Der Gott von Tarot
an“, sagte sie. „Andere aus Indien stammende Religionen sind extrem tolerant, doch er …“
„Vielleicht hat der Gott von Tarot das Los bestimmt“, sagte Paul. „Was für ein Gott er auch immer sein mag.“ Dann meinte er noch, ehe die Feindseligkeit wieder aufflackern konnte: „Ich sehe dort Leute. Swami, es ist wohl an der Zeit, mich über die Gefahren zu informieren, ehe wir unterbrochen werden.“
Zu seiner Überraschung gab der Swami nach. „Die Gefahr besteht darin: Der Effekt der Belebung ist eine Manifestation der fundamentalen Kraft von Kundalini – eine spirituelle Kraft. Ohne angemessenes Verständnis oder Kontrolle herbeigerufen, ist es das gleiche, wie den Satan herbeizuzaubern, als gäbe man einem Kind spaltbares Material als Spielzeug.“
„Ach puh!“ rief Amaranth. „Seit Tausenden von Jahren kennt man derartige Zauberei, praktiziert sie und verehrt sie. Die einzige Frage ist doch, wessen Gott ist dafür verantwortlich? Du hast einfach Angst davor, es könnte sich herausstellen, daß es deiner nicht ist.“
„Das stimmt“, entgegnete der Swami. „Ich verehre keinen Gott; ich suche nur nach dem letztendlichen Wissen. Diese Erscheinungen sind keine Gotteskraft, sondern eine Manifestation von unkontrolliertem Kundalini. Im Verlauf der menschlichen Geschichte war umherstreunender Kundalini der Grund für böse Genies wie Attila und Adolf Hitler. Wenn Sie, Bruder Paul vom Heiligen Orden der Vision, ihn nun herbeirufen – und ich fürchte, Sie besitzen in der Tat die Fähigkeit dazu, nämlich die Fähigkeit, den Geist aus der Flasche zu entlassen und nicht nur einzelne Fragmente, die wir bislang gesehen haben –, dann geben Sie einer Machtkonzentration Gestalt, die uns alle zerstören wird, die gesamte Kolonie des Planeten Tarot.“
„Eine Phantasiebestie!“ spottete Amaranth.
Aber Bruder Paul war nicht so skeptisch. Der Swami hatte ihm einige Gründe für seine Sorge genannt, und sie hatten ihn beeindruckt. Was konnte die Kraft ki anstellen, wenn er begann, Amok zu laufen? Wenn es wirklich mit den Erscheinungen zu tun hatte … „Ich habe einige Animationen gesehen, sogar einige berührt“, sagte er. „Hier gibt es etwas, was über unser gegenwärtiges Verständnis hinausgeht. Ich weiß, daß andere bei der Erforschung dieses Geheimnisses gestorben sind. Aber ich bin dennoch hier, es zu ergründen, wenn ich es kann. Ich denke, der beste Weg besteht darin, daß ich die Animationen nicht meide, sondern sie mit extremer Vorsicht und so vielen Sicherheitsmaßnahmen wie möglich untersuche. Wissen ist die beste Waffe, besonders gegen das Unbekannte.“
„Ich habe diese Antwort erwartet und respektiere sie“, sagte der Swami. „Mein Anliegen ist lediglich, daß Sie die mögliche Kraft der Bedrohung erkennen und akzeptieren. Mehr kann ich nicht tun. Und angesichts des Vertrages würde ich es auch nicht.“
Bruder Paul hatte eine weniger zurückhaltende Antwort erwartet. Der Swami reagierte ohne vorherige Warnung zwischen frecher Intoleranz und absoluter Vernunft. „Ich glaube, es gibt während meiner Untersuchungen bestimmte Beobachter. Vielleicht sollten Sie zu ihnen gehören, um mich, falls notwendig, zu warnen.“
„Ich bin bereits vertreten“, sagte der Swami. „Aber die Beobachter sind nichts gegenüber der Größe dieser Kraft.“
Sie waren zu zwei wartenden Gestalten getreten. „Bruder Paul“, sagte der eine. Er war ein alter Mann mit weißem Haar, aber ungebeugt. „Ich bin Pastor Runford von den Zeugen Jehovas. Das ist Mrs. Eilend von den christlichen Szientisten.“
„Freue mich, Sie kennenzulernen“,
Weitere Kostenlose Bücher