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Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine

Titel: Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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Konsul die Freiheit geschenkt, und Sie haben sie genutzt, um die Hand von Mademoiselle de Sourdis, die Sie lieben, zu erlangen. Als Sie im Begriff waren, den Ehevertrag zu unterzeichnen, den der Erste Konsul und Madame Bonaparte bereits unterschrieben hatten, erschien einer Ihrer Kameraden, um Ihnen Cadoudals Ordre zu überbringen; Sie verschwanden spurlos; vergeblich suchte man Sie überall, doch gestern fand man Sie nach dem Überfall auf die Eilpost von Rouen nach Paris, den Sie mit fünf Ihrer Gefährten verübt hatten, halb ohnmächtig unter Ihrem toten Pferd auf der Landstraße. Sie wollten mich sprechen, um mich zu fragen, ob ich Ihnen erlauben könne, einen anonymen Tod durch eigene Hand zu finden. Bedauerlicherweise steht das nicht in meiner Macht, denn sonst würde ich Ihnen diesen Dienst erweisen, darauf gebe ich Ihnen mein Ehrenwort.«
    Hector starrte Fouché mit einem Gesichtsausdruck der Verblüffung an, der an Schwachsinn grenzte.
    Sein Blick wanderte durch den Raum und fiel auf einen Stichel auf dem Schreibtisch des Ministers, so spitz wie eine Nadel. Er wollte danach greifen, doch Fouché fiel ihm in den Arm.
    »Sehen Sie sich vor, Monsieur«, sagte er, »oder wollen Sie Ihr Wort brechen, was eines Edelmanns unwürdig wäre?«

    »Was wollen Sie damit sagen?«, rief der junge Graf, der sich aus Fouchés Griff zu befreien versuchte.
    »Selbstmord ist Flucht.«
    Sainte-Hermine ließ den Stichel los und stürzte auf den Teppich, wo er sich wie in einem Anfall zu wälzen begann.
    Fouché betrachtete ihn; als er sah, dass der Schmerz seinen Höhepunkt erreichte, sagte er: »Hören Sie mir zu, ich weiß jemanden, der Ihnen verschaffen kann, was Sie verlangen.«
    Sainte-Hermine stützte ein Knie auf und erhob sich halb. »Wer ist das?«, fragte er.
    »Der Erste Konsul.«
    »Oh!«, rief der junge Mann. »Erbitten Sie für mich von ihm, dass er mir die Gnade erweist, mich hinter einer Mauer füsilieren zu lassen, ohne dass es zu einem Gerichtsverfahren kommt, ohne dass mein Name genannt wird, ohne dass jene, die mich füsilieren, jemals erfahren, wer ich bin.«
    »Geben Sie mir Ihr Wort, dass Sie hier auf mich warten und nicht zu fliehen versuchen?«
    »Sie haben mein Wort! Sie haben mein Wort, Monsieur! Aber bringen Sie mir um Himmels willen den Tod.«
    »Ich werde tun, was ich kann«, sagte Fouché lachend. »Ihr Wort...«
    »Bei meiner Ehre!«, rief Sainte-Hermine und streckte ihm die Hand hin.
    Der Staatsanwalt hatte im Nebenzimmer gewartet. »Und jetzt?«, fragte er, als Fouché eintrat.
    »Sie können nach Vernon zurückfahren«, sagte Fouché. »Hier werden Sie nicht mehr benötigt.«
    »Aber mein Gefangener?«
    »Den behalte ich.«
    Und ohne dem Beamten weitere Erklärungen zu geben, stieg Fouché eilig die Treppe hinunter und sprang mit den Worten: »Zum Ersten Konsul!« in den Wagen.

27
    Die Höllenmaschine
    Die Pferde, die bei diesem Befehl wieherten, galoppierten los.
    Vor dem Tuilerienpalast blieben sie von allein stehen; er war ihnen als Halt wohlbekannt.
    Bonaparte weilte bei Joséphine; Fouché wollte nicht dort erscheinen, weil er keine Frau in die wichtige politische Frage verwickeln wollte, die sich anbahnte, und ließ seine Ankunft durch Bourrienne ausrichten.
    Sogleich kam der Erste Konsul in seine Gemächer herauf.
    »Nun, Citoyen Fouché, worum geht es?«
    »Citoyen Erster Konsul, es geht darum, dass ich so vieles mit Ihnen zu besprechen habe, dass ich keine Rücksicht darauf nehmen konnte, ob ich Sie störe oder nicht.«
    »Sie haben recht daran getan. Gut, sagen Sie alles.«
    »Vor Monsieur de Bourrienne?«, fragte Fouché sehr leise.
    »Monsieur de Bourrienne ist taub, Monsieur de Bourrienne ist stumm, Monsieur de Bourrienne ist blind«, erwiderte der Erste Konsul. »Sprechen Sie.«
    »Ich habe Cadoudals Mann von einem meiner fähigsten Spitzel verfolgen lassen«, sagte Fouché. »Noch am selben Abend hat er sich mit dem schönen Laurent getroffen, dem Anführer der Compagnons de Jéhu, der seine Leute umgehend zusammengerufen hat.«
    »Und dann?«
    »Ist er nach Straßburg abgereist, hat bei Kehl den Rhein überquert und in Ettenheim den Herzog von Enghien aufgesucht.«
    »Fouché, Sie schenken diesem jungen Mann nicht genug Beachtung; er ist der Einzige aus seiner Familie, der den Mut besaß zu kämpfen, und das recht tapfer; mir wurde sogar versichert, er sei mehrere Male nach Straßburg gekommen. Man muss ihn unbedingt überwachen.«
    »Seien Sie unbesorgt, Citoyen Erster

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