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Der Graf von Monte Christo

Der Graf von Monte Christo

Titel: Der Graf von Monte Christo Kostenlos Bücher Online Lesen
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Fräulein Danglars zu ihrer Freundin, worauf alle in den anstoßenden Salon gingen, in dem schon der Tee bereit stand.
    In dem Augenblick, als man sich niedersetzte, öffnete sich die Tür wieder, und Danglars erschien sichtlich bewegt.
    Auf einen fragenden Blick des Grafen erwiderte der Bankier: Ich habe einen Kurier von Griechenland bekommen.
    Ah! ah! deshalb hat man Sie gerufen!
    Wie geht es König Otto? fragte Albert munter.
    Danglars schaute ihn von der Seite an, ohne ihm zu antworten, und Monte Christo wandte sich ab, um den Ausdruck des Mitleids zu verbergen, der auf seinem Gesichte hervortrat, bald aber wieder verschwand.
    Nicht wahr, wir gehen miteinander? fragte Albert den Grafen.
    Ja, wenn Sie wollen, antwortete dieser.
    Albert verstand den Blick des Bankiers nicht und sagte erstaunt zu Monte Christo, der ihn vollkommen verstanden hatte: Haben Sie gesehen, wie er mich anschaute, und was will er mit seinen Nachrichten aus Griechenland sagen?
    Wie soll ich das wissen?
    Ich setze voraus, Sie stehen in einer gewissen Beziehung zu diesem Lande.
    Monte Christo lächelte, wie man lächelt, wenn man sich einer Antwort überheben will.
    Sehen Sie, er nähert sich Ihnen, sagte Albert; ich will Fräulein Danglars ein Kompliment über ihre Kamee machen, inzwischen hat der Vater Zeit, mit Ihnen zu sprechen.
    Wollen Sie ihr ein Kompliment machen, so tun Sie es wenigstens über ihre Stimme, versetzte Monte Christo.
    Nein, das tut jeder.
    Mein lieber Vicomte, erwiderte Monte Christo, Ihr Benehmen kommt mir etwas sonderbar vor.
    Albert trat mit lächelnden Lippen auf Eugenie zu.
    Inzwischen neigte sich Danglars dem Grafen zu und flüsterte: Sie haben mir einen guten Rat gegeben, es liegt eine ganz furchtbare Geschichte in den Worten: Fernand und Janina, – Ah! bah!
    Ja, ich werde es Ihnen erzählen; doch nehmen Sie den jungen Mann mit! Es wäre mir unangenehm, mit ihm zusammen zu bleiben.
    Er begleitet mich; muß ich Ihnen immer noch den Vater schicken? ... Mehr als je.
    Gut.
    Der Graf machte Albert ein Zeichen.
    Beide verbeugten sich vor den Damen und gingen weg, wobei Albert sich Fräulein Danglars' geringschätzender Art gegenüber völlig gleichgültig verhielt, während Monte Christo Frau Danglars seine Ratschläge wiederholte, wie sich die Frau eines Bankiers klüglich ihre Zukunft sichern müßte.
    Andrea Cavalcanti blieb Herr des Schlachtfeldes.

Haydee.
     
    Kaum lenkte der Wagen um die Ecke, als sich Albert mit einem Gelächter, das zu lärmend war, um natürlich zu sein, an den Grafen wandte und sagte: Ich frage Sie, wie Karl IX. nach der Bartholomäus-Nacht Katharina von Medici fragte: Wie habe ich meine Rolle gespielt?
    In welcher Hinsicht?
    Hinsichtlich der Einsetzung meines Nebenbuhlers bei Herrn Danglars ...
    Welches Nebenbuhlers?
    Bei Gott! Ihres Schützlings, des Herrn Cavalcanti.
    Oh! keine schlechten Späße, Vicomte, Andrea ist nicht mein Schützling, am wenigsten bei Herrn Danglars.
    Und das würde ich Ihnen zum Vorwurf machen, wenn der junge Mann eines Schutzes bedürfte; doch zu meinem Glücke kann er dessen entbehren.
    Wie, Sie glauben, er mache den Hof?
    Ich stehe Ihnen dafür; er seufzt, wälzt die Augen im Kopfe umher und gibt verliebte Töne von sich, kurz, er strebt mit allen Mitteln nach der Hand der stolzen Eugenie.
    Was tut's, wenn man nur an Sie denkt!
    Sagen Sie das nicht, lieber Graf, man stößt mich von zwei Seiten zurück.
    Wie, von zwei Seiten?
    Fräulein Eugenie hat mir kaum geantwortet, und Fräulein d'Armilly, ihre Vertraute, gar nicht.
    Ja ... aber der Vater betet Sie an ...
    Er? im Gegenteil, er hat mir tausend Dolche ins Herz gestoßen; Dolche, die in das Heft zurückfuhren, Theaterdolche, die er aber für wahr und wirklich hielt.
    Die Eifersucht deutet Zuneigung an.
    Ja, doch ich bin nicht eifersüchtig.
    Er ist es!
    Auf wen, auf Debray?
    Nein, auf Sie.
    Auf mich? Ich wette, daß er mir, ehe acht Tage vergehen, die Tür vor der Nase zumacht.
    Sie täuschen sich, lieber Vicomte.
    Haben Sie einen Beweis?
    Wollen Sie ihn?
    Ja.
    Ich bin beauftragt, den Herrn Grafen von Morcerf zu bitten, einen entscheidenden Schritt bei dem Baron zu tun.
    Nicht wahr, das werden Sie nicht tun, lieber Graf?
    Sie täuschen sich, Albert, ich werde es tun, da ich es versprochen habe.
    Es scheint, es ist Ihnen alles daran gelegen, mich zu verheiraten, versetzte Albert mit einem Seufzer.
    Es liegt mir daran, mit jedermann gut zu stehen. Aber, sagen Sie mir, was ist das eigentlich mit Debray? Ich sehe

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