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Der Gott von Tarot

Der Gott von Tarot

Titel: Der Gott von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Ge­dächt­nis ver­ne­belt, und nun brach­te die Ani­ma­ti­on sei­ne schmut­zigs­ten Ge­heim­nis­se zu­rück. Er war ab­so­lut wert­los.
    In ei­nem Fens­ter leuch­te­te Licht auf. Er stand vor ei­nem Wohn­haus, und bei die­ser Öff­nung im Par­terre war kein Vor­hang vor­ge­zo­gen, an­dern­falls hät­te er nicht schnüf­felnd auf der Feu­er­trep­pe ge­stan­den. Das Fens­ter war schmut­zig, aber das war nicht wich­tig. Er späh­te hin­ein und sah The­ri­on nackt dort ste­hen, wäh­rend das Mäd­chen an­ge­klei­det in der Ecke hock­te. Nenn sie Ama­ranth, Licht, Schwes­ter Beth, die Kar­tell­se­kre­tä­rin oder ei­ne an­ony­me Ka­si­no­kell­ne­rin; sie war ein na­men­lo­ses Mäd­chen, das Ziel ei­nes je­den Man­nes’ Au­ge und Pe­nis. Dies war das Schloß der Ent­de­ckun­gen von mensch­li­chen Be­zie­hun­gen.
    Ir­gend et­was be­un­ru­hig­te ihn an der Po­si­ti­on der bei­den in dem Zim­mer. Es war der glei­che Raum, den er mit ih­nen ge­teilt hat­te, und er be­griff, warum er selbst nicht an­we­send war, weil er nun hier drau­ßen stand und al­les aus an­de­rer Per­spek­ti­ve sah. Aber er hat­te in der Mit­te mit ihr ge­schla­fen, nicht in ei­ner Ecke.
    Und sie war nackt ge­we­sen, nicht an­ge­klei­det. Hier stand The­ri­on in der Mit­te, war nackt.
    Nun hör­te Paul The­ri­ons Stim­me: „Stich dein dä­mo­ni­sches Lä­cheln in mein Hirn, weich mich in Co­gnac, Mo­se und Ko­kain ein.“ Und der dick­lei­bi­ge Mann schob sein flab­b­ri­ges Hin­ter­teil nach vorn.
    Der Ge­ruch nach Schei­ße wur­de über­wäl­ti­gend. Paul wur­de übel; er ver­such­te, den Drang zu un­ter­drücken, doch es ge­lang ihm nicht. Er wand­te sich ab von dem Fens­ter und er­brach sich in die dar­un­ter­lie­gen­de Stra­ße. Er­bro­che­nes ström­te ihm in meh­re­ren Schü­ben aus Na­se und Ra­chen, braun an­zu­se­hen in die­sem Licht, mit gel­ben Schleim­spu­ren, die sich kaum lö­sen lie­ßen. Doch im­mer noch roch er die Schei­ße.
    Der Pfeil, im Dun­keln nur schlecht ge­zielt, traf sei­nen Gür­tel und prall­te ab. Die Na­del war durch blo­ßen Zu­fall und die Be­we­gung sei­nes wür­gen­den Kör­pers nicht in sein Fleisch ein­ge­drun­gen. Aber Paul schlug sich mit der Hand auf die Sei­te und schrie auf.
    Aus dem Schat­ten tauch­te ein Mann auf. „Ist nicht per­sön­lich ge­meint“, sag­te er. „Wahr­schein­lich hast du ge­dacht, du könn­test ein­fach beim Kar­tell kün­di­gen und wür­dest dich in ein paar Ta­gen an nichts mehr er­in­nern.“
    Paul merk­te, daß ihm ein wei­te­rer Teil sei­nes Ge­dächt­nis­ses ab­han­den ge­kom­men war. Es war jetzt Nacht, und die Kotz­fle­cken auf sei­nem Hemd wa­ren ge­trock­net. Nur noch schwach roch er den Kot. Was hat­te er in den letz­ten Stun­den ge­tan? Er hat­te kei­ne Ah­nung; Mnem hat­te es aus­ge­löscht, so säu­ber­lich, wie das Mes­ser dem Kna­ben die Vor­haut ab­schnitt. Der Pfeil hat­te ihn zu vol­lem Be­wußt­sein ge­bracht; er kann­te auch sei­ne Be­deu­tung. Der Über­le­bens­in­stinkt war tief­lie­gen­der als es die Rou­ti­ne­ereig­nis­se wa­ren. All sei­ne Fä­hig­kei­ten wur­den mo­bi­li­siert, um die­ser Be­dro­hung ent­ge­gen­zu­ste­hen. Der Pfeil war mit ei­nem Be­täu­bungs­mit­tel ver­se­hen, um sei­nen Kör­per trä­ge und un­ko­or­di­niert zu ma­chen, da­mit man sich sei­ner be­quem ent­le­di­gen konn­te. Auch an­de­ren war dies ge­sche­hen, das wuß­te er.
    „Komm doch ein­fach mit“, sag­te der Mann, der nicht ge­merkt hat­te, daß sein Pfeil nicht ge­trof­fen hat­te und daß ihm ein wa­cher, ge­fähr­li­cher Mann ge­gen­über­stand. „Ei­ne net­te klei­ne Fahrt. Wenn du mit ei­nem Mnem-Ka­ter her­um­läufst, wür­de dich die Po­li­zei so­fort auf­spü­ren und er­wi­schen, und dann wüß­ten sie, daß du süch­tig bist. Und das wä­re für uns al­le schlimm. Wir kön­nen es uns ein­fach nicht leis­ten, daß sie dich fin­den. Nie­mals.“ Er griff nach Pauls Schul­ter.
    Paul streck­te den rech­ten Arm aus, um ihn von sich fern­zu­hal­ten, Un­ter­arm ge­gen Un­ter­arm. Er wir­bel­te nach rechts, hielt den Mann auf Ab­stand, über­wand ihn und um­schloß mit der Rech­ten des­sen rech­te Hand. Die

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