Der Gottbettler: Roman (German Edition)
hatten.
Seine Wut erreichte ein nicht mehr kontrollierbares Maß, und als er den Hass gegen dieses wertlose Geschöpf nicht mehr zügeln konnte, kam er. Zuckend und laut stöhnend entleerte er sich in ihrer Möse, schob seinen Schwanz noch mehrmals ganz tief in sie hinein und ließ sich dann erschöpft auf sie fallen.
Gunguelle war so klein und zart. Das Mädchen hatte vielleicht die Hälfte seines Körpergewichts. Wenn er auf ihr liegen blieb, würde er sie womöglich ersticken.
Für einen Augenblick dachte er ernsthaft über diese Möglichkeit nach. Er war es leid, beim Ficken in dieses blasse Gesicht zu starren. Er hatte bereits tausendfach über Leben und Tod entschieden.
Gunguelle kehrte in die Realität zurück, als würde sie aus einer Ohnmacht erwachen. »Ich liebe dich«, flüsterte sie und streichelte zärtlich sein Gesicht. »Ich liebe dich so sehr …«
Er ertrug ihre Sanftheit, obwohl sie ihn zur Weißglut brachte. Warum nicht früher, Mädchen? Warum machst du stets das, was ich am wenigsten erwarte?
»Schon gut«, brummte Metcairn Nife und wälzte sich von ihr. Er war müde und abgespannt und erleichtert. Er hatte seine Sorgen abgeladen, dieser riesengroße Ballon geballter Wut war zerplatzt, und sein Zorn versickerte nun als winzige Tröpfchen, in leicht erträglichen Dosen. »Geh jetzt, Gunguelle. Mir bleibt nicht mehr viel Zeit bis zum Abmarsch.«
»Wir sehen uns heute Abend wieder?« Ihre Stimme klang hoffnungsfroh. Sie stand vom Bettlager auf, ging breitbeinig zur Leibschüssel und spritzte sich vorbereitetes warmes Wasser zwischen die Beine.
»Womöglich.«
»Ich liebe dich. Ich liebe dich wirklich.« Sie zupfte ihr Untergewand zurecht, zog das Hemd an und wandte sich ihm dann zu. »Du bist das Beste, das mir in meinem Leben widerfahren ist.«
Metcairn Nife wusste nicht, was er darauf sagen sollte. Sie überraschte ihn einmal mehr, und weil er mit einer Antwort zögerte, wandte sie sich ab, mit Tränen in den Augen. Ein junges Mädchen, mehrfach verletzt, in ein Leben gepresst, das kaum Freude und Freiheiten bot. Gezwungen, mit Männern zu schlafen, die sich einen Spaß daraus machten, sie zu demütigen.
So wie ich es eben getan habe …
Er stand auf, legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Wir reden später weiter. Versprochen.«
Gunguelle fühlte sich warm und geschmeidig an. Sie reagierte auf seine Nähe und spielte instinktiv ihre Reize aus. Sie duftete mit einem Mal gut. Nach Begierde und Lust. Nach noch mehr Zeit, die er mit ihr zwischen den Kissen verschwenden sollte …
»Geh jetzt!«, verlangte er mit heiserer Stimme. »Ich habe zu tun.«
Sie versteifte. Dann nickte sie, ohne ihn anzublicken, zog sich komplett an und verließ das Zelt, vorbei an statuenhaft dastehenden Wächtern, hinein ins Lager, aus dem überbordender Lärm an seine Ohren drang, den Metcairn Nife aber jetzt erst gewahrte.
Der Abmarschbefehl war kurz nach dem Morgengrauen ergangen. Schon jetzt waren erste Trupps unterwegs, Richtung Osten, und der Hauptteil des Heeres würde in den frühen Nachmittagsstunden folgen.
Metcairn Nife zog die Zeltbahnen hinter Gunguelle zu, wusch den Schweiß aus seinem Gesicht und vom Oberkörper und zum Schluss sein Geschlecht. Danach setzte er sich an den Arbeitstisch und starrte auf ein Stück Pergament, das vor ihm lag. Er verspürte mit einem Mal den Wunsch, auf etwas oder jemanden einzudreschen. Man musste sich das einmal vorstellen: Die Armee des Gottbettlers befand sich auf dem Rückzug! Das erste Mal, seit er das Amt des Heerführers übernommen hatte. Je länger er darüber nachdachte, desto stärker wurde die Wut in ihm, und am liebsten hätte er Gunguelle zurückgerufen.
Rückzug! Das Wort fühlte sich so an, als hätte ihm jemand mit einem Metallsporn an der Stiefelspitze zwischen die Beine getreten.
»Du wirst nicht umhinkommen, eine Entscheidung zu treffen«, sagte Marmer Dunne und nahm einen tiefen Schluck aus seinem Trinksack.
»Noch nicht. Ich muss nachdenken.«
»Ich gebe zu, dass ich Pae Loriander nie gemocht habe. Aber sie hatte ihre Leute im Griff. Nun, da sie tot ist und über die Umstände ihres Todes die irrwitzigsten Gerüchte kursieren, musst du so rasch wie möglich einen Ersatz für sie finden. Andernfalls greift Unsicherheit um sich. Das können wir uns nicht leisten, Freund.«
»Ich weiß sehr wohl, was ich tun und lassen muss, Marmer!«, fuhr Metcairn Nife den Rechten an. »Anstatt mich zu belehren, solltest du dich um deine eigenen
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