Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott
Beim ersten Mal hat es mich schon traurig gemacht, doch diese Traurigkeit scheint dich nicht berührt zu haben. Du stellst immer noch dieselbe Frage! Das bringt mich zum Weinen! «
Wieder hat der arme Impo keine Antwort, denn ihm war gesagt worden, er solle weinen. Nun, da Sekito selbst weint, was soll er da tun?
Impo wusste wieder nichts zu sagen und kehrte zu Ma Tzu
zurück. Ma Tzu meinte darauf zu ihm: »Ich habe es dir ja gesagt
der Pfad auf dem Stonehead ist glatt!«
»Wo ist deine Stange? Du bist zweimal ausgeglitten! Du beschämst mich! « – das sagt Ma Tzu damit. »Als mein Schüler bist du zweimal ausgeglitten und konntest nicht antworten.«
Das erinnert mich an eine kleine Geschichte, die euch helfen wird, das besser zu verstehen. Es gab einmal zwei Tempel in Japan, die miteinander verfeindet waren. Der eine war ein Shinto-Tempel und der andere ein Zen-Tempel. Und seit Jahrhunderten lagen sie im Streit miteinander und argumentierten gegeneinander. Beide hatten Meister, und beide hatten junge Helfer, denn die Meister waren alt und brauchten jemanden zur Unterstützung, um Gemüse einzukaufen oder das Essen zu kochen.
Beide sagten zu ihren Jungen: »Sprich nicht mit dem Jungen von diesem anderen Tempel – auf keinen Fall! Wir sind seit Jahrhunderten miteinander verfeindet, wir reden nicht miteinander.«
Doch Jungs sind nun mal Jungs, und weil es beiden verboten worden war, waren sie beide neugierig ... Eines Tages, als sie zum Markt gingen, um Gemüse zu holen, begegneten sie sich auf der Straße. Und einer der Jungen fragten den anderen – der Shinto-Junge, der vom Shinto-Tempel kam, fragte den Zen-Jungen:
»Wohin gehst du?«
Und der Zen -Junge antwortete: »Wohin der Wind mich führt.«
Er hatte seinem Meister gelauscht, allen möglichen Dingen, und hatte dabei einen Geschmack von Zen bekommen. Er sagte also:
»Wohin der Wind mich führt.«
Der Shinto-Junge war schockiert. Was sollte er darauf antworten? Er hätte sich gern mit dem anderen Jungen angefreundet, doch dieser schien daran überhaupt nicht interessiert; er hatte ihn vollkommen auflaufen lassen. Es gab keine Möglichkeit zu einem Gespräch – was sollte er darauf antworten? Der andere hatte gesagt: »Wohin der Wind mich führt.«
Sehr traurig ging er zu seinem Meister zurück und sagte zu ihm:
»Ich habe dir nicht gehorcht. Es tut mir leid. Ich war einfach nur neugierig auf diesen anderen Jungen. Ich fühlte mich einsam und dachte, er müsse sich ebenfalls einsam fühlen. Und eure beiden Tempel mögen seit Jahrhunderten verfeindet sein, doch wir sind nur Jungs. Wir könnten Freunde sein. Aber du hattest Recht; es war nicht gut, ihn anzusprechen. Diese Leute sind ganz sicher gefährlich. Ich fragte den Jungen: >Wohin gehst du?<, und er antwortete: >Wohin der Wind mich führt.<«
Der Meister antwortete: »Ich hatte dich gewarnt. Morgen gehst du wieder hin und wartest an demselben Platz, und wenn dieser Zen-Junge kommt, fragst du ihn wieder: >Wohin gehst du ?< Und wenn er sagt: >Wohin der Wind mich führt<, dann frage ihn: >Und wenn der Wind nicht bläst, was dann ...?<«
Der Junge ging also hin, stellte sich an denselben Platz und wartete. Als der Zen-Junge kam, fragte er ihn: »Wohin gehst du? «
Und der Junge antwortete: »Wohin mich meine Füße tragen. «
Nun konnte er nicht die Antwort geben, die der Meister ihm empfohlen hatte: »Und wenn der Wind nicht bläst ...« Es wäre absurd gewesen, so zu antworten. Er kam also sehr traurig zum Shinto-Meister zurück und sagte: »Diese Leute sind sehr seltsam.
Dieser Junge hat sich vollkommen anders verhalten! Ich stellte ihm dieselbe Frage, doch diesmal sagte er: >Wohin mich meine Füße tragen.<«
Der Meister antwortete: »Nun, ich hatte dich gewarnt. Jetzt warst du unnötigerweise unterlegen, und das bedeutet eine Niederlage für unseren Tempel. Das ist nicht gut. Geh noch einmal hin! Stell dich morgen wieder an denselben Platz, und wenn der Junge kommt und du ihn fragst: >Wo hin gehst du?<, und wenn er sagt: >Wohin mich meine Füße tragen<, dann frag ihn: >Und wenn du keine Füße hättest, würdest du dann irgendwohin gehen oder nicht?«<
Vollkommen glücklich, ging der Junge also wieder zu demselben Platz, stellte sich hin und wartete. Als der andere Junge aus dem Tempel kam, fragte er ihn: »Wohin gehst du? «, glücklich, dass er diesmal eine Antwort hatte.
Doch der Junge antwortete: »Ich gehe Gemüse einkaufen.« Und wieder ist die Situation vollkommen anders.
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