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Der Graf von Monte Christo

Der Graf von Monte Christo

Titel: Der Graf von Monte Christo Kostenlos Bücher Online Lesen
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meinen Vater einzuziehen?
    Ich denke, jeder kann nach Janina schreiben.
    Es hat nur eine Person geschrieben und zwar Sie!
    Ich habe allerdings geschrieben; doch ich glaube, wenn man seine Tochter an einen jungen Mann verheiratet, kann man Erkundigungen über die Familie einziehen; es ist dies nicht bloß ein Recht, sondern auch eine Pflicht.
    Sie haben geschrieben, während Sie doch schon wußten, welche Antwort Ihnen zukommen würde.
    Ich! oh, ich schwöre Ihnen, rief Danglars mit einem Vertrauen und mit einer Sicherheit, die vielleicht weniger von seiner Furcht, als von der Teilnahme herrührten, die er im Grunde für den unglücklichen jungen Mann fühlte, ich schwöre Ihnen, nie hätte ich daran gedacht, dorthin zu schreiben. Kannte ich die Katastrophe von Ali Pascha?
    Es hat Sie also jemand angetrieben, zu schreiben?
    Gewiß.
    Wer? ... vollenden Sie ...?
    Bei Gott! das ist ganz einfach; ich sprach von der Vergangenheit Ihres Vaters, ich sagte, die Quelle seines Vermögens sei stets dunkel geblieben. Die Person fragte mich, wo sich Ihr Vater dieses Vermögen gemacht hätte. Ich antwortete: In Griechenland. Da sagte sie mir: Nun, so schreiben Sie nach Janina!
    Und wer hat Ihnen diesen Rat gegeben?
    Bei Gott! der Graf von Monte Christo, Ihr Freund.
    Albert und Beauchamp schauten sich an.
    Mein Herr, sagte Beauchamp, der noch nicht das Wort genommen hatte, es scheint mir, Sie klagen den Grafen an, weil er in diesem Augenblick von Paris entfernt ist und sich nicht rechtfertigen kann?
    Ich klage niemand an, antwortete Danglars, und werde in Gegenwart des Herrn Grafen von Monte Christo wiederholen, was ich soeben vor Ihnen gesagt habe.
    Und der Graf weiß, welche Antwort Ihnen zugekommen ist? – Ja, ich habe sie ihm gezeigt.
    Wußte er, daß der Taufname meines Vaters Fernand und sein Familienname Mondego war?
    Ja, ich hatte es ihm längst gesagt; übrigens tat ich hierbei nur, was jeder andere an meiner Stelle getan hätte, und vielleicht noch weniger. Als am Tage nach dieser Antwort Ihr Vater meine Tochter offiziell von mir verlangte, schlug ich ihm ihre Hand allerdings unumwunden ab, doch ohne Erklärung, ohne Lärm. Warum sollte ich auch Lärm machen! Was war mir an der Ehre oder der Schande des Herrn von Morcerf gelegen? Das ließ die Rente weder steigen noch fallen.
    Albert fühlte, wie ihm die Röte ins Gesicht stieg. Es unterlag keinem Zweifel mehr, Danglars verteidigte sich mit der Gemeinheit, aber zugleich auch mit der Sicherheit eines Menschen, der, wenn nicht die volle Wahrheit, doch wenigstens einen Teil der Wahrheit sagt, allerdings nicht aus Gewissenhaftigkeit, sondern aus Schrecken. Und dann stellte sich ihm alles, was er vergessen oder nicht beachtet hatte, wieder vor Augen. Monte Christo wußte alles, da er die Tochter Ali Paschas gekauft hatte, und hatte trotzdem Danglars den Rat gegeben, nach Janina zu schreiben. Während ihm die Antwort schon bekannt war, hatte er Alberts Wunsche, Haydee vorgestellt zu werden, nachgegeben; bei ihr hatte er das Gespräch auf Alis Tod gelenkt und Haydees Erzählung nicht verhindert. Hatte er nicht überdies ihn selbst gebeten, den Namen seines Vaters nicht vor Haydee auszusprechen? Endlich hatte er Albert in dem Augenblick, wo der Lärm losbrechen sollte, nach der Normandie geführt. Es unterlag keinem Zweifel mehr, alles beruhte auf Berechnung, und Monte Christo war ohne Zweifel im Einverständnis mit den Feinden seines Vaters.
    Albert nahm Beauchamp in eine Ecke und teilte ihm alle seine Gedanken mit.
    Sie haben recht, sagte Beauchamp, Herr Danglars ist an dem, was vorgefallen, nur äußerlich beteiligt, und Sie müssen von Monte Christo eine Erklärung verlangen.
    Albert wandte sich um und sagte zu Danglars: Mein Herr, Sie begreifen, daß ich mich mit Ihrer Aussage nicht ohne weiteres begnügen kann; ich muß erst sehen, ob Ihre Anschuldigungen begründet sind, und ich will mich auf der Stelle hiervon bei Herrn von Monte Christo überzeugen.
    Er entfernte sich mit Beauchamp, ohne sich im geringsten um Cavalcanti zu bekümmern. Danglars geleitete ihn zur Tür und erneuerte die Versicherung, daß kein Beweggrund persönlichen Hasses ihn gegen den Grafen von Morcerf antreibe.

Die Beleidigung
     
    Vor der Tür des Bankiers hielt Beauchamp Morcerf zurück und sagte: Sie wollen von Herrn von Monte Christo eine Erklärung verlangen. Überlegen Sie einen Augenblick, Morcerf, ehe Sie zu dem Grafen gehen, die ernste Bedeutung Ihres Schrittes.
    Ist er ernster, als wenn ich

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