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Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott

Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott

Titel: Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Osho
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auch Experte für die Philosophie Bradleys, eines englischen Philosophen, der genau dasselbe sagt: Die Welt ist Illusion und Gott ist die absolute Wahrheit. Er hatte seine Doktorarbeit über Shankara und Bradley geschrieben.
    Als ich zum ersten Mal in seine Vorlesung kam ... Er hatte mich eingeladen, doch ihm war nicht bewusst gewesen, dass er sich damit ein Problem einlud. Er sprach über Illusion und das Absolute, über die Welt und über Gott. Ich sagte zu ihm: »Wenn Gott unwandelbar ist, dann muss er tot sein. Ein lebendiges Wesen kann nicht unwandelbar sein. Zeigen Sie mir irgendein lebendiges Wesen auf der ganzen Welt – jedes lebendige Wesen bewegt sich, wächst, vergeht. Es ist ein beständiger Fluss. Das Leben ist ein Fluss. Wenn Gott lebendig ist, kann er nicht unveränderlich sein, immer derselbe. Wie könnte man dann zwischen einem toten und einem lebendigen Gott unterscheiden? Sagen Sie mir das doch einmal.
    Beide sitzen vor einem, der lebendige Gott und der tote Gott.
    Weder der tote noch der lebendige Gott verändern sich. Wie kann man da herausfinden, welcher der lebendige Gott ist? «
    Er sagte: »Mein Gott! Ich habe mir mit dieser Arbeit einen Doktortitel verdient, aber darüber habe ich noch nie nachgedacht.«
    Ich erwiderte: »Allein schon das Wort >absolut< ist eine Reaktion. Zuerst nennt man die Welt illusorisch, was sie nicht ist.
    Sie wissen ganz genau, dass Sie nicht einfach in das Haus von jemand anderem gehen können. Wenn alles illusorisch wäre, welche Rolle würde es dann spielen? Warum gehen Sie jeden Tag immer nur in Ihr eigenes Haus? Welche Rolle spielt es? Sie könnten doch auch in das Haus von jemand anderem gehen. «
    Er antwortete: »Deine philosophische Diskussion ist gefährlich.
    Ich habe über philosophische Probleme gesprochen, und du sagst mir, dass ich das Haus von jemand anderem betreten soll? «

    Ich entgegnete: »Ja, denn wenn alles nur illusorisch ist, nur ein Traum, welche Rolle spielt es dann, ob es sich um Ihre eigene Frau handelt oder um die Frau von jemand anderem? Ob es sich um Ihre eigenen Kinder handelt oder um die Kinder von jemand anderem, das ist alles nur Illusion. Ihr Gott ist nur ein philosophisches Konzept: Weil die Welt so veränderlich ist, sagen Sie, dass Gott unveränderlich sein muss. Doch das ist nur Logik, keine Realität.
    Wenn es einen Gott gibt, muss er ebenfalls veränderlich sein, andernfalls wäre er tot.« An diesem Tag, dem ersten Tag, an dem ich seine Vorlesung besuchte, sagte ich zu ihm: »Ihr Gott ist ganz sicher tot, darum verändert er sich nicht.«
    Diese Vorstellung von einem absoluten Gott ist nur ein philosophisches Konzept, darum sagt Sekito: »Dem Relativen verhaftet zu sein ist Illusion ... «
    Er sagt nicht, dass die Welt Illusion sei; dieser Welt verhaftet zu sein ist Illusion. Die Welt ist vollkommen real, doch bleibe unverhaftet. Nicht die Welt ist die Illusion, sondern das Verhaftetsein an der Welt, nicht die Frau, sondern das Verhaftetsein an der Frau, nicht das Geld, sondern das Verhaftetsein am Geld, nicht der Körper, sondern das Verhaftetsein am Körper.
    Sekito macht hier eine enorm bedeutsame Aussage. Kein Philosoph hat jemals so etwas gesagt. Sie sagen, die Welt sei illusorisch. Sekito trifft eine Unterscheidung: nicht die Welt, sondern die Verhaftung an die Welt, an das Relative, ist illusorisch.
    Und deshalb sind die Philosophen ins andere Extrem gegangen: Gott ist nicht illusorisch, er ist das am meisten Reale, das absolut Reale.
    Und sofort widerspricht Sekito diesen Philosophen und sagt:
    »... doch das Absolute zu sich zu nehmen ist nicht
    Erleuchtung.«
    Denkt nicht in Begriffen des Absoluten. Es gibt nichts Absolutes, alles ist immer nur dabei, absolut zu werden, doch es wird und wird und wird, und es kommt niemals zu einem endgültigen Halt, denn ein endgültiger Halt wäre etwas Totes. An dem Tag, an dem die Welt Vollkommenheit erreicht, kann sie nirgendwo mehr hin, ist sie zu einem endgültigen Abschluss gekommen. Vollkommenheit ist Tod. Absolut zu sein bedeutet, tot zu sein.

    Sekito sagt etwas, was nur ein Mystiker, nur ein Buddha sagen kann: »Selbst die Erfahrung der Buddhaschaft wächst immer weiter. Es gibt keine Grenzen für ihr Wachstum. Es ist nicht so, dass man bei einem endgültigen Abschluss angekommen ist, wenn man ein Buddha geworden ist. Nein, der Weg ist endlos, die Reise ist unendlich, die Pilgerschaft geht weiter und immer weiter. Und das ist die Schönheit des Lebens, dass nichts

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