Der Gott von Tarot
umbrächten, könnten wir eine ökologische Krise heraufbeschwören, die uns vielleicht alle tötet. Da unten auf der Erde wurde die Umwelt durch einen gedankenlosen Krieg gegen Heimsuchungen zerstört, und diesen Fehler wollen wir hier nicht begehen. Auch brauchen wir ein Lasttier, und der Knochenbrecher könnte sich gezähmt ausgezeichnet dafür eignen. Daher schützen wir uns mit den Dreizacks und versuchen, weder den Knochenbrecher noch andere Raubtiere zu töten. Wir studieren unsere Probleme, ehe wir eingreifen.“
„Genau das soll ich hier mit dem Problem der Animationen machen“, versetzte Bruder Paul.
„Daher müssen wir Sie zuerst über die Gefahren informieren“, sagte der Swami. „Der Knochenbrecher ist eine geringere Bedrohung; Animation ist eine größere.“
„Ich bin gern bereit zuzuhören“, erinnerte ihn Bruder Paul.
Der Swami schwieg; daher redete Bruder Paul Amaranth an. „Wie kommt es, daß Sie diesen gefährlichen Beobachtungsposten haben? Sie tragen nicht einmal einen Dreizack.“
„Keinen sichtbaren“, murmelte der Swami. „Sie hat genug Spitzen.“
„Er sieht in allen jungen Frauen seine ehemalige Frau“, sagte Amaranth zu Bruder Paul. „Sie hatte eine scharfe Zunge. Aber was mich angeht, so fiel das Los auf mich. Niemand hat sich freiwillig gemeldet; daher haben wir Tarotkarten gezogen, und ich hatte die niedrigste. Es war übrigens die Herrscherin, die Arkane Drei, darin hattest du recht. Sie haben mir also eine Schutzkiste gebaut wie einen Thron und haben sie entsprechend bezeichnet – wir versöhnen den Gott von Tarot, wo wir nur können –, und ich habe mich darangemacht, den Knochenbrecher zu studieren. Und das Amaranthfeld zu bewachen, da der Brecher häufig in dieser Gegend ist. Er hält natürlich die Kornfresser aus dem Feld! Ich zeichne die Temperaturunterschiede auf, die Regenmenge und so weiter und messe das Wachstum der Pflanzen. Und wenn eine MÜ-Ladung ankommt, benachrichtige ich das Dorf, wenn auch das Geräusch das in der Regel überflüssig macht. Tut mir leid, daß ich gestern den Kopf verloren habe; ich hatte vergessen, daß diesmal ein Mann dabei sein sollte.“
„Aber die Gefahr … nur ein Mädchen.“
Der Swami schnaubte. „Der Knochenbrecher muß sich in acht nehmen!“
„Ich hatte auch ein wenig Sorge“, gab sie zu und ignorierte wiederum erfolgreich den Spott. „Ich wollte meinen künstlerischen Neigungen nachgehen, Pseudo-Ikonen und Totems vom Holz des Baum des Lebens und aus Eruptivgestein schnitzen. Aber der Platz wurde von einer anderen eingenommen, und ich mußte woanders eine Stelle annehmen. Als mich das Los zu dieser gefährlichen und unpassenden Situation bestimmte, habe ich protestiert.“
„Darin ist sie sehr gut“, sagte der Swami.
„Was ein Grund dafür ist, daß ich unverheiratet blieb“, fuhr sie fort. „Ich hatte einen Antrag, doch er wies mich dann wegen meines Mangels an Gemeinschaftsgeist zurück. Natürlich mußte er nicht dem Knochenbrecher gegenübertreten! Schließlich habe ich mich damit abgefunden, weil man auf diesem Planeten entweder mitarbeitet oder nichts zu essen hat; das ist eine der Tatsachen, auf die sich unsere unterschiedlichen Kulturen geeinigt haben.“
„Eine exzellente Politik“, meinte der Swami.
„Aber wissen Sie“, fuhr sie, ohne auch nur einen giftigen Blick auf ihn zu werfen, fort, „ich habe entdeckt, daß es eine ganze Menge mehr über den Amaranth zu erfahren gab, als ich dachte, was übrigens auch auf den Knochenbrecher zutrifft. Jede Pflanze ist ein Individuum und geht nach ihrer eigenen Weise vor bis zur Ernte, braucht spezielle Zuwendung. Manchmal bringe ich
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