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Der Gott von Tarot

Der Gott von Tarot

Titel: Der Gott von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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an“, sag­te sie. „An­de­re aus In­di­en stam­men­de Re­li­gio­nen sind ex­trem to­le­rant, doch er …“
    „Viel­leicht hat der Gott von Ta­rot das Los be­stimmt“, sag­te Paul. „Was für ein Gott er auch im­mer sein mag.“ Dann mein­te er noch, ehe die Feind­se­lig­keit wie­der auf­fla­ckern konn­te: „Ich se­he dort Leu­te. Swa­mi, es ist wohl an der Zeit, mich über die Ge­fah­ren zu in­for­mie­ren, ehe wir un­ter­bro­chen wer­den.“
    Zu sei­ner Über­ra­schung gab der Swa­mi nach. „Die Ge­fahr be­steht dar­in: Der Ef­fekt der Be­le­bung ist ei­ne Ma­ni­fes­ta­ti­on der fun­da­men­ta­len Kraft von Kun­da­li­ni – ei­ne spi­ri­tu­el­le Kraft. Oh­ne an­ge­mes­se­nes Ver­ständ­nis oder Kon­trol­le her­bei­ge­ru­fen, ist es das glei­che, wie den Sa­tan her­bei­zu­zau­bern, als gä­be man ei­nem Kind spalt­ba­res Ma­te­ri­al als Spiel­zeug.“
    „Ach puh!“ rief Ama­ranth. „Seit Tau­sen­den von Jah­ren kennt man der­ar­ti­ge Zau­be­rei, prak­ti­ziert sie und ver­ehrt sie. Die ein­zi­ge Fra­ge ist doch, wes­sen Gott ist da­für ver­ant­wort­lich? Du hast ein­fach Angst da­vor, es könn­te sich her­aus­stel­len, daß es dei­ner nicht ist.“
    „Das stimmt“, ent­geg­ne­te der Swa­mi. „Ich ver­eh­re kei­nen Gott; ich su­che nur nach dem letzt­end­li­chen Wis­sen. Die­se Er­schei­nun­gen sind kei­ne Got­tes­kraft, son­dern ei­ne Ma­ni­fes­ta­ti­on von un­kon­trol­lier­tem Kun­da­li­ni. Im Ver­lauf der mensch­li­chen Ge­schich­te war um­her­streu­nen­der Kun­da­li­ni der Grund für bö­se Ge­nies wie At­ti­la und Adolf Hit­ler. Wenn Sie, Bru­der Paul vom Hei­li­gen Or­den der Vi­si­on, ihn nun her­bei­ru­fen – und ich fürch­te, Sie be­sit­zen in der Tat die Fä­hig­keit da­zu, näm­lich die Fä­hig­keit, den Geist aus der Fla­sche zu ent­las­sen und nicht nur ein­zel­ne Frag­men­te, die wir bis­lang ge­se­hen ha­ben –, dann ge­ben Sie ei­ner Macht­kon­zen­tra­ti­on Ge­stalt, die uns al­le zer­stö­ren wird, die ge­sam­te Ko­lo­nie des Pla­ne­ten Ta­rot.“
    „Ei­ne Phan­ta­sie­bes­tie!“ spot­te­te Ama­ranth.
    Aber Bru­der Paul war nicht so skep­tisch. Der Swa­mi hat­te ihm ei­ni­ge Grün­de für sei­ne Sor­ge ge­nannt, und sie hat­ten ihn be­ein­druckt. Was konn­te die Kraft ki an­stel­len, wenn er be­gann, Amok zu lau­fen? Wenn es wirk­lich mit den Er­schei­nun­gen zu tun hat­te … „Ich ha­be ei­ni­ge Ani­ma­tio­nen ge­se­hen, so­gar ei­ni­ge be­rührt“, sag­te er. „Hier gibt es et­was, was über un­ser ge­gen­wär­ti­ges Ver­ständ­nis hin­aus­geht. Ich weiß, daß an­de­re bei der Er­for­schung die­ses Ge­heim­nis­ses ge­stor­ben sind. Aber ich bin den­noch hier, es zu er­grün­den, wenn ich es kann. Ich den­ke, der bes­te Weg be­steht dar­in, daß ich die Ani­ma­tio­nen nicht mei­de, son­dern sie mit ex­tre­mer Vor­sicht und so vie­len Si­cher­heits­maß­nah­men wie mög­lich un­ter­su­che. Wis­sen ist die bes­te Waf­fe, be­son­ders ge­gen das Un­be­kann­te.“
    „Ich ha­be die­se Ant­wort er­war­tet und re­spek­tie­re sie“, sag­te der Swa­mi. „Mein An­lie­gen ist le­dig­lich, daß Sie die mög­li­che Kraft der Be­dro­hung er­ken­nen und ak­zep­tie­ren. Mehr kann ich nicht tun. Und an­ge­sichts des Ver­tra­ges wür­de ich es auch nicht.“
    Bru­der Paul hat­te ei­ne we­ni­ger zu­rück­hal­ten­de Ant­wort er­war­tet. Der Swa­mi rea­gier­te oh­ne vor­he­ri­ge War­nung zwi­schen fre­cher In­to­le­ranz und ab­so­lu­ter Ver­nunft. „Ich glau­be, es gibt wäh­rend mei­ner Un­ter­su­chun­gen be­stimm­te Be­ob­ach­ter. Viel­leicht soll­ten Sie zu ih­nen ge­hö­ren, um mich, falls not­wen­dig, zu war­nen.“
    „Ich bin be­reits ver­tre­ten“, sag­te der Swa­mi. „Aber die Be­ob­ach­ter sind nichts ge­gen­über der Grö­ße die­ser Kraft.“
    Sie wa­ren zu zwei war­ten­den Ge­stal­ten ge­tre­ten. „Bru­der Paul“, sag­te der ei­ne. Er war ein al­ter Mann mit weißem Haar, aber un­ge­beugt. „Ich bin Pas­tor Run­ford von den Zeu­gen Je­ho­vas. Das ist Mrs. Ei­lend von den christ­li­chen Szi­en­tis­ten.“
    „Freue mich, Sie ken­nen­zu­ler­nen“,

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