Der Gott von Tarot
bin nicht I A O“, protestierte Bruder Paul. Aber dann merkte er, daß er es vielleicht war; sie verehrte einen schlangenfüßigen Gott, daher suchte sie im Mann auch die Schlange.
Unter ihren Berührungen erhob sich die Schlange und schwoll wie das Vorderteil der Kobra an. Die Haut am Kopf glitt zurück und gab einen schwachen Duft frei, der in dieser speziellen Tasche entstand – der Geruch, den das Messer der meisten Christen sowie allen Moslems und Juden in Gestalt von ‚Gesundheit’ durch das Messer verweigerte.
Aber Bruder Paul hatte sich diesem unfreundlichen Schnitt niemals hingegeben. Sein Glied war vollständig und es funktionierte, wie Gott es vorgesehen hatte. Der Duft der Erregung verbreitete sich. „IAO!“ hauchte sie in Ekstase, und ihr Atem streichelte sein Glied.
„Liebe ist das Gesetz!“ intonierte Therion. „Liebe und freier Wille.“
„Genug davon!“ rief Bruder Paul und zog ihre Hände und ihr Gesicht von seinem Körper. Er hob sie hoch, doch sie wirbelte herum und legte sich quer über den Diwan (Diwan? Wo war der Kelch? Oh, das war das gleiche!) Er strebte ihr nach und fing sie mit beiden Händen ein, als sie sich über die Lehne zog; seine Lende glitt über ihr üppiges Hinterteil. Ihre Hände, die sich lösten, während sich der Unterkörper hob, glitten ab; der Oberkörper fiel vornüber in den Kelch. Sie lag nun im rechten Winkel vornübergebeugt, die Brüste gegen den Innenrand flachgedrückt, die Ellenbogen in der Tiefe verschlungen und das Gesicht unsichtbar im Schatten. Aber er brauchte weder ihre Brüste, noch Arme, noch Gesicht. Er führte sein Glied mit der Hand, fand die Stelle und stieß hinein.
Er hatte es sich leicht vorgestellt, in ihre offen dargebrachte Vagina einzudringen, aber es war nicht einfach. Es schmerzte leicht, als er sich den Eingang an zusammengepreßten Muskeln vorbei ohne genügende Feuchtigkeit erzwang. Doch die Droge trieb ihn an: Immerhin war er ein Eroberer!
Der Höhepunkt war wie eine Explosion: Eine Kerndetonation in einer unterirdischen Höhlung. Der Rückstoß warf ihn nach hinten und unterbrach die Verbindung. Gleichzeitig kippte auch sein Heroinhöhepunkt über. Er fühlte sich müde und krank, reizbar und angeekelt. Die Priesterin war aus dem Kelch heraus auf den Boden gefallen und lag ausgestreckt auf dem Rücken. Therion hockte neben ihr, fast über ihrem Kopf. Vielleicht war sie verletzt; es war ein ziemlicher Schwung gewesen. Bruder Paul war es egal. Er wollte einfach noch einmal am ‚H’ schnüffeln.
Er stolperte auf Therion zu. „Gib’s mir“, keuchte er.
„Ich bin beschäftigt“, bellte Therion, immer noch am Boden kauernd. „Ich muß ihr …“
Bruder Pauls Nase lief, und sein Magen krampfte sich zusammen. Entzugserscheinungen, das wußte er. „Gib mir den Stoff!“
Therion ignorierte ihn und konzentrierte sich auf das Mädchen.
„Ich will mehr Dope, mehr Stoff!“ beharrte Bruder Paul. „Wie nennt man es heutzutage? Pot? Schnee? Wo ist es?“
Immer noch gab Therion keine Antwort; immer noch kauerte er am Boden.
Plötzlich kam Wut in Bruder Paul auf. „Du widmest dich ihr mehr als mir! Mich sollst du schließlich führen!“
„Shit“, gab Therion zurück.
Bruder Paul erinnerte sich. War das nicht auch ein Name für Heroin? „Dann gib mir Shit!“ rief er.
Vor ihm erschien ein Kelch, doch er enthielt kein weißes Pulver. Wütend ballte er die Faust und kippte ihn um. Zischend entfuhr ihm eine grüne Schlange. Ein Fuß des Gottes Abraxas? Nein, das war lediglich das Symbol der Eifersucht.
Er wußte nicht ein noch aus. Die Hitze verwandelte sich in fröstelnde Kühle. In was war er da hineingeraten? „Warum bist du eigentlich so selbstsicher?“ fragte Bruder Paul. „Wenn es mir so dreckig geht und ich
Weitere Kostenlose Bücher