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Der Graben: Thriller (German Edition)

Der Graben: Thriller (German Edition)

Titel: Der Graben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kôji Suzuki
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nähere Umgebung akribisch absuchen lassen, doch es wurde keine Spur von den Vermissten gefunden. Sie könnten natürlich in einem weiteren Fahrzeug verschleppt worden sein, aber es gab keinerlei Anzeichen für irgendeinen Kampf.«
    Es war genau wie beim Verschwinden der japanischen Familie aus ihrem Haus, nur dass die insgesamt fünf Personen hier aus ihren Autos verschwunden waren. Vielleicht hatten sie das gleiche Schicksal erlitten wie die vermissten Personen in Itoigawa und Takato.
    Saeko, Hashiba und Kitazawa ließen die neuen Informationen erst einmal sacken. »Wir wissen genau, an welcher Stelle die Fahrzeuge gefunden wurden.« Während Kitazawa sprach, vergrößerte er die Karte auf dem Bildschirm. Der Ozean verschwand aus dem Blickfeld, als Kitazawa ein Gebiet gut 200 Kilometer nordwestlich von Los Angeles heranzoomte, ein ödes Niemandsland zwischen der Route 58 und der Route 166. Die Reliefkarte bot eine ausgezeichnete 3-D-Ansicht des Geländes.
    »Hier.« Kitazawa zeigte auf eine Stelle ein paar Kilometer nördlich des Soda Lake, kurz hinter der Abzweigung der Seven Mile Road von der Route 58.
    Saeko und Hashiba starrten angestrengt auf den Monitor. Eine schwarze Linie verlief genau durch den Punkt, an dem die fünf Personen aus den beiden Autos verschwunden waren. Es war eine gewundene Linie, die sich hierhin und dorthin schlängelte. Es war keine Straße und keine Staatengrenze, also musste sie irgendein unterirdisches geografisches Phänomen darstellen.
    Saekos Blick wanderte an der schwarzen Linie entlang nach Süden, bis sie plötzlich ein paar englische Buchstaben entdeckte. San Andreas Fault – der San-Andreas-Graben .
    »Das ist eine Verwerfung«, übersetzte Kitazawa und zeigte auf die verschlungene schwarze Linie.
    »Nicht schon wieder…«, murmelte Hashiba.
    »Der San-Andreas-Graben ist eine Transformstörung an der Grenze der Pazifischen Platte zur Nordamerikanischen Platte, der Grund für die zahlreichen Erdbeben in der Gegend von San Francisco und Los Angeles. Er ist eine extrem aktive Verwerfung. Die verlassenen Fahrzeuge standen pra ktisch genau darauf, als ihre Insassen etwa zur gleichen Zeit verschwanden. ›Nicht schon wieder‹ trifft es ziemlich gut, Hashiba.«
    Hashiba zeigte auf den Bildschirm und schien etwas sagen zu wollen, doch Kitazawa ließ ihn nicht zu Wort kommen.
    »Da ist noch etwas. Am 22. Oktober desselben Jahres, nur 27 Tage nach dem Vorfall an der Seven Mile Road, verschwand 360 Kilometer weiter nördlich eine weitere Gruppe von Menschen.«
    Kitazawa scrollte die Landkarte nach Norden. Nun zeigte der Monitor ein Gebiet direkt südlich von San Francisco, mit einem kleinen See in der Bildmitte. Kitazawas Bericht vom Verschwinden der Personen am Lake Merced am 22. Oktober 2011 klang beinahe so, als wäre er dabei gewesen.
    Samstag, 22. Oktober 2011
    Die Erste, die sich an jenem Abend Sorgen machte, war Mary, die Mutter eines der vermissten Teenager.
    Am Samstagmorgen war Christine fortgegangen, um mit der Kunst-AG ihrer Schule Landschaftsmalerei zu üben. Als der Abend kam und Christine immer noch nicht zurück war, machte sich Mary zunächst noch keine Gedanken, da eine Kunstlehrerin der Schule die Gruppe begleitete. Doch um sieben Uhr begann sie sich Sorgen zu machen und beschloss, die Aufsichtsperson zu kontaktieren. Christine war noch nie zu spät nach Hause gekommen.
    Der Mann der Lehrerin ging ans Telefon. Sie waren jung verheiratet, und auch er wartete schon ungeduldig auf die Rückkehr seiner frischgebackenen Braut. Als der Mann die Besorgnis in Marys Stimme bemerkte, wurde auch er unruhig und rief sofort die Handynummer seiner Frau an, doch so oft er es auch versuchte, es sprang immer sofort die Mailbox an.
    Jetzt machte Mary sich ernsthafte Sorgen. Sie rief zu Hause bei zwei anderen Schülerinnen an und sprach mit deren Familien, nur um zu erfahren, dass noch keine von ihnen nach Hause gekommen war.
    Die drei Mädchen waren Mitglieder der Kunst-AG der Richmond Junior Highschool. Alle waren verantwortungsbewusste Schülerinnen und bisher immer um 18.30 Uhr zum Abendessen zu Hause gewesen. Die Lehrerin hatte ihrem Mann versprochen, um sechs Uhr zurück zu sein und das Abendessen zu machen.
    Als es gegen acht Uhr ging, begann Mary, andere Klassenkameraden Christines anzurufen, um zu hören, ob jemand wusste, wo sie war. Niemand konnte ihr etwas sagen. Gegen neun Uhr fürchteten die Familien allmählich, der Gruppe könnte irgendetwas zugestoßen sein.
    Da die

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