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Der Gott von Tarot

Der Gott von Tarot

Titel: Der Gott von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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mit dem Fin­ger an der rech­ten Sei­te ent­lang. „Er ist steil, aber der kür­zes­te.“ Das war er si­cher! „Jetzt sind wir un­ge­fähr hier …“ Sie deu­te­te auf die Na­bel­re­gi­on. „In Rich­tung auf …“
    „Ge­nug!“ schrie der Swa­mi.
    „… das Nord­loch zu“, en­de­te sie. „Die Gru­be der Lei­den­schaft.“
    „Du bist ei­ne ver­fluch­te Schlam­pe!“ rief der Swa­mi. Sein Ge­sicht war rot an­ge­lau­fen. Die Kon­trol­le, die er über sei­ne in­tel­lek­tu­el­len und kör­per­li­chen Kräf­te aus­zuü­ben in der La­ge war, er­streck­te sich nicht auf sei­ne Ge­füh­le. Das war ein zu­tiefst zer­ris­se­ner Mensch mit er­kenn­ba­ren un­ge­lös­ten Kon­flik­ten.
    „Ich lei­de an nichts, was ein gu­ter Mann nicht hei­len kann“, mein­te Ama­ranth fröh­lich. Nun, der Swa­mi hat­te den Streit be­gon­nen; sie be­en­de­te ihn nun.
    „Sie ha­ben noch nichts über den Kno­chen­bre­cher er­zählt“, er­in­ner­te sie Bru­der Paul.
    „Ach ja. Als ich den Bre­cher stu­dier­te, merk­te ich bald, daß dies das in­ter­essan­tes­te Phä­no­men über­haupt war. Zu­erst hat­te ich vor ihm Angst und ha­be mei­nen Thron wie ei­ne Fes­tung ver­bar­ri­ka­diert, doch nach ei­ner Wei­le ha­be ich mich dar­an ge­wöhnt. All­mäh­lich ha­be ich sei­nen Re­spekt ge­won­nen, ha­be ihn ge­zähmt, und nun wür­de er mich nicht mehr an­grei­fen, weil er mich kennt. Er kennt mich. Ich stel­le mir den Kno­chen­bre­cher als einen Mann vor.“
    „Na­tür­lich“, mur­mel­te der Swa­mi.
    „Wir sind Freun­de, auf un­se­re Wei­se“, fuhr sie fort. „Ich bin dem Er­folg nä­her als an­de­re glau­ben. Der Kno­chen­bre­cher kommt auf mein Pfei­fen hin, und ich kann ihn be­rüh­ren. Ich den­ke, er wür­de so­gar für mich kämp­fen, wenn ich be­droht wür­de. Viel­leicht ist er des­halb hin­ter Ih­nen her­ge­jagt, weil er dach­te, Sie setz­ten mir nach.“
    „Das tat ich auch“, mein­te Bru­der Paul.
    „Ich möch­te be­stimmt nicht, daß er ge­tö­tet wird. Ich glau­be, in ei­ni­ger Zeit wer­de ich sei­ne Kräf­te für un­se­re Zwe­cke ein­set­zen kön­nen. Es ist ein un­ge­heu­res Pro­jekt, und ich bin mitt­ler­wei­le froh, daß das Los auf mich fiel. Scha­de, daß Sie den Kno­chen­bre­cher ver­trie­ben ha­ben.“
    „Ich wuß­te es nicht …“
    „Oh, Ih­nen kommt kei­ne Schuld zu! Sie muß­ten sich ver­tei­di­gen und ha­ben das ge­tan, oh­ne den Bre­cher zu ver­let­zen. In ein paar Ta­gen wird er zu­rück­keh­ren. Üb­ri­gens könn­ten Sie mir zei­gen, wie Sie es an­ge­stellt ha­ben.“
    „Ich ha­be die Prin­zi­pi­en des Ju­do an­ge­wen­det“, be­gann Bru­der Paul, be­merk­te aber den war­nen­den Blick von dem Swa­mi. Viel­leicht war es bes­ser, so et­was wie Au­ra oder ki noch nicht zu er­wäh­nen. „Siero­ku ze­nyo, ma­xi­ma­le Kraft.“
    Sie un­ter­brach ihn. „Tun Sie mal so, als sei ich der Kno­chen­bre­cher und wür­de Sie an­grei­fen. Wie rea­gie­ren Sie?“
    Déjà vu. „Es be­deu­tet kör­per­li­chen Kon­takt, wenn ich das zei­ge, und ich ha­be es be­reits mit dem Swa­mi durch­ex­er­ziert. Ich bin nicht si­cher …“
    „Die­ser Vamp will Sie ver­füh­ren“, sag­te der Swa­mi.
    Bru­der Paul war sich ganz und gar nicht si­cher, ob dies nur ei­ne lee­re War­nung war. Ei­ne ke­cke Frau, die frei über Schlan­gen und Se­xua­li­tät sprach und ih­re Brüs­te so of­fen­sicht­lich dar­stell­te … „Viel­leicht ein an­de­res Mal“, sag­te er. „Ich ha­be den Ein­druck, daß Sie Ih­re Auf­ga­be hier nicht als einen Feh­ler be­trach­ten.“ Das hat­te sie be­reits ge­sagt, war aber einen Mo­ment lang um ei­ne pas­sen­de Ant­wort ver­le­gen.
    „Es war ei­ne Of­fen­ba­rung“, sag­te sie ehr­lich und nahm wie­der ih­re ke­cke Hal­tung ein. Sie paß­te sich ver­schie­de­nen Um­stän­den leicht an, ob die­se nun kör­per­li­cher Na­tur oder ei­ne Fra­ge der Kon­ver­sa­ti­on wa­ren. Ei­ne auf­re­gen­de Frau! „Das Los hat mei­ne Be­rufs­lauf­bahn bes­ser aus­ge­sucht, als ich das ge­konnt hät­te. Ich glau­be, es war der Wil­le Ab­ra­xas’.“
    „Ein heid­nischer Dä­mon“, mur­mel­te der Swa­mi.
    „Se­hen Sie sich die­sen im­per­ti­nen­ten Yo­gi

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