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Der Grabritter (German Edition)

Der Grabritter (German Edition)

Titel: Der Grabritter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Lierss
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Dinge ans Licht zu bringen. Der Mann, der diese Aussage getätigt hat, verschwand kurze Zeit später spurlos. Er war Professor für Völkerrecht und entsprang ebenfalls der Universität Yale. Monatelang war ein Ermittlerteam damit beschäftigt, den Verbleib des Professors zu klären. Vergeblich. Es gab nicht die geringste Spur. Nichts, was auf ein Gewaltverbrechen hingedeutet hätte. Keine Lösegeldforderung, einfach nichts. Der Professor blieb einfach verschwunden.«
    Nachdenklich schaute Kerner aus dem Fenster. Herzog gehörte genauso wenig wie er selbst zu den Anhängern abstruser Verschwörungstheorien. Kerner zweifelte also nicht daran, dass es in dieser Sache einige höchst seltsame Ungereimtheiten gab, denen man nachgehen sollte.
    » Herr Kriminalrat, i ch möchte jemanden mit in unser Boot nehmen, der uns vielleicht helfen könnte.« Etwas überrascht sah Herzog Kerner an. »Und wer soll das sein?« Für einen Moment musste Kerner schmunzeln. »Sam«, war die kurze Antwort. Herzog stutzte. »Und wer ist Sam, wenn ich fragen darf?« Zum ersten Mal nach den zurückliegenden Ereignissen musste Kerner herzhaft lachen. Er erinnerte sich an die Zeit seines Theologiestudiums. Sam war in dieser Zeit sein bester Freund geworden. »Sein richtiger Name ist Samuel Rosenbaum. Wir waren zusammen in einer Wohngemeinschaft während meiner Studienzeit. Sam ist ein Sammler. Allerdings kein ganz gewöhnlicher. Er sammelt Daten, archiviert sie und bringt sie in Verbindung. Er hat Informatik studiert und ist heute als Referatsleiter bei Europol in Den Haag tätig. Glauben Sie mir, Sam ist ein wirkliches Genie und ich vertraue ihm voll und ganz.« Einen Augenblick lang war Herzog unschlüssig aber er wusste schließlich, dass sei n Ha uptkommissar in einer wichtigen Angelegenheit wie dieser niemals leichtfertige Entscheidungen treffen würde. »Also gut, Kerner. Wenn Sie glauben, dass er uns weiterhelfen kann, weihen Sie ihn ein.« 
    9
     
    Marquart setzte den Blinker und steuerte seinen Wagen auf die Autobahnraststätte Hockenheim an der A61. Langsam rollte er entlang des großen Parkplatzes und sah sich um. Er war zu früh und das in voller Absicht. Erst in einer halben Stunde wollte er sich hier mit Kommissar Blasch treffen. In einer etwas abseits gelegenen Parkbucht stoppte er den Wagen und stellte den Motor ab. Misstrauisch beobachteten seine Augen die Umgebung, als er ausstieg. Von der Tankstelle und der daran angeschlossenen Raststätte aus konnte man seinen Wagen nicht entdecken. Er schlug einen Bogen und ging dann geradewegs auf ein kleines Waldstück zu, welches sich ungefähr einhundert Meter hinter der Raststätte befand. Es war bereits dunkel geworden, und er konnte von hier aus das vor ihm liegende beleuchtete Gelände gut überblicken. Alles war ruhig. In Gedanken spielte er seinen Plan noch einmal durch.
     
    Es war soweit. Er spürte den Vibrationsalarm des Handys in seiner Hosentasche.  Blasch war eingetroffen und stand auf dem Parkplatz vor der Raststätte. Marquart wies ihn an , den Wagen abzustellen, und dirigierte ihn per Handy zu dem Waldstück, in dem er wartete. Im fahlen Licht der Rastanlage konnte er bald darauf die Gestalt eines Mannes erkennen. Mit einer Taschenlampe gab er ein kurzes Signal. Sofort änderte der Mann die Richtung und kam nun direkt auf ihn zu. Als er noch ungefähr zehn Schritte von Marquart entfernt war, trat der Kriminalrat hinter seinem Baum hervor. »Bleiben Sie dort stehen, Blasch. Es freut mich, dass Sie pünktlich sind. Ich hatte es auch nicht anders erwartet.« Mit eingesunkenen Schultern stand Blasch da. Seine Stimme klang brüchig, als er antwortete. »Ich habe alles, was Sie wollten. Dafür musste mein Kollege sterben. Wissen Sie eigentlich, dass ich fast drei Jahre mit diesem Mann zusammen gearbeitet habe? Als die Tür aufging, sah ich in seine Augen und wusste sofort, dass er mich erkannt hatte. Ich hatte keine Wahl. Aber jetzt wünschte ich, er hätte zuerst geschossen. Zum Teufel mit Ihnen, Marquart. Ich hoffe nur, dass Sie mich jetzt endlich in Ruhe lassen. Geben Sie mir die Beweise, die Sie gegen mich in der Hand haben, und dann will ich nie wieder etwas von Ihnen hören.«
     
    Heimtückisch zogen sich Marquarts Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. »Ich habe Ihnen bereits mein Wort gegeben, dass Sie, wenn diese Sache erledigt ist, aus allem raus sind. Unter Ehrenmännern pflegt man sein Wort zu halten, nicht wahr? Jetzt hören Sie auf zu jammern und geben mir die

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