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Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott

Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott

Titel: Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Osho
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hierbleiben.«
    Es ist so, als würde man zu einer Rosenblüte sprechen, die dabei ist, ihre Blätter fallen zu lassen und zu verwelken. Man fühlt ein enormes Mitgefühl für die Rose und sagt zu ihr: »Geh nicht. Ich kann für dich gehen, und du bleibst. Die Menschen lieben dich so sehr. Sie freuen sich, wenn du im Wind und im Regen und in der Sonne tanzt. Alle lieben dich. Und meine Zeit ist um. Ich habe geblüht, ich habe meinen Höhepunkt erreicht. Es gibt nichts weiter zu erreichen. Ich bin am Ende meines Weges angekommen. Ich kann gehen, und du bleibst.«
    Nur ein Zen-Meister kann diese Art von Dialog führen, denn er fühlt sich im Einklang mit der Existenz. Ob es nun Frühling oder Herbst oder Sommer oder Winter ist, spielt keine Rolle. Er fühlt sich im Einklang mit dem Universum. Und er möchte, dass das, was schön ist, bleibt, damit alle anderen Menschen es genießen können. Er ist bereit zugehen, in diesem weiten Ozean der Existenz zu verschwinden. Das ist ein wunderbares Haiku.
    Ich gehe,
    du bleibst-
    zwei Herbstzeiten.
    So wie du eine wunderbare Atmosphäre besitzt, so bin auch ich in meinem Innern. Mein Herbst ist gekommen. Also kann ich gehen. Du brauchst nicht zu gehen. Die Menschen lieben dich so sehr.
    Die letzte Frage:
    In seinem Werk »Morgenröte« schrieb Friedrich Nietzsche:
    »Inmitten des Ozeans des Werdens wachen wir auf einem
    Inselchen, das nicht größer als ein Nachen ist, auf, wir
    Abenteurer und Wandervögel , und sehen uns hier eine kleine

    Weile um: so eilig und so neugierig wie möglich, denn wie schnell
    kann uns ein Wind verwehen oder eine Welle über das Inselchen
    hinwegspülen, so dass nichts mehr von uns da ist! ... und so leben
    wir eine köstliche Minute der Erkenntnis und des Erratens, unter
    fröhlichem Flügelschlagen und Gezwitscher miteinander, und
    Abenteuern im Geiste hinaus auf den Ozean, nicht weniger stolz
    als er selber! «
    Ist nicht Nietzsches Dreifaltigkeit – Frohsinn, Wagemut und
    Lebenslust – von sehr viel größerem Wert als die Dreifaltigkeit
    des hinduistischen oder christlichen Gott es? Und ist nicht
    Nietzsches Wahnsinn von größerer Bedeutung als die so
    genannte geistige Gesundheit eines Christen, der bereit ist, für
    seine Fantasien zu sterben?
    Nietzsche war ein großer und einzigartiger Dichter. Er schrieb Dichtung in Prosa – ein sehr seltenes Phänomen. Er schrieb Gedichte, und auch seine Prosa ist reine Dichtkunst. Jeder Satz ist poetisch, symbolisch. Was immer er sagte, ist wunderschön, auch wenn er niemals über den Verstand hinausging.
    Ich würde am liebsten zu Nietzsche dasselbe sagen, was Sekito zu jenem Mönch sagte: »Wie traurig! Wie traurig!« Dieser Mann hätte es verdient, ein Buddha zu sein. Doch weil er im Westen lebte, konnte er den Weg aus dem Verstand hinaus nicht finden.
    Du hast Recht, die christliche oder die hinduistische Dreifaltigkeit sind nicht mit der Dreifaltigkeit Friedrich Nietzsches vergleichbar: Frohsinn, Wagemut und Lebenslust. Das ist es, was ich euch immer gelehrt habe.
    Die christliche Dreifaltigkeit ist nur eine Fiktion. Gott, der Heilige Geist und der einzige eingeborene Sohn, Jesus Christus, sind alles Fiktionen. Jesus Christus ist zu neunundneunzig Prozent Fiktion und nur zu einem Prozent Realität. In dieser ganzen Dreifaltigkeit besitzt nur Jesus Christus ein Prozent Realität als menschliches Wesen. Doch alle seine Wunder sind erfunden. Sein Gehen auf dem Wasser ist Unsinn; sein Auferwecken von Toten ist absurd; seine jungfräuliche Geburt, seine unbefleckte Empfängnis, ist unlogisch und unwissenschaftlich; seine Auferstehung ist eine Fälschung und ein Betrug. Er starb niemals am Kreuz, also kann es auch keine Auferstehung gegeben haben. Er entkam einfach aus der Höhle; es war eine Verschwörung zwischen dem römischen Statthalter, Pontius Pilatus, und den Anhängern Jesu. Pontius Pilatus hatte ein schlechtes Gefühl, weil er Jesus nicht kreuzigen lassen wollte. Doch er war vollkommen machtlos dagegen. Es war Tradition, dass die jüdischen Rabbis, insbesondere die Hohepriester des großen jüdischen Tempels von Jerusalem, an jedem jüdischen Feiertag, wenn zum Tod verurteilte Verbrecher gekreuzigt werden sollten, das Recht hatten, einen der Verbrecher als einen Akt der Gnade freizulassen.
    Drei Männer sollten gekreuzigt werden. Zwei von ihnen waren Mörder. Einer von ihnen war ein besonders schlimmer Verbrecher, der sieben Morde und Vergewaltigungen und alle möglichen Verbrechen begangen

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