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Der Gott von Tarot

Der Gott von Tarot

Titel: Der Gott von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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wür­de ihn als Mnem-Süch­ti­gen er­ken­nen. Man merk­te es im­mer ir­gend­wie an der Lei­den­schaft für das Bum­sen. Al­le Süch­ti­gen und Dea­ler wa­ren sich dar­in ei­nig, und man hat­te ihn schon ein­mal auf die­se Wei­se er­kannt. In je­nem Fall hat­te die Frau nicht die Ab­sicht ge­habt, ihn an­zu­zei­gen, aber sie hat­te sich hart­nä­ckig ge­wei­gert, ihm mit­zu­tei­len, was ihn ver­ra­ten hat­te. „Frau­en ha­ben ih­re Ge­heim­nis­se“, hat­te sie nur ge­flüs­tert ‚Män­ner hat­ten auch wel­che, aber ihm war es nie ge­lun­gen, einen an­de­ren Mnem-Süch­ti­gen aus­fin­dig zu ma­chen. Wahr­schein­lich ging es mit mehr Er­fah­rung – aber er kam vom The­ma ab, wie es bei ihm im­mer ge­sch­ah. Wenn ‚Schwes­ter Beth’ ein Po­li­zei­kö­der war, wür­de Sex für sie nichts be­deu­ten; sie wür­de gleich dar­auf zu ih­ren An­ti-Schwan­ger­schafts-, An­ti-Ge­schlechts­krank­heit- und An­ti-All­er­gie­sprit­zen wan­dern. Wahr­schein­lich hat­te sie vor, ihn durch ih­re künst­li­chen Pro­tes­te zu ver­füh­ren, um dann die ver­rä­te­rischen Spu­ren zu ent­de­cken.
    „Ich kann dich gleich hier raus­wer­fen“, sag­te er. Er leg­te die rech­te Hand auf ih­ren glat­ten Schen­kel, wo das Nacht­hemd hoch­ge­rutscht war. Das war ge­nau das glei­che Bein, das er … wo ge­se­hen hat­te? Und der durch­sich­ti­ge Stoff ließ es auf­re­gen­der er­schei­nen, als wenn es nackt ge­we­sen wä­re. Das Bein war von klas­si­scher Form wie der Rest von ihr auch. Plötz­lich wur­de der Se­xual­trieb fast über­wäl­ti­gend. Viel­leicht war es wirk­lich den Ver­rat wert …
    „Bit­te“, flüs­ter­te sie. Er sah den Stoff über ih­rem Bu­sen un­ter ih­rem Herz­schlag auf und ab tan­zen. Na­tür­lich pro­tes­tier­te sie; das war Teil ih­rer Rol­le. Die Auf­re­gung konn­te so­gar echt sein, weil sie kurz da­vor­stand, ihn fest­zu­na­geln. Wel­cher nor­ma­le Mann konn­te ei­nem sol­chen Lecker­bis­sen wohl wi­der­ste­hen, der so pro­vo­ka­tiv ver­packt war und ei­ne so un­glaub­wür­di­ge Ge­schich­te er­zähl­te? Ein Mäd­chen, das vor der De­pro­gram­mie­rung floh, be­reit, al­les zu tun, um mit­fah­ren zu dür­fen, un­fä­hig, sich so­gar ge­gen ei­ne Ver­ge­wal­ti­gung zu weh­ren – soll­te sie doch durch die Dro­ge aus­ge­löscht wer­den. Ein an­stän­di­ger, recht­schaf­fe­ner Bür­ger wür­de sie an­zei­gen, ein weich­her­zi­ger sie bis zur Sta­ti­on mit­neh­men. Ein har­ter und kri­mi­nel­ler wür­de sei­nen Vor­teil nut­zen.
    Paul ge­hör­te zu kei­ner die­ser drei Sor­ten. Nicht ge­nau je­den­falls. Er war da­bei, sich zu be­wei­sen. Er dreh­te sich her­um, um auf die STOP-Tas­te zu drücken, und der Wa­gen wur­de lang­sa­mer, such­te sich den Weg aus dem Ver­kehrs­s­trom und blieb am Stra­ßen­rand ste­hen. Die Sit­ze rich­te­ten sich zur nor­ma­len Po­si­ti­on auf, und die Gur­te lös­ten sich. „Wie­der­se­hen“, sag­te Paul.
    Schwes­ter Beth blick­te in über­rascht an. In dem Blick lag noch et­was an­de­res. „Tut mir leid, wenn ich Ih­re Er­war­tun­gen ent­täuscht ha­be“, sag­te sie rasch, und dann stieg sie schnell aus. „Gott seg­ne Sie, Mr. Cenji.“
    Gott seg­ne Siel Die­se un­ver­trau­ten Wor­te be­rühr­ten ihn recht son­der­bar. Selbst ihm, dem Bru­ta­lo, schenk­te sie die­sen Se­gen. War sie viel­leicht doch echt?
    Die Tür schloß sich. Au­to­ma­tisch drück­te er auf FAHRT, und der Wa­gen glitt wei­ter, im­mer noch selbst­ge­steu­ert. Paul dreh­te sich um, um ihr nach­zu­se­hen.
    Ver­lo­ren und schön stand Schwes­ter Beth am kie­si­gen Stra­ßen­rand. Der Wind zerr­te an ih­rem Haar und Ge­wand. Paul spür­te einen hef­ti­gen Trieb zu­rück­zu­keh­ren, um sie wie­der mit­zu­neh­men – und zur Höl­le mit al­len Kon­se­quen­zen. Es gab im­mer noch die Chan­ce, daß sie echt war …
    Dann sah er, wie sich ei­ne Ver­kehrs­strei­fe ihr nä­her­te. Die Po­li­zei hat­te sie aus­fin­dig ge­macht und wür­de auch ihn fin­den, wenn er sich nicht be­eil­te. Er tauch­te im Ver­kehrs­ge­wühl un­ter und schwitz­te. Wahr­schein­lich sen­de­te sie ein be­stimm­tes Zei­chen aus, da­mit ih­re Chefs im­mer wuß­ten, wo

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