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Der Graf von Monte Christo 2

Der Graf von Monte Christo 2

Titel: Der Graf von Monte Christo 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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Hühner zu hunderttausend Franken und ein halbes zu fünfzigtausend.«
    Danglars erbebte; die Binde fi el ihm von den Augen; es war immer noch ein Scherz, aber er verstand ihn endlich.
    »Hören Sie«, sagte er, »wenn ich diese hunderttausend Franken gebe, sind wir dann quitt, und kann ich dann mit Ruhe essen?«
    »Gewiß«, antwortete Peppino.
    »Aber wie soll ich sie geben?« fragte Danglars, indem er freier atmete.
    »Nichts leichter als das, Sie haben einen off enen Kredit bei den Herren Th
    omson und French, Via dei Banchi in Rom; geben Sie mir eine Anweisung über viertausendneunhundertachtundneunzig Louisdors auf diese Herren, dann wird unser Bankier das Geld erheben.«
    Danglars wollte wenigstens seinen guten Willen zeigen; er nahm Feder und Papier, was ihm Peppino reichte, schrieb den Schein aus und unterzeichnete.
    »Da«, sagte er, »da haben Sie Ihren Wechsel.«
    »Und da haben Sie Ihr Huhn.«
    Danglars zerschnitt seufzend das Huhn, das ihm für eine so große Summe sehr mager erschien.
    Peppino las das Papier aufmerksam durch, steckte es in die Tasche und aß seine Speckerbsen weiter.
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    Am folgenden Tag hatte Danglars wieder Hunger; die Luft in dieser Höhle machte gewaltigen Appetit. Der Gefangene glaubte, daß er an diesem Tag keine Ausgaben zu machen haben würde; als sparsamer Mann hatte er die Hälfte von seinem Huhn und ein Stück Brot in einem Winkel seiner Zelle versteckt. Aber kaum hatte er gegessen, bekam er Durst; damit hatte er nicht gerechnet.
    Er kämpfte gegen den Durst bis zu dem Augenblick, da er die Zunge trocken im Gaumen kleben fühlte.
    Weil er dem Feuer, das ihn verzehrte, nicht mehr zu widerstehen vermochte, rief er.
    Die Wache öff nete die Tür; es war ein neues Gesicht.
    Er glaubte besser zu fahren, wenn er es mit einem alten Bekannten zu tun hätte, und rief deshalb Peppino.
    »Hier bin ich, Exzellenz«, sagte der Bandit, indem er mit einer Bereitwilligkeit erschien, die dem Bankier von guter Vorbedeutung zu sein schien. »Was wünschen Sie?«
    »Zu trinken«, sagte der Gefangene.
    »Exzellenz«, entgegnete Peppino, »Sie wissen, daß der Wein in der Umgegend von Rom unbezahlbar ist.«
    »Dann geben Sie mir Wasser«, sagte Danglars, der den Hieb zu parieren suchte.
    »O Exzellenz, das Wasser ist noch seltener als der Wein; es herrscht so große Trockenheit!«
    »Nun«, sagte Danglars, »wir scheinen wieder von vorn anzufan-gen.«
    Und obgleich er lächelte, um sich das Ansehen zu geben, als scherze er, fühlte der Unglückliche den Schweiß auf seine Schläfen treten.
    »Hören Sie, mein Freund«, sagte Danglars, als er sah, daß Peppino gelassen blieb, »ich bitte Sie um ein Glas Wein; wollen Sie mir das abschlagen?«
    »Ich habe Ihnen schon gesagt, Exzellenz«, entgegnete Peppino ernst, »daß wir nicht im Detail verkaufen.«
    »Nun, dann geben Sie mir eine Flasche.«
    »Von welchem?«
    »Vom billigsten.«
    »Sie haben beide denselben Preis.«
    »Und welchen Preis?«
    »Fünfundzwanzigtausend Franken die Flasche.«
    »Hören Sie«, rief Danglars mit der größten Bitterkeit in der Stimme, »sagen Sie doch gleich, daß Sie mich berauben wollen, das wird schneller abgemacht sein, als mich so Fetzen für Fetzen zu verschlingen.«
    »Es ist möglich«, sagte Peppino, »daß das die Absicht des Meisters ist.«
    »Des Meisters, wer ist er denn?«
    »Derjenige, dem man Sie vorgestern vorgeführt hat.«
    »Und wo ist er?«
    »Hier.«
    »Ich möchte ihn sprechen.«
    »Das ist leicht.«
    Einen Augenblick darauf stand Luigi Vampa vor Danglars.
    »Sie, mein Herr, sind der Befehlshaber der Leute, die mich hierhergebracht haben?«
    »Jawohl, Exzellenz.«
    »Welches Lösegeld wünschen Sie von mir? Sprechen Sie.«
    »Nun, ganz einfach die fünf Millionen, die Sie bei sich haben.«
    Danglars krampfte sich das Herz zusammen.
    »Ich habe auf der Welt nichts weiter, mein Herr, und es ist der Rest eines ungeheuren Vermögens; wenn Sie mir es nehmen, so nehmen Sie mir nur gleich das Leben.«
    »Es ist uns verboten, Ihr Blut zu vergießen, Exzellenz.«
    »Von wem ist Ihnen denn das verboten?«
    »Von demjenigen, dem wir gehorchen.«
    »Sie gehorchen also jemand?«
    »Jawohl.«
    »Ich glaubte, Sie selbst wären der Hauptmann?«
    »Ich bin der Hauptmann dieser Männer; aber ein anderer Mann ist mein Gebieter.«
    »Und gehorcht dieser auch jemand?«
    »Jawohl.«
    »Wem?«
    »Gott.«
    »Und dieser Mann hat Ihnen gesagt, daß Sie mich so behandeln

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