Der Graf von Castelfino
einen festen Freund, doch immer, wenn sich abzeichnete, dass er mich vom Studieren und der Arbeit abhalten wollte, zog ich mich zurück“, beichtete sie flüsternd.
„Genau das muss ich jetzt auch tun, mia dolce “, sagte er mit sanfter Stimme. „Mich zurückziehen.“
Das war ein Schock. Es schmerzte, das zu hören. „Nein! Warum denn?“ Sehnsüchtig sah sie zu ihm hoch.
„Du darfst eine Entscheidung, die dein Leben verändert, nicht innerhalb von Sekunden treffen“, warnte er sie.
Doch sie war fest entschlossen. „Wenn du nur wüsstest, Gianni. Ich habe so lange darauf gewartet, diese Erfahrung zu machen, und habe viele Gelegenheiten ausgelassen. Mein Augenmerk lag bisher immer woanders. Doch nun habe ich eine Entscheidung getroffen. Ich will es. Ich möchte endlich so leben wie jeder normale Mensch auch. Wenn ich dich mit anderen Frauen beobachte, scheint ihr alle Mitglieder eines wunderbaren Geheimzirkels zu sein. Ich dagegen bin zur Außenseiterin verdammt. Ich möchte den Geschmack des wahren Lebens kosten, Gianni. Jahrelang habe ich mich auf meine Arbeit konzentriert. Jetzt möchte ich, dass du mir zeigst, was ich versäumt habe!“
„Bist du dir da sicher?“, fragte Gianni nach kurzem Zögern.
„Noch nie in meinem Leben war ich überzeugter von etwas. Nimm mich, Gianni“, hauchte sie.
Draußen im Halbdunkel schüttete eine Nachtigall in herzzerreißendem Gesang ihr Herz aus. Instinktiv neigte Gianni den Kopf und presste die Lippen auf Megs Nacken. Sie stöhnte erregt auf, genoss diese Erfahrung. Das war eine Einladung, der er nicht widerstehen konnte. Er hatte die Vorfreude noch weiter ausdehnen wollen, doch die Versuchung war zu groß. Gianni küsste Meg mit solch glühender Leidenschaft, wie sie es noch nie erlebt hatte. Seine Zunge eroberte ihren Mund.
Endlich – darauf wartete sie schon, seit sie ihm begegnet war, das wurde ihr jetzt bewusst. Das erste Mal seit Monaten – seit Jahren – stellte sie ihre eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund. Zu lange hatte sie zurückstecken müssen. Meg überließ sich ganz den wonnevollen Empfindungen, die Giannis Liebkosungen in ihr auslösten. Sie umfasste seinen Kopf und zog ihn zu sich heran.
Heiß bewegten sich seine Hände über die weiche Seide ihres Kleides. Gianni streichelte ihren Rücken, ließ die Hände dann bis zu ihrem Po wandern. Meg bog sich unter diesen Händen, bis sich die zarte cremefarbene Haut ihres Oberschenkels an seinem Bein rieb. Die Wucht ihrer aufgestauten Leidenschaft entlud sich in diesen wilden Momenten.
Unter lautem Keuchen warf sie den Kopf zurück. „Oh, Gianni …“, rief sie voller Sehnsucht.
„Gefällt es dir?“ Seine Stimme klang rau vor Begehren.
„Hör nicht auf! Bitte, hör nicht auf …“
„Keine Sorge, mi tesoro, ich gehorche dir …“ Wieder ließ er die Hände über ihren willigen Körper gleiten. Er drückte sanfte Küsse auf ihr Dekolleté, wanderte mit den Lippen zu ihrem Hals.
„Und nun … musst du mich ausziehen.“ Seine Stimme vibrierte heiß an ihrer Haut.
Meg fingerte an den winzigen Perlenknöpfen seines Hemdes. Nachdem sie das Hemd aufgeknöpft hatte, empfand sie den warmen Duft seines Körpers als so aufreizend, dass sie die Hände unter den seidenweichen Stoff gleiten ließ und ihre Arme um seine Hüften schlang. Sie lehnte sich an seine Brust und rieb die Wange an den krausen, weichen Härchen.
Gianni griff nach dem Saum ihres Kleides und zog es ihr in einer einzigen flüssigen Bewegung über den Kopf. Jetzt stand sie in Spitzen-BH und Spitzen-Slip vor ihm, stolz und keine Spur befangen.
Er lächelte. „Du bist schön“, flüsterte er heftig atmend.
Meg verdrängte die plötzlich aufkeimende Frage, wie vielen anderen Frauen er das wohl schon gesagt haben mochte. Sie nahm sich vor, das Gestern hinter sich zu lassen und das Jetzt zu genießen.
„Es wird wundervoll werden …“, flüsterte Gianni verheißungsvoll. „Du wirst mir ganz gehören.“
Sein Blick sagte, dass er damit nicht nur körperliche Befriedigung meinte. Er hatte schon viele Frauen gehabt, doch keine hatte sich ihm so vollständig geschenkt. Die Erinnerung an die heutige Nacht würde ein Leben lang Bestand haben. Megan würde künftig jeden weiteren Mann an ihm messen …
Plötzlich verdüsterte sich seine Stimmung. Aus einem unerfindlichen Grund fand er die Vorstellung, Megan in den Armen eines anderen Mannes zu wissen, unvorstellbar.
„Du wist niemals etwas anderes als meine Geliebte sein
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