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Der Gott von Tarot

Der Gott von Tarot

Titel: Der Gott von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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um­bräch­ten, könn­ten wir ei­ne öko­lo­gi­sche Kri­se her­auf­be­schwö­ren, die uns viel­leicht al­le tö­tet. Da un­ten auf der Er­de wur­de die Um­welt durch einen ge­dan­ken­lo­sen Krieg ge­gen Heim­su­chun­gen zer­stört, und die­sen Feh­ler wol­len wir hier nicht be­ge­hen. Auch brau­chen wir ein Last­tier, und der Kno­chen­bre­cher könn­te sich ge­zähmt aus­ge­zeich­net da­für eig­nen. Da­her schüt­zen wir uns mit den Drei­zacks und ver­su­chen, we­der den Kno­chen­bre­cher noch an­de­re Raub­tie­re zu tö­ten. Wir stu­die­ren un­se­re Pro­ble­me, ehe wir ein­grei­fen.“
    „Ge­nau das soll ich hier mit dem Pro­blem der Ani­ma­tio­nen ma­chen“, ver­setz­te Bru­der Paul.
    „Da­her müs­sen wir Sie zu­erst über die Ge­fah­ren in­for­mie­ren“, sag­te der Swa­mi. „Der Kno­chen­bre­cher ist ei­ne ge­rin­ge­re Be­dro­hung; Ani­ma­ti­on ist ei­ne grö­ße­re.“
    „Ich bin gern be­reit zu­zu­hö­ren“, er­in­ner­te ihn Bru­der Paul.
    Der Swa­mi schwieg; da­her re­de­te Bru­der Paul Ama­ranth an. „Wie kommt es, daß Sie die­sen ge­fähr­li­chen Be­ob­ach­tungs­pos­ten ha­ben? Sie tra­gen nicht ein­mal einen Drei­zack.“
    „Kei­nen sicht­ba­ren“, mur­mel­te der Swa­mi. „Sie hat ge­nug Spit­zen.“
    „Er sieht in al­len jun­gen Frau­en sei­ne ehe­ma­li­ge Frau“, sag­te Ama­ranth zu Bru­der Paul. „Sie hat­te ei­ne schar­fe Zun­ge. Aber was mich an­geht, so fiel das Los auf mich. Nie­mand hat sich frei­wil­lig ge­mel­det; da­her ha­ben wir Ta­rot­kar­ten ge­zo­gen, und ich hat­te die nied­rigs­te. Es war üb­ri­gens die Herr­sche­rin, die Ar­ka­ne Drei, dar­in hat­test du recht. Sie ha­ben mir al­so ei­ne Schutz­kis­te ge­baut wie einen Thron und ha­ben sie ent­spre­chend be­zeich­net – wir ver­söh­nen den Gott von Ta­rot, wo wir nur kön­nen –, und ich ha­be mich dar­an­ge­macht, den Kno­chen­bre­cher zu stu­die­ren. Und das Ama­ran­th­feld zu be­wa­chen, da der Bre­cher häu­fig in die­ser Ge­gend ist. Er hält na­tür­lich die Korn­fres­ser aus dem Feld! Ich zeich­ne die Tem­pe­ra­tur­un­ter­schie­de auf, die Re­gen­men­ge und so wei­ter und mes­se das Wachs­tum der Pflan­zen. Und wenn ei­ne MÜ-La­dung an­kommt, be­nach­rich­ti­ge ich das Dorf, wenn auch das Ge­räusch das in der Re­gel über­flüs­sig macht. Tut mir leid, daß ich ges­tern den Kopf ver­lo­ren ha­be; ich hat­te ver­ges­sen, daß dies­mal ein Mann da­bei sein soll­te.“
    „Aber die Ge­fahr … nur ein Mäd­chen.“
    Der Swa­mi schnaub­te. „Der Kno­chen­bre­cher muß sich in acht neh­men!“
    „Ich hat­te auch ein we­nig Sor­ge“, gab sie zu und igno­rier­te wie­der­um er­folg­reich den Spott. „Ich woll­te mei­nen künst­le­ri­schen Nei­gun­gen nach­ge­hen, Pseu­do-Iko­nen und To­tems vom Holz des Baum des Le­bens und aus Erup­tiv­ge­stein schnit­zen. Aber der Platz wur­de von ei­ner an­de­ren ein­ge­nom­men, und ich muß­te wo­an­ders ei­ne Stel­le an­neh­men. Als mich das Los zu die­ser ge­fähr­li­chen und un­pas­sen­den Si­tua­ti­on be­stimm­te, ha­be ich pro­tes­tiert.“
    „Dar­in ist sie sehr gut“, sag­te der Swa­mi.
    „Was ein Grund da­für ist, daß ich un­ver­hei­ra­tet blieb“, fuhr sie fort. „Ich hat­te einen An­trag, doch er wies mich dann we­gen mei­nes Man­gels an Ge­mein­schafts­geist zu­rück. Na­tür­lich muß­te er nicht dem Kno­chen­bre­cher ge­gen­über­tre­ten! Schließ­lich ha­be ich mich da­mit ab­ge­fun­den, weil man auf die­sem Pla­ne­ten ent­we­der mit­ar­bei­tet oder nichts zu es­sen hat; das ist ei­ne der Tat­sa­chen, auf die sich un­se­re un­ter­schied­li­chen Kul­tu­ren ge­ei­nigt ha­ben.“
    „Ei­ne ex­zel­len­te Po­li­tik“, mein­te der Swa­mi.
    „Aber wis­sen Sie“, fuhr sie, oh­ne auch nur einen gif­ti­gen Blick auf ihn zu wer­fen, fort, „ich ha­be ent­deckt, daß es ei­ne gan­ze Men­ge mehr über den Ama­ranth zu er­fah­ren gab, als ich dach­te, was üb­ri­gens auch auf den Kno­chen­bre­cher zu­trifft. Je­de Pflan­ze ist ein In­di­vi­du­um und geht nach ih­rer ei­ge­nen Wei­se vor bis zur Ern­te, braucht spe­zi­el­le Zu­wen­dung. Manch­mal brin­ge ich

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