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Der Graf von Monte Christo

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Titel: Der Graf von Monte Christo Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Herrn von Blacas' Gesicht verstört hatte und Villeforts Stimme beben ließ. Sprechen Sie und holen Sie von Anfang aus; ich liebe in allen Dingen die Ordnung.
    Sire, ich bin so rasch als möglich nach Paris gereist, um Eurer Majestät mitzuteilen, daß ich keins von den gewöhnlichen und nichtssagenden Komplotten, wie sie täglich im Volke und in der Armee angezettelt werden, sondern eine wirkliche Verschwörung entdeckt habe, die nichts weniger als den Thron Eurer Majestät bedroht. Sire, der Usurpator bemannt drei Schiffe. Er beabsichtigt die Ausführung eines vielleicht wahnsinnigen Planes, der jedoch furchtbar ist, so wahnsinnig er auch sein mag. Zu dieser Stunde muß er die Insel Elba verlassen haben, sicherlich, um eine Landung in Neapel, an der toskanischen Küste oder gar in Frankreich zu versuchen. Eurer Majestät ist es nicht unbekannt, daß der Souverän der Insel Elba Verbindungen mit Italien und Frankreich unterhalten hat.
    Ja, ich weiß es, sagte der König sehr bewegt, und noch kürzlich hat man entdeckt, daß bonapartistische Versammlungen in der Rue Saint-Jaeques stattgefunden haben. Doch fahren Sie fort, ich bitte Sie! Woher wissen Sie diese einzelnen Umstände?
    Sire, aus einem Verhöre, dem ich einen Schiffer aus Marseille unterworfen habe; ich überwachte ihn seit langer Zeit und ließ ihn am Tage meiner Abreise verhaften. Dieser Mensch, ein unruhiger, des Bonapartismus verdächtiger Seemann, war insgeheim auf der Insel Elba; er hat dort denGroßmarschall gesehen, von dem er mit einer mündlichen Botschaft für einen Bonapartisten in Paris beauftragt wurde, dessen Namen zu nennen ich ihn nicht bewegen konnte. Die Botschaft bestand aber darin, der Bonapartist solle die Geister auf eine Rückkehr vorbereiten, die unfehlbar demnächst stattfinden werde.
    Eine Verschwörung, antwortete Ludwig XVIII. lächelnd, ist jetzt leicht anzuspinnen, aber schwer zum Ziele zu führen; seit zehn Monaten verdoppeln meine Minister ihre Wachsamkeit, um die Ufer des Mittelländischen Meeres vor jeder Gefahr zu bewahren. Stiege Bonaparte in Neapel ans Land, so wäre der ganze Bund auf den Beinen, ehe er Piombino erreicht hätte. Landete er in Toskana, so würde er den Fuß auf feindliches Gebiet setzen; erreichte er französischen Boden, so geschieht das mit einer Handvoll Menschen, und wir werden leicht mit ihm fertig werden. Beruhigen Sie sich also, mein Herr, rechnen Sie aber darum nicht minder auf meine königliche Dankbarkeit!
    Ah! hier ist Herr Dandré, rief der Graf von Blacas.
    In diesem Augenblick erschien wirklich auf der Türschwelle der Polizeiminister, bleich, zitternd, mit irrenden Blicken. Villefort machte einen Schritt, um sich zu entfernen, aber ein Händedruck des Herrn von Blacas hielt ihn zurück.
    Einer übermächtigen Verzweiflung nachgebend, war der Polizeiminister im Begriff, sich Ludwig XVIII. zu Füßen zu werfen, aber dieser wich, die Stirn faltend, zurück und sagte: Werden Sie wohl sprechen?
    Oh! Sire, welch ein furchtbares Unglück, nie werde ich mich mehr zu trösten wissen! – Der Usurpator hat am 26. Februar die Insel Elba verlassen und ist am 1. März gelandet.
    Wo? In Italien? fragte rasch der König.
    In Frankreich, Sire, in einem kleinen Hafen bei Antibes, im Golf Juan.
    Der Usurpator ist in Frankreich, 250 Meilen von Paris,am 1. März gelandet, und Sie erfahren dies erst heute, am 3. März? ... Ei, mein Herr, was Sie mir da sagen, ist unmöglich; entweder hat man Ihnen einen falschen Bericht erstattet, oder Sie sind ein Narr.
    Ach! Sire, es ist nur zu wahr!
    Ludwig XVIII. machte eine Gebärde des Zorns und Schreckens und richtete sich hoch auf, als ob dieser unvorhergesehene Schlag ihn tief ins Herz getroffen hätte. In Frankreich! rief er, der Usurpator in Frankreich! Man bewachte also diesen Menschen nicht? Doch, wer weiß, man war vielleicht mit ihm einverstanden.
    Oh! Sire! rief der Herzog von Blacas, einen Mann, wie Herrn Dandré, kann man eines solchen Verrates nicht anklagen. Sire, wir waren alle blind, und der Polizeiminister hat nur diese allgemeine Blindheit geteilt.
    Aber ... sprach Villefort, dann plötzlich innehaltend, ah! ... Vergebung ... Sire! sagte er, sich verbeugend, mein Eifer reißt mich fort ... Eure Majestät wolle mir gnädig verzeihen.
    Sprechen Sie, mein Herr, sprechen Sie offen, sagte Ludwig XVIII. Sie allein haben das Übel vorhergesehen. Helfen Sie mir ein Mittel dagegen zu suchen.
    Sire, sagte Villefort, der Usurpator ist im Süden verhaßt; man

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