Der Graf von Monte Christo 1
beschäftigt, sogar deren eingehende Geschichte geschrieben, in der einzigen Absicht, mich zu versichern, ob beim Tod meines Kardinals Spada das Vermögen der Borgias einen Zuwachs bekommen habe, aber ich hatte nur herausgefunden, daß das Vermögen des Kardinals Rospigliosi auf die Borgias übergegangen war.
Ich war also ziemlich sicher, daß das Erbe weder den Borgias noch der Familie zugute gekommen war, sondern herrenlos geblieben war. Ich berechnete immer und immer wieder die Einkünfte und Ausgaben der Familie seit dreihundert Jahren; alles war unnütz, ich wurde nicht klüger und der Graf von Spada nicht reicher.
Der Graf starb. Von seiner Leibrente hatte er seine Familienpapiere, seine aus fünftausend Bänden bestehende Bibliothek und sein be-rühmtes Brevier ausgenommen. Er vermachte mir alles mit etwa tausend römischen Talern in barem Geld, unter der Bedingung, daß ich jährlich Messen lesen ließe und einen Stammbaum sowie eine Geschichte seines Hauses schriebe, was ich auch sehr gewissenhaft tat.
Im Jahre , einen Monat vor meiner Verhaftung und vierzehn Tage nach dem Tode des Grafen von Spada, am fünfundzwanzigsten Dezember, las ich zum tausendsten Male diese Papiere wieder durch und brachte sie in Ordnung, denn da das Palais von jetzt ab einem Fremden gehörte, wollte ich Rom verlassen und nach Florenz ziehen.
Ermüdet von dieser Arbeit und mich infolge einer etwas schweren Mahlzeit nicht ganz wohl fühlend, ließ ich meinen Kopf auf die Hände sinken und schlief ein.
Ich erwachte, als die Uhr sechs schlug. Es war völlig dunkel. Ich klingelte, damit Licht gebracht würde; niemand kam. Ich nahm mit der einen Hand eine bereitstehende Kerze und suchte, da in der Schachtel keine Streichhölzer mehr waren, mit der anderen nach einem Stück Papier, das ich an einem letzten Flammenrest im Kamin anzünden wollte. Ich fürchtete indessen, in der Dunkelheit irgendein wertvolles Papier zu nehmen, und zögerte; da fi el mir ein, daß ich in dem Familienbrevier, das neben mir auf dem Tisch lag, ein altes, oben ganz vergilbtes Papier gesehen hatte, das jahrhunderte-lang an seiner Stelle geblieben war.
Ich tastete nach, diesem für wertlos gehaltenen Papier, fand es, drehte es zusammen, hielt es an die erlöschende Flamme und zündete es an.
Aber wie durch Zauber sah ich in dem Maße, wie die Flamme aufstieg, gelbe Schriftzüge auf dem weißen Papier erscheinen; erschreckt löschte ich die Flamme, zündete die Kerze direkt am Kamin an, öff nete mit unbeschreiblicher Erregung das zerknitterte Papier und erkannte, daß das Papier mit einer sympathetischen Tinte beschrieben war, so daß die Schrift nur bei starker Erwärmung des Papiers zum Vorschein kam. Etwas über ein Drittel des Papiers war durch die Flamme zerstört worden; es ist das Papier, das Sie heute morgen gelesen haben. Lesen Sie es nochmals, Dantès, und dann werde ich Ihnen die unterbrochenen Sätze und den unvollständigen Sinn ergänzen.«
Mit diesen Worten reichte Faria Dantès das Papier, der diesmal voll Interesse folgende mit einer fuchsigen, rostähnlichen Tinte geschriebene Worte las:
»Am gegenwärtigen Tage, dem . April ,
Seiner Heiligkeit Alexander VI. zu Tisch geladen daß er, nicht zufrieden damit, daß er mi
hut hat bezahlen lassen, mich auch beerben u der an Gift gestorbenen Kardinäle Caprar
bereiten will, erkläre ich meinem Neff en Guido Sp versalerben, daß ich an einem Orte, den er kennt, mit mir besucht hat, das heißt in den Grotte Monte Christo, alles vergraben habe, was ich an B
Gelde, Edelsteinen, Diamanten und Kleinodi
allein die Existenz dieses Schatzes kenne, d zwei Millionen römische Taler belaufen kann
wenn er, von dem kleinen Hafen an der Osts
tung ab gerechnet, den zwanzigsten Felsen
nungen sind in diese Grotten gearbeitet; der Sch dem entferntesten Winkel der zweiten. Diesen S
ihm, als meinem einzigen Erben, zum ausschl
Am . April .
Ces
»Jetzt«, sagte der Abbé, »lesen Sie dieses Papier.« Und er reichte Dantès ein anderes Blatt mit anderen Zeilenfragmenten.
Dantès nahm es und las:
da ich von
bin und fürchte,
ch den Kardinals-
nd mir das Schicksal
a und Bentivoglio
ada, meinem Uni-
weil er denselben
n der kleinen Insel
arren, gemünztem
en besaß, daß ich
er sich auf ungefähr
und den er fi nden wird,
eite in gerader Rich-
aufhebt. Zwei Öff -
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ießlichen Eigentum.
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