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Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine

Titel: Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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Kapitän ein anschauliches Bild von der Beliebtheit seines dritten Leutnants bei seiner früheren Mannschaft. Und beim Abschied nahm Kapitän Lucas eine schöne Meerschaumpfeife von der Wand und schenkte sie François.
    François, der nicht wusste, wie er seine Dankbarkeit ausdrücken sollte, schluchzte noch heftiger und ging, ohne ein Wort herausgebracht zu haben.
    »Diese Art zu zeigen, welche Meinung man von anderen hat, gefällt mir nicht übel«, sagte Lucas. »Sie müssen ein guter Junge sein, wenn man Sie so liebt. Setzen wir uns und plaudern wir.«
    Und zur Einladung setzte er sich als Erster und begutachtete Renés Waffen.
    »Zu meinem Bedauern«, sagte René, »habe ich meine Waffen unter meinen Freunden auf der Île de France verteilt, sonst hätte ich Ihnen ein Geschenk machen können, das Ihrer würdig wäre, doch nun besitze ich nichts mehr als diese drei Dinge, wählen Sie...«
    »Es heißt, Sie seien ein ausgezeichneter Schütze«, sagte Lucas. »Behalten Sie die Gewehre, ich nehme die Axt, der ich beim nächsten Kampf Ehre zu machen gedenke.«
    »Apropos«, sagte René, »wenn die Frage nicht zu indiskret ist: Wann wird das sein?«
    »Meiner Treu«, sagte Lucas, »lange kann es nicht mehr dauern. Der Kaiser hat Villeneuve anweisen lassen, mit der vereinigten spanischen und französischen Flotte in See zu stechen, Kurs auf Cartagena zu halten, um dort den Konteradmiral Salcedo aufzunehmen, und von Cartagena nach Neapel zu fahren, um die Truppen an Land abzusetzen, die sich der Armee des Generals Saint-Cyr anschließen sollen. ›Wir wünschen‹, hat der Kaiser hinzugefügt, ›dass Sie überall, wo Sie auf einen zahlenmäßig überlegenen Gegner treffen, unverzüglich angreifen. Führen Sie eine Entscheidung herbei; Sie werden wissen, dass Voraussetzung für den Erfolg dieser Operationen Ihr umgehender Aufbruch von Cadiz ist. Wir rechnen darauf,
dass Sie alles tun werden, um umgehend in Aktion zu treten, und wir legen Ihnen in diesem wichtigen Unterfangen größtmögliche Kühnheit und größte Tatkraft ans Herz.‹ Der Kaiser war Villeneuve gegenüber denkbar offen, denn der Admiral zählt in seinen Augen zu jenen, denen man die Sporen geben muss und nicht Zügel anlegen. Gleichzeitig hat er angeordnet, dass Vizeadmiral Rosily aus Paris abreiste und in Cadiz, falls er dort die Flotte vorfände, das Kommando über die vereinigte Flotte übernähme, die Admiralsflagge am Großmast der Bucentaure setzte und Admiral Villeneuve nach Frankreich zurückschickte, wo dieser sich für seine Kampagne würde rechtfertigen müssen.«
    »Hoho!«, sagte René. »Das ist starker Tobak.«
    Lucas fuhr fort: »Der Kriegsrat hat sich bei Admiral Villeneuve versammelt; die Admiräle und Divisionskommandeure, die Konteradmiräle Dumanoir und Magon, die Kapitäne Cosmao, Maistral, Devillegris und Prigny vertreten das französische Geschwader; sie werden über den Zustand jedes einzelnen Schiffs und zu ihren Hoffnungen und Befürchtungen befragt.«
    Beim Reden war Lucas auf- und abgegangen; unvermittelt blieb er vor René stehen. »Kennen Sie die Worte des Kaisers?«, fragte er.
    »Nein, mein Kommandant, ich weiß von nichts, denn seit zwei Jahren habe ich keinen Fuß nach Frankreich gesetzt.«
    »Er sagte: ›Die Engländer werden recht kleinlaut sein, wenn es in Frankreich zwei oder drei Admiräle gibt, die den Tod suchen.‹ Und ohne Admiräle zu sein«, fuhr Lucas fort, »können wir Seiner Majestät doch in wenigen Tagen beweisen, dass es in Ermangelung von Admirälen, die den Tod suchen , immerhin Kapitäne gibt, die den Tod nicht scheuen .«
    An dieser Stelle waren Lucas und René in ihrem Gespräch angelangt, als ein Offizier eintrat.
    »Kapitän«, sagte er zu Lucas, »es wird signalisiert, dass alle Kapitäne sich an Bord des Admiralsschiffs zu begeben haben.«
    »Sehr gut, lassen Sie die Jolle klarmachen«, erwiderte Lucas.
    Als die Jolle bereit war, stieg er hinunter, und ebenso wie die Jollen der fünf oder sechs anderen Kapitäne, die nicht an der Sitzung des Kriegsrats teilgenommen hatten, fuhr sie zu der Bucentaure .
    René ließ sich unterdessen die Unterkunft des dritten Leutnants zeigen, dessen Stelle er einnehmen sollte. Es war eine hübsche Kajüte, größer und bequemer als seine Kapitänskajüte an Bord der Runner of New York.
    Kaum hatte er seine Koffer untergebracht, kehrte Kommandant Lucas
an Bord zurück. René wollte ihn nicht aufsuchen, ohne gerufen worden zu sein, doch nach dem Gespräch, das

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