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Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine

Titel: Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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Und wie von allein kam es zu dem Austausch zweier Fragen.
    Hortense fragte: »Kennen Sie den Citoyen Duroc, Aide de Camp bei meinem Stiefvater?« Und Claire fragte: »Begegnen Sie bisweilen dem Citoyen Hector de Sainte-Hermine?«
    Claire kannte Duroc nicht, Hortense nicht Hector.
    Hortense wäre fast in Versuchung geraten zu gestehen, dass sie Duroc liebte, denn ihr Stiefvater, der Duroc sehr schätzte, ermutigte diese Liebschaft.
    In der Tat zählte Duroc zu jenen bezaubernden Generälen, die im Tuilerienpalast zu jener Zeit wie in einer Pflanzschule gediehen. Er war keine achtundzwanzig Jahre alt, von äußerst vornehmem Auftreten, mit großen, leicht hervorstehenden Augen, von überdurchschnittlicher Körpergröße und schlanker, eleganter Gestalt.

    Ein Schatten aber lag über dieser Liebe: Bonaparte ermutigte sie, Joséphine hingegen begünstigte eine andere Verbindung. Joséphine wollte Hortense mit einem der jüngeren Brüder Bonapartes verheiraten, mit Louis.
     
    Joséphine hatte in Bonapartes Familie zwei geschworene Feinde, Joseph und Lucien, deren Interesse an Joséphines Betragen weit über jede Indiskretion hinausging. Fast wäre es ihnen gelungen, Bonaparte nach seiner Rückkehr aus Ägypten zu einer Trennung von ihr zu bewegen. Sie drängten ihn ständig, sich scheiden zu lassen, unter dem Vorwand, ein männlicher Erbe sei für Bonapartes ehrgeizige Ziele unerlässlich, und sie hatten umso leichteres Spiel, als sie damit allem Anschein nach gegen ihre eigenen Interessen handelten.
    Joseph und Lucien waren verheiratet, Joseph ehrbar und schicklich. Er hatte die Tochter eines Monsieur Clary geehelicht, eines reichen Händlers aus Marseille, und war so zum Schwager Bernadottes geworden. Eine dritte Tochter war noch zu vergeben gewesen, reizender sogar als ihre Schwestern, und Bonaparte hielt um ihre Hand an. »Meiner Treu, nein«, hatte der Vater gesagt, »ein Bonaparte in der Familie genügt mir.« Hätte er eingewilligt, wäre der ehrbare Händler aus Marseille eines schönen Tages Schwiegervater eines Kaisers und zweier Könige gewesen.
    Lucien hingegen war eine Ehe eingegangen, wie man sie in der Gesellschaft als unausgewogen zu bezeichnen pflegte. 1774 oder 1795, als Bonaparte nur dafür berühmt war, Toulon erobert zu haben, wurde Lucien zum Magazinverwalter des Dörfchens Saint-Maximin ernannt. Als echter Republikaner, der sich selbst Brutus getauft hatte, konnte Lucien auf keinen Fall gestatten, dass ein Heiliger sich in seiner Umgebung aufhielt, und folglich hatte er Saint-Maximin analog zu sich selbst umgetauft, und zwar in Marathon.
    Citoyen Brutus, wohnhaft in Marathon, das klang gut.
    Miltiades hätte besser gepasst, aber als Lucien sich Brutus nannte, konnte er noch nicht ahnen, dass es ihn nach Saint-Maximin verschlagen würde.
    Lucien-Brutus wohnte im einzigen Hotel von Saint-Maximin-Marathon. Dieses Hotel führte ein Mann, dem es niemals in den Sinn gekommen wäre, seinen Namen zu ändern, und der sich weiterhin Constant Boyer nannte.
    Boyer hatte eine Tochter, ein bezauberndes Geschöpf namens Christine;
es kommt vor, dass solche Blumen auf Misthaufen erblühen, solche Perlen sich im Kehricht finden.
    In Saint-Maximin-Marathon gab es weder Unterhaltung noch Gesellschaft, doch weder das eine noch das andere entbehrte Lucien-Brutus, denn Christine Boyer ersetzte ihm beides.
    Sie war jedoch ebenso klug wie schön; es gab keine Möglichkeit, sie zur Geliebten zu machen, und in einem Augenblick der Liebe und des Verdrusses heiratete Lucien sie, und Christine Boyer wurde nicht zu Christine Brutus, sondern zu Christine Bonaparte.
    Der General des 13. Vendémiaire, der über seine Zukunft allmählich klar sah, war außer sich vor Zorn. Er schwor, dem Ehemann niemals zu verzeihen, die Ehefrau niemals kennenzulernen, und schickte das Paar nach Deutschland, wo er Lucien eine bescheidene Position gab.
    Später wurde er milder, empfing die Ehefrau und hatte nichts dagegen, seinen Bruder Lucien-Brutus, der nunmehr Lucien-Antoine hieß, anlässlich des 18. Brumaire wieder in die Arme zu schließen.
     
    Diese Brüder Bonapartes waren wie gesagt Joséphines Erzfeinde, weshalb sie Louis auf ihre Seite ziehen und als Bollwerk gegen die anderen benutzen wollte, indem sie ihn mit Hortense verheiratete.
    Hortense wehrte sich gegen dieses Vorhaben mit aller Macht. Louis war zu jener Zeit ein hübscher junger Mann mit sanftem Blick und freundlichem Lächeln; er glich seiner Schwester Caroline, die vor Kurzem

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