Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott
Kaiser von China zum Buddhismus übergetreten war, hatte ihnen niemand einen Geschmack davon vermittelt; es war kein intim vertrautes Phänomen. Es wurde erst vertraut, als Bodhidharma nach China kam.
Damit war ein Buddha nach China gekommen – ein anderer Mensch als Gautama Buddha, doch dasselbe Bewusstsein. Ein anderer Körper, doch dieselbe Höhe und dieselbe Tiefe. Es ist also vollkommen richtig, dass Sekito von einer intimen Vermittlung von Indien nach China spricht.
Unter den Menschen gibt es Weise und Narren, doch es gibt
keine nördlichen oder südlichen Lehrer auf dem Weg.
Weder Lehrer aus Indien noch Lehrer aus China sind auf dem Weg von Nutzen. Man braucht einen Meister; man braucht die intime Kommunion mit einem Meister, keinen Lehrer. In der wahren religiösen Welt braucht man keinen Lehrer, sondern einen Meister. Man braucht einen Buddha, der bereits angekommen ist und der einen dazu auffordern, dazu herausfordern kann, nachzukommen. Ein Buddha ist nichts anderes als ein Aufruf an alle: Wer es wirklich wissen möchte, kann kommen. Ein Meister ist angekommen – ein Lehrer hat nur etwas gehört, er besitzt keine eigene intime Erfahrung der Wahrheit.
In der normalen Welt gibt es also weise Menschen und andere, doch auf dem Weg sind weder die Weisen noch die anderen von Nutzen. Auf dem Weg braucht man jemanden, der über den Verstand hinausgegangen ist, der über Weisheit und Narrheit, über den Intellekt und über die Dummheit hinausgegangen ist, der in die Stille des Jenseits vorgedrungen ist. Man braucht jemanden, der die Wahrheit gefunden hat. In diesem Finden der Wahrheit ist er zu einem Strahlen geworden. Um ihn herum ist ein Energiefeld, das andere durchdringen kann, das andere erwecken kann.
Die geheimnisvolle Quelle ist klar und rein, die Ströme, die
daraus hervorgehen, fließen durch die Dunkelheit.
Soweit es den Meister betrifft, ist die geheimnisvolle Quelle klar und rein, doch die daraus hervorgehenden Ströme fließen durch die Dunkelheit. In dem Augenblick, in dem der Meister spricht, beginnen sich seine Worte in die Dunkelheit zu bewegen. Wenn sie andere erreichen, sind sie Ströme, die durch die Dunkelheit fließen, Abzweigungen, die sich in die Dunkelheit bewegen. Man muss sich in tiefe Intimität mit dem Meister begeben, so dass man seine Helligkeit, seine Klarheit, seine Reinheit, seine Transparenz teilen kann. Wenn man nur seine Worte hört und diese niederschreibt, ist man bereits auf dem falschen Weg. Der Meister besteht nicht aus Worten. Er verwendet vielleicht Worte, um andere näher zu sich zu rufen. Doch tatsächlich besteht er nur aus Stille, aus vollkommener, reiner Stille.
Am Relativen festzuhalten ist Illusion ...
Die ganze Welt ist relativ. Albert Einstein war nicht der Erste, der das Wort »Relativität« in die Welt gebracht hat. Lange vor ihm haben die Mystiker verschiedenster Länder festgestellt, dass alles in der äußeren Welt relativ ist.
Für Philosophen ist das ein Problem, doch nicht für Mystiker.
Mystiker sagen, dass alles in der äußeren Welt relativ ist und dass alles, was relativ ist, eine Illusion ist. Warum ist es eine Illusion?
Das ist ein bisschen subtil, doch man muss es verstehen.
Wenn du eine schöne Frau siehst, hältst du dich für unscheinbar; wenn du einen großen Mann siehst, fühlst du dich klein. Doch Größe ist relativ. Bevor der große Mann dazukam, warst du vollkommen in Ordnung, gab es kein Problem. Du hast dir über deine Größe keine Gedanken gemacht.
In Indien gibt es ein Sprichwort, dass Kamele nicht gern in die Berge gehen, dass sie die Wüste lieben, weil sie darin Berge sind.
Sie leben in der Wüste, sie mögen keine Berge, weil Berge ihnen ein Gefühl von Unterlegenheit geben.
Das ist sehr psychologisch gedacht. Warum fühlst du dich klein und unwürdig, warum hast du das Gefühl, dass du keine Achtung verdienst, dass du ein Sünder bist? Das sind alles relative Dinge.
Dass du schön bist, dass du gebildet bist ... das ist alles relativ.
Alles Relative ist illusorisch, illusorisch in dem Sinn, dass du du selbst bist und dass jemand anderer auch er selbst ist, wenn ihr euch nicht vergleicht. Welche Rolle spielt es, ob jemand groß ist?
Welche Rolle spielt es, ob du kleiner bist? Deine Füße reichen auf die Erde, ebenso wie die eines größeren Menschen. Es ist ja nicht so, dass du klein bist und deine Füße in der Luft hängen. Wo liegt also das Problem? Vergleiche führen zu relativen Illusionen.
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