Der Graf von Castelfino
Zusammengehörigkeitsgefühl zu tun. Wenn ich einmal heirate, Megan, wird es nur einen Grund dafür geben: um die Erbfolge zu sichern. Ich werde eine italienische Frau heiraten, die dem Bellini-Clan noch mehr Reichtum und Status zuführen wird. Ein Mann wie ich muss sein Vergnügen außerhalb dieser althergebrachten Institution suchen.“
Seine Stimme wurde zu einem Flüstern. Giannis Hand berührte sanft ihre Wange. „Eine Geliebte allerdings kann ich mir auswählen. Und ich habe dich ausgewählt, Megan.“
Sie glaubte zu träumen. Gianni strich ihr durchs Haar, schwelgte in der seidigen Weichheit. Meg rührte sich nicht, aus Furcht, er könnte die Hand wegziehen. Erst als seine Finger tiefer glitten, ihre Taille umschlossen, und er ihren Körper an sich zog, wagte sie, daran zu glauben, dass ihr Traum Wirklichkeit werden könnte.
„Schon bei deiner Ankunft hast du mir bewiesen, dass du eine ungewöhnlich selbstständige Frau bist“, sagte er. „Ich habe großen Respekt davor. Doch falls du vorhast, dich zu widersetzen, Megan, muss ich dich warnen. Keine Frau hat bisher damit Erfolg gehabt.“
Meg glaubte ihm aufs Wort. Sie wartete und merkte, dass auch er wartete. Eine Aufforderung an sie, etwas auf seine Bemerkung zu entgegnen. Doch sie war unfähig dazu. Lange, qualvolle Sekunden begegnete sie seinem Blick. Ihnen war bewusst, dass es kein Zurück gab, wenn die Distanz zwischen ihnen erst einmal überwunden war.
„Es gibt für alles ein erstes Mal“, brachte Meg schließlich hervor. Ihre Stimme war kaum mehr als ein atemloses Flüstern.
„Und verbotene Früchte schmecken am besten“, erinnerte Gianni sie mit einem verheißungsvollen Lächeln.
Abrupt sah sie zu ihm auf. Er klang so, als hätte er ihre Gedanken erraten. Das herausfordernde Lächeln um seine Lippen sagte ihr, dass er die Entdeckung des Verbotenen gar nicht erwarten konnte.
„Ich begehre dich, Megan“, flüsterte er rau.
Seine Worte ließen sie erschauern. Er umfasste ihre Arme. Im selben Moment drückte er seinen Mund auf ihren. Es war ein besitzergreifender Kuss, der all ihre Bedenken hinwegwischte. Meg war sich bewusst, dass das, was sie taten, verrückt war, gefährlich und falsch. Doch dieses eine Mal in ihrem Leben wollte sie sich nicht darum scheren. Nur entspannen wollte sie, entspannen in seiner Umarmung, und sich von seiner Leidenschaft mitreißen lassen. Zumindest ein einziges Mal allerdings wollte sie so tun, als würde sie sich dagegen wehren.
„Nein, Gianni. Wir können das nicht tun. Ich kann nicht.“
Er hob ihr Kinn an, küsste ihre Nasenspitze. Dann suchte er aufstöhnend ihre Lippen, von heißem Verlangen überwältigt. Meg hatte nicht die Kraft, ihm Einhalt zu gebieten. Als er sich für einen kurzen Moment von ihren Lippen löste, flüsterte er: „Natürlich können wir. Wenn ich dir bewiesen habe, wie schön es sein kann, wirst du nie mehr nach einem anderen Mann verlangen.“
„Ich weiß … oh, wie sehr ich das weiß …“ Ihre Stimme verlor sich ebenso wie ihre Selbstbeherrschung. Doch da war etwas, was er wissen musste. „Gianni … ich kann wirklich nicht. Ich habe bisher nur eine einzige Beziehung gehabt. Ich musste sie beenden, weil er sich zwischen mich und meine Arbeit stellte. Was ich sagen will, ist … es geht einfach nicht.“ Ihre Stimme überschlug sich fast.
Gianni erstarrte und schob sie von sich. „Hast du Angst, Megan? Ist es das, was du mir sagen willst? Jage ich dir Angst ein?“
„Nein! Das wäre gelogen.“
Wieder nahm Gianni sie zärtlich in die Arme. Er wiegte sie sanft hin und her, wie man ein Kind wiegt. „Was soll uns dann aufhalten, diese wundervollen Stunden zu erleben?“
Sie presste ihr Gesicht an seine warme Brust. Verzweifelt versuchte sie zu verbergen, wie peinlich ihr die Situation war. Seine Küsse fühlten sich so gut an, doch es war nicht richtig. Sie war noch Jungfrau. Nichts konnte sie diesem Mann von Welt mit all seiner Erfahrung bieten. Sie war nicht qualifiziert, ihn zu lieben, und schon gar nicht, seine Geliebte zu werden! „Es ist wunderschön, Gianni. Aber weiter kann es nicht gehen … ich habe keinerlei Erfahrung …“
„Aha …“, murmelte er. Seine Hände strichen langsam über die weiche Seide ihres Kleids. „Du bist also noch Jungfrau?“
„Das ist ein wenig ungewöhnlich heutzutage, ich weiß. Ich hatte noch niemals S…Sex.“ Es fiel ihr schwer, das Wort auszusprechen. „Ich war einfach immer zu beschäftigt … Lange Zeit hatte ich
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