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Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine

Titel: Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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dem, was Eure Exzellenz mir sagen, wird ein Mann gebraucht, der notfalls im zerstreuten Gefecht kämpft.«
    »Der notfalls alles tut.«
    Monsieur Dubois überlegte und schüttelte dann den Kopf. »So jemanden habe ich nicht unter meinen Leuten«, befand er.
    Als Fouché verärgert eine Handbewegung machte, sagte er: »Warten
Sie, warten Sie einen Augenblick. Gestern hat sich mir ein gewisser Chevalier de Mahalin vorgestellt, ein Bursche, der bei den Compagnons de Jéhu war und den es nur nach einer Sache gelüstet, wie er behauptet, nämlich nach gefährlichen Aufträgen, die gut bezahlt sind. Ein Spieler in der ganzen Bedeutung des Wortes, bereit, sein Leben wie sein Geld auf einen Würfelwurf zu setzen. Das ist unser Mann.«
    »Haben Sie seine Adresse?«
    »Nein; doch er kommt heute zwischen ein und zwei Uhr in mein Büro, und jetzt ist es eins. Er ist entweder schon dort oder wird bald eintreffen.«
    »Dann holen Sie ihn und bringen Sie ihn her.«
    Als Monsieur Dubois gegangen war, stand Fouché auf und holte einen Karton, dem er ein Dossier entnahm, das er auf seinen Schreibtisch legte.
    Es war das Dossier über Pichegru.
    Er studierte es mit größter Aufmerksamkeit, bis Monsieur Dubois in Begleitung des Mannes, über den sie gesprochen hatten, zurückkam.
    Es war derselbe, der Hector de Sainte-Hermine an sein feierliches Gelöbnis erinnert und ihn in Laurents Bande eingeführt hatte. Als ihm dort die Arbeit ausgegangen war, hatte sich der wackere Edelmann anderswo nach Betätigung umgesehen.
    Er mochte zwischen fünfundzwanzig und dreißig Jahren zählen, war von angenehmem Äußeren, mehr schön als hässlich, mit gewinnendem Lächeln, und man hätte ihn für durch und durch einnehmend halten können, wäre in seinen Augen nicht etwas Verstörendes, Beunruhigendes gewesen, das sich dem Gemüt jener, die mit ihm zu tun hatten, sogleich mitteilte. Im Übrigen war er nach der Mode der Zeit gekleidet, nicht schlicht, sondern eher elegant.
    Fouché maß ihn mit dem Blick, mit dem er einen Menschen moralisch einzuschätzen pflegte. In diesem Mann erriet er die Liebe zum Geld, Mut in der Verteidigung, weniger beim Angriff, und den unbezähmbaren Willen, in seinen Unternehmungen erfolgreich zu sein.
    Das war der Mann, den er suchte.
    »Monsieur«, sagte Fouché, »man hat mir hinterbracht, Sie wollten in die Dienste der Regierung eintreten. Ist das wahr?«
    »Es ist mein größter Wunsch.«
    »Und in welcher Funktion?«
    »In jeder Funktion, in der es Schläge zu kassieren und Geld einzustecken gibt.«

    »Kennen Sie die Bretagne und die Vendée?«
    »In- und auswendig. Ich war dreimal zu General Cadoudal entsendet.«
    »Hatten Sie mit den anderen Anführern zu tun?«
    »Mit einigen, vor allem mit einem Leutnant Cadoudals, den man seiner Ähnlichkeit mit dem General wegen Georges II. nannte.«
    »Ei der Teufel!«, sagte Fouché. »Der könnte uns sehr nützlich sein. Trauen Sie sich zu, drei Banden von jeweils zwanzig Mann aufzustellen?«
    »In einem Land, dessen Gemüter noch vom Bürgerkrieg erhitzt sind, kann man jederzeit drei Banden von je sechzig Mann aufstellen. Geht es um einen Zweck, den man offenbaren kann, werden die braven Bürger Ihnen Ihre sechzig Mann stellen, und Sie werden nicht viel mehr dafür benötigen als schöne Worte und hochtrabendes Gerede. Wenn es um einen etwas trüberen Zweck geht, werden Sie dafür weniger reine Gewissen und käufliche Arme finden, doch die sind natürlich kostspieliger.«
    Fouché bedachte Dubois mit einem Blick, der bedeutete: »Mein Lieber, da haben Sie einen prächtigen Fund getan«, und zu dem Chevalier sagte er: »Monsieur, innerhalb von zehn Tagen benötigen wir drei Banden von Fußbrennern, zwei im Morbihan, eine in der Vendée, und alle drei sollen in Cadoudals Namen tätig werden. In einer von ihnen soll ein Maskierter sich Cadoudal nennen und so tun, als wäre er der ehemalige bretonische Anführer.«
    »Nicht weiter schwierig, aber teuer, wie ich bereits sagte.«
    »Genügen fünfzigtausend Francs?«
    »O ja, das ist mehr als genug.«
    »Dann wäre das geklärt; wenn Sie Ihre drei Banden auf die Beine gestellt haben, könnten Sie dann nach England gehen?«
    »Nichts leichter als das, wenn man bedenkt, dass ich englischer Herkunft bin und Englisch wie meine Muttersprache spreche.«
    »Kennen Sie Pichegru?«
    »Dem Namen nach.«
    »Haben Sie Mittel und Wege, sich mit ihm bekannt zu machen?«
    »Ja.«
    »Wenn ich Sie frage, welche Mittel -«
    »Würde ich es

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