Es gibt Brüder und Schwäger, es gibt Schwestern und Schwägerinnen und immer so weiter. Dann hat Gott noch eine Frau, und schließlich noch einen Vater und einen Großvater, und wer weiß, wo die Linie schließlich endet. Gott wird zu einer Großfamilie. Auch weit entfernte Vettern werden dann noch auf ihre Göttlichkeit pochen. Die Juden akzeptieren keine Dreifaltigkeit. Gott ist allein; es gibt keinen Sohn und keinen Heiligen Geist. Die Juden waren also zornig darüber, dass dieser Mann behauptete, er sei der einzige eingeborene Sohn Gottes.
    Und warum »der einzige«? Was ist los mit Gott? Ist er impotent? Kann er nicht mehr zeugen, während doch die hinduistischen Götter immer weiterzeugen? Ein Dutzend Kinder ist in Indien normal. Zwei Dutzend sind schon eine ganz gute Leistung. Gott hat nur einen einzigen Sohn, nicht einmal eine Tochter, die mit dem Sohn spielen könnte? Das ist vollkommen gegen die jüdische Vorstellung; daher wollten sie nicht, dass ihm vergeben werden sollte. Pontius Pilatus war kein Jude, daher konnte er das Problem nicht verstehen. Er war ein römischer Heide, und als solcher glaubte er an keinen speziellen Gott. Wo lag also das Problem? Es gibt keinen Gott, und wenn dieser Mann ein klein wenig exzentrisch ist und sich für den Sohn Gottes hält, so schadet das niemandem. Diese harmlose Erklärung zeigt einfach nur, dass er ein bisschen verrückt ist, ein bisschen daneben, ein Knallkopf!
    Aber man schlägt Knallköpfe doch nicht ans Kreuz. Man genießt sie, man nagelt sie nicht ans Kreuz. Dieser Kerl ist ein bisschen verrückt; genießt es, doch er ist unschuldig. Lacht ihn aus, aber eine Kreuzigung scheint übertrieben und ungerecht.
    Pontius Pilatus wartete also auf die Anfrage der Juden, doch sie waren anderer Ansicht; im Gegenteil, sie alle, die ganzen Rabbis –
    und es gab zweitausend Rabbis im Tempel, in diesem großen Tempel der Juden, der später zerstört wurde, und der Hohepriester des Tempels war fast schon der König der Juden – sie alle riefen einstimmig: »Wir wollen, dass du Barrabas freilässt! «
    Barrabas konnte es selbst nicht glauben. Er war ebenfalls der Ansicht, dass dieser junge Kerl, der nur dreiunddreißig Jahre alt war ... und er hatte ihm selbst zugehört, denn er war ständig irgendwo am Predigen. Er zog auf seinem Esel durch Jerusalem, und wann immer sich eine Zuhörerschaft um ihn bildete, begann er zu reden. Er war ein Straßenprediger – daher hatte Barrabas ihn ab und zu gehört, und er mochte ihn. Der Kerl war nett und sagte wunderbare Dinge. Er hoffte natürlich darauf, freigelassen zu werden, doch als die Juden es bestätigten, konnte er es nicht fassen.
    Er war schockiert. Als er freigelassen wurde, konnte er immer noch nicht glauben, dass es Wirklichkeit war. Er drehte sich immer wieder um, während er zum nächsten Gasthaus ging. Und innerhalb von sieben Tagen hatte er den nächsten Mann umgebracht.
    Pontius Pilatus half also bereitwillig mit, und die Höhle, in die Jesus gelegt wurde, wurde von einem Römer bewacht. Die Juden konnten es nicht tun, weil es ein Sabbat war, der Tag, an dem sie nichts arbeiten durften. Die Kreuzigung fand am Freitag statt, das war so arrangiert. Das ganze Verdienst gebührt Pontius Pilatus, und nicht Gott oder irgend einem Wunder. Es wurde so arrangiert, dass es an einem Freitag geschah – weil am Samstag der Sabbattag der Juden ist, und an diesem Tag arbeiten sie nichts, alles ruht. Und am Freitag wurde die Kreuzigung so lange wie möglich hinausgeschoben, weil sie nicht ausgeführt werden konnte, so lange Pontius Pilatus nicht erschienen war. Er ging also so spät wie möglich hin, und die Kreuzigung begann erst nach zwölf Uhr mittags. Und es braucht achtundvierzig Stunden, bis ein gesunder Mann an einem jüdischen Kreuz stirbt – es ist ein langsamer Prozess, eine lange Tortur. Das Blut beginnt aus Händen und Füßen zu fließen. Nur

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