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Der Gott von Tarot

Der Gott von Tarot

Titel: Der Gott von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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er­wi­der­te Bru­der Paul. Zu der Frau ge­wandt füg­te er hin­zu: „Sind Sie An­ge­hö­ri­ge der Chris­ti­an Science?“
    Die Frau nick­te. Sie wirk­te noch äl­ter als der Pas­tor, aber auch rüs­ti­ger, wie es zu ih­rer Be­ru­fung paß­te. Christ­li­che Szi­en­tis­ten ver­wei­ger­ten im all­ge­mei­nen me­di­zi­ni­sche Ver­sor­gung, weil sie glaub­ten, je­de Krank­heit sei il­lu­sio­när.
    „Man hat uns bei­de da­zu be­stimmt, Ih­re Ex­pe­ri­men­te zu be­ob­ach­ten, aber da­bei neu­tral zu blei­ben“, sag­te Pas­tor Run­ford. „Hier ist der Rand des Nord­lochs, wo die häu­figs­ten Er­schei­nun­gen vor­kom­men.“
    „Wenn ich mir ei­ne Fra­ge er­lau­ben darf“, sag­te Bru­der Paul, „mir scheint, daß die­se Ef­fek­te sich, ab­ge­se­hen von den ge­le­gent­li­chen Stür­men, auf be­stimm­te Ge­bie­te kon­zen­trie­ren. Wä­re es nicht ein­fa­cher, die­se Ge­bie­te ab­zu­gren­zen und sich von dort fern­zu­hal­ten?“
    „Das wür­den wir schon tun, wenn es gin­ge“, ent­geg­ne­te Pas­tor Run­ford. „Mei­ne Da­me, wenn ich Ih­re Kar­te be­nut­zen darf …“
    Ama­ranth trat lä­chelnd auf ihn zu. Der Pas­tor be­nutz­te einen ent­rin­de­ten Zweig, um auf die ver­schie­de­nen Punk­te ih­rer Kar­te zu deu­ten. „Der ein­zi­ge Weg zum Großen Wald im Nor­den, ei­ni­ge Mei­len von hier ent­fernt, führt am Nord­berg vor­bei. Hier.“ Er deu­te­te auf den rech­ten Schen­kel, der auch ent­spre­chend nach vorn ge­scho­ben wur­de. „Und er muß na­he am Nord­loch vor­bei. Hier.“ Er mach­te ei­ne vor­sich­ti­ge Ges­te auf die of­fen­sicht­li­che Stel­le zu, die als brei­te, fla­che Tiefebe­ne ge­kenn­zeich­net war. „Manch­mal brei­ten sich die Er­schei­nun­gen über den Weg hin­weg aus und stö­ren uns beim Schlep­pen. Wenn wir nicht ge­nü­gend Holz für den Win­ter her­ab­brin­gen …“
    „Das ver­ste­he ich“, warf Bru­der Paul ein. Ne­ben dem Be­dürf­nis der Ko­lo­nis­ten, sich um einen ein­zi­gen Gott zu ver­ei­ni­gen, gab es al­so einen prak­ti­schen, geo­gra­phi­schen Grund, die­se Er­schei­nun­gen zu eli­mi­nie­ren.
    „Wir möch­ten auf kei­nen Fall in Ih­re Un­ter­su­chun­gen oder An­schau­un­gen ein­grei­fen“, sag­te Mrs. Ei­lend. Ih­re Stim­me klang son­der­bar sanft, doch wohl­tö­nend: Sie be­saß die ru­hi­ge Au­to­ri­tät ei­ner Groß­mut­ter­ge­stalt. „Aber die­se Sa­che ist für uns sehr wich­tig. Da­her wol­len wir mit Ih­nen zu­sam­men­ar­bei­ten und Ih­nen auf un­auf­dring­li­che Wei­se die Ar­beit er­leich­tern. Wäh­rend wir uns als Ge­mein­schaft nicht in Über­ein­stim­mung be­fin­den, hat uns doch das all­ge­mei­ne Be­dürf­nis da­zu ge­trie­ben, die­sen Kom­pro­miß ein­zu­ge­hen.“ Sie blick­te den Swa­mi an. „Stimmst du nicht mit uns über­ein, Kun­da­li­ni?“
    Der Swa­mi zog ei­ne Gri­mas­se, nick­te aber be­stä­ti­gend.
    Pas­tor Run­fords Blick wan­der­te über die ver­han­ge­ne Sen­ke nach Nor­den. „Wir hat­ten Ihr Vor­ge­hen vor­aus­ge­se­hen und Be­ob­ach­ter so­wohl in­ner­halb als auch au­ßer­halb der Ani­ma­ti­ons­re­gi­on pos­tiert. Mrs. Ei­lend und ich be­fin­den uns au­ßer­halb; drei Ih­nen un­be­kann­te Ko­lo­nis­ten in­ner­halb. Al­le sind sich des Ver­tra­ges be­wußt und in­for­miert, Sie nach ei­ge­nem Gut­dün­ken vor­ge­hen zu las­sen, au­ßer wenn Sie sich in aku­ter Ge­fahr be­fin­den oder auf an­de­re Wei­se Hil­fe brau­chen. Wir möch­ten Sie bit­ten, sich na­he dem Ran­de auf­zu­hal­ten, wo die Wir­kun­gen nicht so stark sind, und sich so­gleich zu­rück­zu­zie­hen, falls ein Sturm auf­zieht. Da wir uns au­ßer­halb be­fin­den, kön­nen wir ein sol­ches Wet­ter frü­her fest­stel­len und Ih­nen ein Si­gnal ge­ben oder einen Ku­ri­er schi­cken. Sind Sie da­mit ein­ver­stan­den?“
    Bru­der Paul dach­te dar­über nach. „Wenn ich es rich­tig ver­ste­he, dann ver­wischt die Li­nie zwi­schen Rea­li­tät und Vor­stel­lung in­ner­halb die­ses Ani­ma­ti­ons­ge­bie­tes. So kann ich even­tu­ell einen Sturm se­hen, wo kei­ner ist, oder einen rich­ti­gen über­se­hen. Ich muß zu mei­nem Er­stau­nen an­ge­sichts der

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