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Der Gott von Tarot

Der Gott von Tarot

Titel: Der Gott von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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„Ka­ra­te?“
    „Ju­do.“
    „Ko­do­kan?“
    „Ikyu“, er­wi­der­te Paul.
    „Ni­dan“, mein­te der Gel­be.
    Sie ver­beug­ten sich vor­ein­an­der, ei­ne kur­ze, stei­fe Be­we­gung aus der Hüf­te her­aus. Sie hat­ten sich ge­gen­sei­tig die Kampf­schu­len und Rän­ge be­kannt­ge­ge­ben. Der Gel­be hat­te einen zwei Stu­fen hö­he­ren Rang als Paul, und die­se Rän­ge wa­ren kei­ne zu­fäl­lig er­wor­be­nen Din­ge: Es war recht wahr­schein­lich, daß er Paul in ei­nem ge­wöhn­li­chen Kampf be­sie­gen wür­de. Paul konn­te ge­gen den Gel­ben kämp­fen, wenn er woll­te, aber lan­ge wür­de er nicht auf dem Ge­län­de des ‚Dut­zend’ blei­ben. Es wä­re wohl bes­ser, von die­ser Be­geg­nung Ab­stand zu neh­men. Je­den­falls war er an­ge­hört wor­den, und das war sein Ziel ge­we­sen.
    „Ich ge­hö­re da­zu“, sag­te Paul. „Ich bin zu ei­nem Ach­tel schwarz. Ich bin Ka­si­no­spie­ler, aus­ge­bil­de­ter Me­cha­ni­ker, und die Bun­des­po­li­zei ist hin­ter mir her. Mnem-Sucht.“ Das war der ein­zi­ge Ort, an dem er we­der von dem Mnem-Kar­tell noch von der Po­li­zei et­was zu be­fürch­ten hat­te; mit ge­walt­tä­ti­ger Wirk­sam­keit stand das ‚Dut­zend’ auf ei­ge­nen Fü­ßen, und sei­ne Res­sour­cen er­streck­ten sich so weit wie nicht­wei­ßes Blut reich­te. Aber zu­nächst muß­te Paul Ein­laß ge­währt wer­den.
    Der Gel­be trat zu­rück und der Schwar­ze vor. „Wir kön­nen einen Me­cha­ni­ker ge­brau­chen. Aber du bist zu sie­ben Ach­teln weiß.“ Das klang wie ei­ne Be­lei­di­gung.
    „Ja. Mein Na­me ist Paul Cenji. Ich bin un­ter Wei­ßen auf­ge­wach­sen. Aber mei­ne Ah­nen kann man beim Auf­zeich­nungs­bü­ro nach­wei­sen.“
    Der Schwar­ze hol­te einen Knopf­sen­der her­aus. „Paul Cenji“, sprach er hin­ein.
    Nach ei­nem Au­gen­blick kam die Ant­wort. „Zwölf kom­ma fünf Pro­zent schwarz. Drei Pro­zent gelb. Spu­ren­ele­men­te an­de­rer Nicht­wei­ßer. Ge­sucht vom Kar­tell und der Bun­des­po­li­zei.“
    Der Schwar­ze sah ihn kri­tisch an. „Du bist in Schwie­rig­kei­ten. Dein Kör­per ist schon okay, bei dei­ner Vor­haut, aber dei­ne See­le ist weiß.“
    „Ver­such’s doch“, er­wi­der­te Paul. Er wuß­te, das wür­den sie tun – und ehe sie da­mit fer­tig sein wür­den, wä­re die Wahr­heit schon her­aus.
    Der Schwar­ze sprach wie­der et­was ins Mi­kro. Das war of­fen­sicht­lich kein Stan­dard-Com­pu­ter­ter­mi­nal; ‚Dut­zend’ be­saß um­fas­sen­de­re und neue­re In­for­ma­tio­nen als er für mög­lich ge­hal­ten hät­te. Sie kann­ten schon sei­ne Schwie­rig­kei­ten mit Mnem und auch von dem An­ge­bot des Bun­des­be­am­ten. Und die­se drei­pro­zen­ti­ge ori­en­ta­li­sche Ab­stam­mung. Zum ers­ten Mal hat­te Paul da­von ge­hört. Es muß­te ir­gend­wo bei sei­ner wei­ßen Kom­po­nen­te lie­gen; die hat­te er nicht so ein­ge­hend über­prüft wie die schwar­ze. „Kar­rie.“
    Nach ei­nem Au­gen­blick kam ein braun­häu­ti­ges Mäd­chen von viel­leicht sechs Jah­ren hin­zu. Der Schwar­ze mach­te ihr mit der glei­chen for­mel­len Höf­lich­keit Platz, die an die Kampf­küns­te er­in­ner­te. Was ging hier vor?
    Das Kind starr­te Paul mit of­fen aus­ge­drück­ter Ver­ach­tung an. Sie hat­te einen leicht schie­fen Mund, der ihr ein be­wun­derns­wert spöt­ti­sches Grin­sen ver­lieh. „Kennst du das Dut­zend?“ frag­te sie.
    Sie mein­te nicht die­ses Ge­bäu­de. Nicht di­rekt je­den­falls. Ver­wirrt hob Paul ver­nei­nend die Hän­de. „Ein biß­chen – aber nicht mit Frau­en oder Kin­dern.“
    „Dann schlepp dei­nen wei­ßen Arsch wo­an­ders­hin“, sag­te sie.
    Paul starr­te sie an. Er kann­te das ‚dre­cki­ge Dut­zend’, die Wett­be­wer­be in Be­lei­di­gun­gen, ei­ne spe­zi­ell schwar­ze Form der In­itia­ti­on. Schwar­zer Hu­mor in ei­nem ganz be­stimm­ten Sin­ne. Der Na­me die­ses Clubs war da­von ab­ge­lei­tet. Das war ei­ne pas­sen­de Her­aus­for­de­rung. Wenn er den Meis­ter des Hau­ses schla­gen konn­te, wür­de er sei­ne schwar­ze See­le be­wei­sen, denn Wei­ße nah­men sel­ten an so et­was teil und schnit­ten auch nicht gut ab. Es war gut vor­be­rei­tet ge­kom­men. Aber

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